Kapitel 42

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"So, die Tischordnung wäre dann auch fertig.", schnaufte Jasi erleichtert als ich zu ihr ins Büro kam. Roman saß neben ihr am Schreibtisch und schaute immer noch auf den Tischplan.
"Und für dich ist es wirklich okay, dass Erik auch kommt.", Jasi schaute mich immer noch zweifelnd an und auch Roman schaute als hätte er ein schlechtes Gewissen.
"Joa klar, ich habe doch jetzt Marco und so lange ich nicht neben Erik sitzen muss, ist alles easy." Ehrlich gesagt, graulte ich mich schon etwas vor dem Wiedersehen, aber Erik war genauso Romans Freund wie ich Jasis Freundin. Also welches Recht hätte ich mich darüber zu beschweren, dass er auch kam.
"Da brauchst du keine Angst zu haben. Du gehörst doch mit zur Familie, also sitzt du mit Marco zusammen am Familientisch. Ich atmete auf und irgendwie gefiel mir auch der Gedanke, dass ich zur Familie gehörte. Ich freute mich schon richtig auf das Weihnachtsfest in der Schweiz. Es würde bestimmt so richtig kitschig mit Schnee, Kirche und Weihnachtsliedern. Ich war ein totaler Weihnachtsfan. Leider war ich in meiner Familie damit die einzige, alle anderen verreisten lieber als unter dem Weihnachtsbaum zu sitzen. Um so mehr freute ich mich auf ein richtiges Weihnachtsfest. Oh Mist, ich hatte noch gar keine Weihnachtsgeschenke. Ich musste mich nachher gleich zu Hause mit Marco absprechen, was wir verschenken wollten. Wir brauchten auch noch ein Hochzeitsgeschenk für Jasi und Roman, fiel es mir siedendheiß ein. Ja, ich musste unbedingt shoppen gehen.
"Was grübelst du denn so?" Jasi schaute mich neugierig an.
"Naja, ich habe noch gar keine Weihnachtsgeschenke.", gab ich kleinlaut zu.
Jasi riss erschrocken die Augen auf " Mist, Mist, Mist. Ich auch nicht. Wie lange haben wir noch? Ich habe das durch die Hochzeitsplanung und meine Schwangerschaft total verdrängt."
"Noch genau 24 Tage." Der Blick auf den Kalender hatte mich nicht wirklich beruhigt.
"Das sind ja nur noch 288 Stunden oder 17.280 Minuten oder 1.036.800 Sekunden. Scheiße, ich bin geliefert. Ich habe ja noch nicht einmal Ideen." Jasi war total panisch.
"Mei Sunneschii, jetzt beruhige dich doch wieder. Das ist gar nicht gut für das Kind. Wir setzen uns einfach hin und lassen uns etwas einfallen. Ich bestelle dann alles online." Roman streichelte Jasi sanft über den Rücken, um sie zu beruhigen.
"Nö, ich will das selber besorgen.", schniefte Jasi auf einmal los und ihr liefen Tränen über die Wangen. Was war denn jetzt los? "Außerdem will ich auf den Weihnachtsmarkt." Ich schaute hilflos zu Roman, der fast lautlos "Schwangerschaftshormone" von sich gab und mir zuzwinkerte.
"Dann fahren wir jetzt in die Stadt und gehen auf den Weihnachtsmarkt, mei Sunneschii. Da ist es dann auch noch nicht so voll." Ich bewunderte Roman wie ruhig er blieb. "Und hinterher gehen wir noch schön im Acqua essen."
Jasi fing sofort an zu strahlen. "Dann bekomme ich auch wieder eine Mousse au chocolat. Und Kathi und Marco kommen auch mit." Schön, dass wir auch gefragt wurden, aber ehrlich gesagt konnte ich mir auch nichts schöneres vorstellen als mit Marco über den Weihnachtsmarkt zu schlendern.

Zwei Schuss, ein Treffer  ✔Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt