"Und du willst heute wirklich bei Roman bleiben und zocken?", fragte ich meinen Ratatouille.
"Joa, so ein Brudernachmittag ist ja auch mal nicht schlecht. Außerdem wollte er auch noch irgendetwas wegen der Hochzeit und Weihnachten besprechen. Und wenn Jasi dich heute auch noch begleitet, dann seid ihr ja schon mehr als genug. Außerdem stiftet mehr als ein Marco am Set garantiert Verwirrung." Ich musste grinsen. Da hatte er wohl recht. Ich küsste ihn zärtlich zum Abschied.
"Und verausgabe dich nicht so beim Zocken.",, ärgerte ich ihn noch.
"Keine Angst. Ich werde heute Abend schon noch meinen Mann stehen, wenn du zurück bist.", kam es zwinkernd zurück.
"Boah, nö. Das will ich jetzt nicht gehört haben. Jetzt habe ich ein Kopfkino.", stöhnte Roman auf einmal hinter mir während Jasi anfing zu kichern. Na toll und ich, ich glühte jetzt garantiert im Gesicht. Glücklicherweise rettete mich die Familie Reus vor weiteren Peinlichkeiten als sie uns zum Shooting abholte."Die beiden Kleinen sind ja wirklich Zucker.", lachte der Fotograf als Maxi und Phili quer durch das Studio krabbelten, um zu Marco zu kommen. Er musste gerade Aufnahmen mit einem Ball machen und trickste etwas herum. Jasi und ich sprinteten gerade los, um die beiden wieder einzufangen, denn von Franzi war nichts zu sehen. Ich ließ trotzdem meinen Blick durch den Raum schweifen. Aha, Madam war gerade an dem Buffet zugange, das extra für das Shooting aufgebaut war.
"Lassen Sie sie doch.", lachte einer von den Schlipsträgern und fing an mit dem anderen zu tuscheln.
Maxi, zu mindestens glaubte ich, dass er es war, war als erster bei seinem Papa angekommen und tapste nach dem Ball, der gerade auf der Erde lag. Natürlich rollte er sofort ein Stück weiter und Maxi quiekte empört, während Phili freudig gluckste, weil der Ball zu ihm gerollt war. Er griff auch beherzt danach und stupste ihn wieder zu seinem Bruder.
"Ja, Herr Reus, da haben Sie wohl eindeutig Ihr Talent am Ball vererbt.", schmunzelte uns der Schlipsträger an als auch schon der nächste mit irgendwelchen Sachen um die Ecke gewieselt kam und sie dem anderen hinhielt. "Wir würden Ihre Jungs gerne in die Kampagne mit einbeziehen. Wir hätten hier auch die perfekte Garderobe für die jungen Herren."
Marco schaute skeptisch zu Franzi, die gerade schulterzuckend mit einem Stück Kuchen in der einen und einer Gewürzgurke in der anderen Hand wieder zu uns gelaufen kam.
"Da müssen wir dann aber erst einmal noch die Gage aushandeln und schriftlich fixieren.", schaltete ich mich ein. Wenn die die Zwerge schon für ihre Werbung nutzten, dann sollte dafür wenigstens auch etwas auf das Sparbuch der Kleinen fließen. Jasi schaute mich irritiert an. Hatte ich jetzt etwas falsch gemacht?
"Das ist doch selbstverständlich. Ich würde Ihnen vorschlagen, wir ziehen uns einen kleinen Moment zurück. Da ich mir sicher bin, dass wir uns einig werden, können die beiden anderen Damen ja schon die jungen Herren umziehen." Der Schlipsträger zeigte in Richtung eines Konferenzraumes.
"Du bist mittlerweile echt die perfekte Geschäftsfrau.", zischelte Jasi mir zu bevor ich ihm folgte.
Erst jetzt fiel mir auf, dass ich einfach ohne zu überlegen mit diesem Schlipsträger angefangen hatte zu verhandeln."Die Bilder mit den Kleinen sind ja mal wirklich der Hammer geworden.", lachte Jasi als wir wieder zu Hause angekommen waren. Als wir ins Wohnzimmer kamen, verstummte das Gespräch zwischen Roman und Marco sofort und sie schauten uns an als hätten wir sie bei irgendetwas erwischt.
"Ay, Alter du guckst ja als hätten wir euch beim heimlichen Pornogucken erwischt.", begrüßte der liebe Reus seinen Mannschaftskameraden und schlug mit ihm ein. Warum lief Roman denn so rot an? Das war doch jetzt hoffentlich nicht wirklich der Fall. Wenn ja, würde ich meinem lieben Freund die Ohren lang ziehen. Auch sein Gesicht hatte einen verdächtigen rötlichen Schimmer.
"Ach...ach quatsch.", stotterte Roman los. Na, das ganze wurde ja immer glaubwürdiger. Jasi und ich schauten uns zweifelnd an, während Franzi zum Sofa lief, wo die beiden saßen. Auf dem Tisch lag eine Tüte Chips, in der sie sich sofort bediente, ehe sie das Kissen neben Roman hochhob.
"Schaut mal, was ich hier gefunden habe.", gackerte sie los und hielt ein Buch in die Höhe. "Hot Mamas - Sex und Lust unter anderen Umständen. Uih, da hat wohl jemand was vor. Marco hast du ihm das etwa empfohlen?"
Roman schnappte Franzi schnell das Buch weg und glich einem Leuchtfeuer.
Der liebe Reus fing an zu grinsen "Nö, ich brauchte so etwas ja nicht. Ich hatte ja eine ziemlich überzeugende Frau. Ay, Bro. Das muss dir doch jetzt nicht peinlich sein. Du hättest mich auch fragen können. Schließlich fragst du mich ja auch wegen der Schnuller und Babyflaschen."
"Ist ja jetzt auch egal.", mischte sich Franzi wieder ein "Du hast versprochen, dass du uns jetzt alle zum Essen einlädst.", grummelte sie ihren Mann knörig an. Und schüttelte die Chipstüte hin und her "Menno, in den Dingern war früher aber auch mal mehr drin." Ich fragte mich wirklich wie ein einzelner Mensch so dauerhungrig sein konnte.
"Prinzessin, du bekommst ja schon gleich etwas zu essen. Also Jungs, zieht euch an, bevor meine Frau ungemütlich wird. Ich lade euch ins Acqua ein." Roman und mein Marco sprangen auf. Man konnte fast den Eindruck haben, sie waren zufrieden, nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen.
"Mir ist heute aber mehr nach einem saftigen Steak.", maulte Franzi.
"Dann gehen wir halt ins Rondizio." Marco hatte ja echt ein Gemüt wie ein Maulesel.Wir hatten wirklich noch einen Tisch für uns alle im Steakhaus bekommen. Naja gut, mit drei Profifussballern bekamst du wahrscheinlich überall einen Tisch und wenn sie dafür andere Gäste rausgraulen mussten.
"Und was macht ihr zu Weihnachten?" Franzi schaute mich fragend an.
Was sie machte war mir schon klar. Sie würde allen die Plätzchen wegfuttern und den Gänsebraten zelebrieren. Ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte noch immer nicht mit Ratatouille darüber gesprochen.
"Na du kommst natürlich mit mir in die Schweiz.", grinste dieser mich sofort an und legte seinen Arm um meine Schulter. "Meine Eltern freuen sich schon so, dich wiederzusehen und diesmal nicht nur als Hochzeitsgast sondern als Familienmitglied." Wieso sahen die mich schon als Familienmitglied? Naja, irgendwie gefiel mir der Gedanke.
"Ja, klar. Das is super. Dann feiern wir zusammen. Meine Eltern kommen auch wieder. Und du bist dann schon die ganze Zeit da und kannst mir noch bei den restlichen Vorbereitungen helfen.", stieg nun auch noch Jasi mit ein.
"Apropos Vorbereitungen. Wann gehen wir denn das Kleid kaufen? Und was steht sonst noch an?", fragte Franzi während sie schon ihre Salatschüssel eleminierte.
"Ich würde sagen, nächste Woche. Dann sucht ihr euch auch gleich eure Kleider aus." Jasi hatte scheinbar schon einen festen Zeitplan im Kopf. "Obwohl so wie du in letzter Zeit frisst, passt du da nachher bis zur Hochzeit nicht mehr rein. Bist du dir echt sicher, dass du nicht schwanger bist."
Marcos blonder Schopf schoss in unsere Richtung als er die Gesprächsfetzen wohl mitbekommen hatte. "Prinzessin, Jasi hat recht. Du futterst wirklich wie bei den Drops. Und ein bisschen zugelegt hast du auch." Ein grenzdebiles Grinsen hatte sich in sein Gesicht geschlichen "Vielleicht haben meine kleinen Jungs da unten mal wieder gute Arbeit geleistet."
"Du hast doch einen Vollknall. Das wüsste ich ja wohl. Du weißt genau, dass wir damit noch warten wollen oder warum nehme ich die Pille. Und was heißt hier ich habe ein bisschen zugelegt. Bin ich dir etwa zu fett?" Franzi wurde ganz schön zickig bei dem Thema.
"Nein, meine Süße. Du weißt doch ich liebe jedes Gramm an dir." Marco beugte sich zu seiner Frau und drückte ihr einen Kuss auf die Wange."Und so liebe ich dich halt von Tag zu Tag mehr.", setzte er grinsend nach. War der eigentlich lebensmüde? Glücklicherweise erschien gerade der Ober und brachte das Essen, womit er Franzis ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Das hatte dem lieben Herrn Reus gerade noch einmal den Arsch gerettet.
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Zwei Schuss, ein Treffer ✔Teil 3
RomantikKatharina, von allen Kathi gerufen, hat einen festgefassten Lebensplan: als erstes erfolgreich das Studium abschließen, dann den Mann für's Leben finden und heiraten und dann zwei Kinder bekommen. Als sie in ihrer neuen Heimat Dortmund ihre alten Ju...