Kapitel 13

2.2K 81 0
                                    

"Was gibts?" fragte ich ihn unhöflich als er vor meiner Tür stand. "Kann ich bitte rein kommen?" Ich wusste zwar nicht was er hier wollte, trotzdem ließ ich ihn rein. Als wir auf meiner Couch saßen, waren wir beide erst ruhig, doch dann fragte Marco: "Lea, was habe ich dir getan, dass du mich hasst?" Ok, er hatte mein Verhalten dann wohl richtig gedeutet. Es war mir leicht peinlich, daher sah ich auf meine Hände und spielte mit ihnen. "Ich hasse dich nicht." flüsterte ich dann kaum hörbar und sah Marco an, der total verzweifelt aussah. "Aber du verhältst dich mir gegenüber als hätte ich dir was getan." Wie sollte ich ihm das erklären? "Du hast mir nichts getan.", "Aber?" Ich atmete schwer und begann dann zu erklären: "Du bist Fußballer und das auch erfolgreich, hast einen Haufen Kohle und kannst dir alles kaufen was du willst. Ich will nicht wissen, wie teuer das Outfit war." Dabei zeigte ich auf seine Klamotten. "Ihr Fußballer seit aufgedunsen, arrogant und könnt die normalen Sachen nicht schätzen. Du denkst auch, du könntest jede Frau haben.", "Du hast mir gezeigt, dass das nicht so ist." Dabei lachte er und ich verdrehte die Augen: "Siehst du, das meine ich." Jetzt wurde er wieder ernst: "Du hast all diese Vorurteile, aber kennst mich gar nicht. Außerdem müsste dir in der Zeit, die wir schon zusammen verbracht haben, aufgefallen sein, dass ich nicht so bin, wie du vermutest." Ich schüttelte den Kopf: "Und was war mit Robins Aussage vorhin?" Jetzt atmete er schwer: "Ja ok, ich bin kein Freund von Unschuld, aber das sind viele Männer nicht. Das hat doch nichts mit meinem Beruf zu tun." Ich wunderte mich, dass ich mich so gut mit ihm unterhalten konnte und es tat sogar gut seine Sichtweise zu kennen. "Ja, mein Beruf öffnet mir den Zugang bei Frauen leichter, aber es ist umso schwerer was festes zu finden, weil die meisten nur aufs Geld oder die Berühmtheit aus sind." So hatte ich das noch gar nicht gesehen. Hatte ich mich doch getäuscht? "Ich weiß nicht." meinte ich dann verwirrt. Eindringlich sah er mich an: "Dann lern mich kennen und mach dir ein eigenes, neues Bild." Er wollte wirklich, dass wir uns kennen lernen? Was will der Typ nur von mir? "Und warum?" fragte ich skeptisch. "Weil du Marcel sehr magst, das merkt man. Und ich gehöre zu Marcels Leben, so wie Celine zu deinem Leben gehört." Ok, das war ein gutes Argument. Jetzt konnte ich auf meine Überlegung neulich im Krankenhaus zurück kommen: "Im Krankenhaus meintest du neulich: 'Du bist ihm scheinbar sehr wichtig geworden.'" Er nickte nur. "Was meintest du damit?" Er begann zu lächeln: "Er hat total viel von dir erzählt und sich immer gefreut, wenn ihr euch gesehen habt. Er war sichtlich glücklich und hat sich auch immer voll Gedanken gemacht, wenn du dich nicht gemeldet hast." Leicht irritiert sah ich ihn an und er schob sofort nach: "Also du darfst das nicht falsch verstehen. Er ist nicht in dich verknallt, da verhält er sich ganz anders, aber du bist ihm wichtig geworden. Ihr seit voll auf einer Wellenlänge." Ich hatte bei den Worten wirklich mit den Tränen zu kämpfen. Aber es war schön, sowas zu hören. "Er ist mir auch sehr wichtig geworden." Marco nickte lächelnd: "Ich weiß." Als dann eine peinliche Stille aufkam, löste Marco sie Situation auf: "Ich werde los. Ist schon spät." Ich nickte und brachte ihn zur Tür. Auf der ersten Treppe blieb er aber stehen und sah mich noch mal an: "Was ist eigentlich mit meiner Frage? Du hast sie nicht beantwortet." Ich runzelte die Stirn. "Ich habe dir ein gutes Argument geliefert, weshalb du mich kennen lernen sollst." Ich musste leicht lachen. Er war wirklich hartnäckig: "Von mir aus." Ich sah ihn noch grinsen und schloss dann die Tür. Als ich im Bett lag, konnte ich es immer noch nicht ganz fassen. Obwohl ich nie etwas mit Marco zu tun haben wollte, habe ich mich jetzt ganz normal mit ihm unterhalten und ich werde ihn jetzt sogar besser kennen lernen. Mal sehen was er darunter versteht. 

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt