"Ich finde es wirklich schön, dass die Agentur Bürki so ein Familienunternehmen ist. Wir arbeiten immer gerne mit so professinell arbeitenden Agenturen, in denen aber auch noch die althergebrachten Werte zählen, zusammen.", verabschiedete sich der Schlipsträger gerade von Marco und mir. Wir hatten es wirklich zusammen geschafft ihn zu überzeugen und er würde einige unserer betreuten Spieler in seine neueste Werbeaktion einbeziehen. Auch die anderen Termine waren genauso erfolgreich verlaufen.
"Jetzt schuldet dir Jasi aber eine Gehaltserhöhung und eine Prämie.", grinste mich Marco an und zog mich in seine Arme.
"Das hätte ich niemals ohne dich geschafft." Ich war total happy. Ich hatte solchen Bammel vor den Gesprächen gehabt und jetzt waren die so super gelaufen. Einfach unglaublich, aber alleine die Anwesenheit von Marco hatte dafür gereicht, dass ich ganz locker mit den ganzen Anzugträgern hatte sprechen können. Die Bürkibrüder schienen wirklich beide einen sehr guten Einfluß auf die Frauenwelt zu haben, also genauergenommen auf Jasi und mich. Das reichte ja mal vollends aus.
"Hättest du schon.", schmunzelte mein Ratatouille mich an "Brauchst du aber auch nie wieder. Du weißt, dass ich jetzt immer für dich da bin. Das gehört dazu." Marco schaute mir liebevoll in die Augen. Hatte der schon immer solche braunen Teddybäraugen? Irgendwie pulste das Adrenalin immer noch durch meine Adern. Ich schlang also meine Arme um seinen Hals und drückte ihm einen Kuss auf seine vollen weichen Lippen. War ich denn jetzt total behämmmert? Ich konnte doch nicht einfach so meinen besten Freund küssen. Das war total falsch. Aber wenn es so total falsch war, warum fühlte es sich dann nicht so an? Es fühlte sich nämlich einfach nur gut an. Also konnte es doch eigentlich gar nicht falsch sein. Obwohl Süsskram fühlte sich auch gut an, wenn man ihn aß und verursachte dann doch Karies und Diabetis. Was dachte ich denn jetzt schon wieder für einen Blödsinn? Ich sollte hier nicht so viel denken. Ich sollte lieber diesen wirklich liebevollen Kuss genießen. Marcos Zunge spielte liebevoll mit meiner und alles in mir fing an zu kribbeln. Lag das jetzt immer noch an dem Adrenalin oder an etwas anderem? Irgendwie war ich total verwirrt.
"So, meine kleine Windpocke. Da das der letzte Termin war, gehen wir beiden Hübschen jetzt lecker essen." Marco drückte mir noch einen liebevollen Kuss auf meine Schläfe ehe er meine Hand nahm und mit mir zum Auto lief. Seit wann nahm er denn meine Hand? Das hatte er so ja noch nie gemacht. Wir mussten jetzt wirklich wie ein Liebespaar wirken. Ach du liebes Lieschen. Marco nahm das doch alles hoffentlich nicht zu ernst. Ich musste nachher unbedingt mit ihm reden. Das ging so nicht weiter. Das lief ja alles in eine völlig verkehrte Richtung. Wir waren nur beste Freunde und so sollte, nein so musste es auch bleiben. Ich wollte ihn schließlich niemals verlieren, auch wenn es sich anders noch viel besser anfühlte.
"Was grübelst du denn schon wieder?" Marco schaute mich besorgt an und schon wieder versank ich in diesen unglaublichen Teddyaugen, die eine wohlige Wärme durch meinen Körper schickten. So langsam war ich wirklich total verwirrt. Ich musste das jetzt klären und zwar sofort.
"Naja eigentlich bist du doch mein bester Freund.", druckste ich also herum als mich Marco sofort unterbrach. "Das werde ich auch immer bleiben, meine kleine Windpocke. Deshalb musst du dir doch keine Gedanken machen. Was gibt es schöneres als sich zu lieben und beste Freunde zu sein." Ich riss die Augen auf. Hatte er eben davon gesprochen, dass wir uns liebten. "Es gibt nichts besseres als zu wissen, dass meine Freundin gleichzeitig auch meine beste Freundin ist, mit der ich durch dick und dünn gehen kann und auf die ich mich immer verlassen kann. Wir haben einfach ein viel solidere Basis für unsere Liebe als andere.", redete er schon wieder weiter. Ich musste schlucken. Das sagte er gerade so schön und überzeugend. Und wie er mich dabei anstrahlte. Mein Herz fing in meiner Brust an zu hüpfen. Hatte Marco vielleicht recht? War ich vielleicht auch in ihn verliebt? Naja, irgendwie hatte er sich ja nach dem ganzen Mist mit Erik schon irgendwie in mein Herz geschlichen als er mich getröstet hatte. Und die Zeit die wir während der Windpocken miteinander verbracht hatten, war ja auch sehr intensiv gewesen. Ich hatte ziemlich viel über ihn erfahren. Ich kannte seine Lieblingsfarbe, sein Lieblingsessen, sein Lieblingsspiel, seine Spitznamen, sein Ängste und seine Hoffnungen. Das war eindeutig mehr als ich von Erik wusste. Von Erik wusste ich ehrlich gesagt ziemlich wenig. Ich hatte ja erst zum Schluß überhaupt erfahren, dass er Fussballer war. Da hatte Marco schon recht, dass das definitiv eine bessere Basis war. Die Frage war nur, liebte ich ihn wirklich nicht nur als besten Freund? Ich horchte kurz in mich hinein und eine ganze Ameisenarmee, die durch meinen Körper marschierte, raunte mir zu Du hast dich auch verliebt .
Ich hing immer noch in den Teddyaugen fest. Als sich Marcos Lippen wieder meinen näherten. Meine Lippen fingen schon in froher Erwartung an zu kribbeln. Ja, verflucht. Ich hatte mich echt in den Kerl verliebt. Da gab es jetzt überhaupt keine Zweifel mehr dran als seine Lippen meine berührten und in meinem Bauch ein Feuerwerk wie zu Silvester am Brandenburger Tor explodierte.
"So, und jetzt gehen wir wirklich essen. Sonst kann ich meine Finger überhaupt nicht mehr von meiner bildhübschen Freundin lassen.", grinste mich mein Ratatouille mit frechblitzenden Augen an als er sich von mir gelöst hatte und startete den Motor.
"Vielleicht will sie das ja auch gar nicht, Ratatouille.", zwinkerte ich ihm zu. Oh Gott, mich hatte es wirklich erwischt.
"Uih, wollen wir uns etwas zum Essen mitnehmen?", bekam ich zwinkernd zurück. Wir mussten beide anfangen zu lachen. "Ne, jetzt ohne Quatsch. Wir gehen schön essen. Ich bin doch stolz meine hübsche Freundin überall zu zeigen und dann haben wir immer noch genug ungestörte Zeit. Ich muss ja erst wieder Montag nachmittag in Belgien sein. Das Wochenende gehört also nur uns." Ein Strahlen schlich sich in mein Gesicht. Ein ganzes Wochenende nur mit Marco. Das war die perfekte Wochenendplanung.
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Zwei Schuss, ein Treffer ✔Teil 3
RomanceKatharina, von allen Kathi gerufen, hat einen festgefassten Lebensplan: als erstes erfolgreich das Studium abschließen, dann den Mann für's Leben finden und heiraten und dann zwei Kinder bekommen. Als sie in ihrer neuen Heimat Dortmund ihre alten Ju...