Zwei Schuss, ein Treffer ✔Teil 3

Kapitel 78

"Geht es jetzt wieder?" Erik schaute mich besorgt an und hielt mir einen Becher mit Wasser entgegen. Ich nickte und spürte wie meine Wangen glühten. Plötzlich stürzte Erik los ins Wohnzimmer, kurz darauf war die Musik aus. Ich folgte ihm und sah, dass Vicki kopfschüttelnd am Türpfeiler lehnte "Seid ihr eigentlich total bescheuert.", brüllte Erik auf einmal los und stürzte auf die Shisha zu und griff sie sich und stürzte zur Terrassentür, die er aufriss. Keinen Moment später war dasTeil draußen verschwunden. Erik kam wieder ins Zimmer gestürzt und riss alle Fenster auf, um zu lüften.
"Ay, Bro. Du hast doch jetzt nicht wegen der da unsere Shisha verschleppt?" Der Lauch deutete in meine Richtung. Vicki schnaufte neben mir und war schon auf dem Sprung.
"Dogan, das ist für dich Kathi. Ich möchte nicht noch einmal erleben, dass du meine Freundin so ansprichst. Und jetzt entschuldige dich gefälligst bei ihr." Der Lauch schien total geschockt von der Reaktion. Da hatte er wohl genauso wenig mit gerechnet wie Vicki und ich.
"Jetzt mach doch hier mal nicht so eine Welle wegen der angebufften Schnitte." , mischte sich jetzt auch noch der andere Typ ein "Und hole unsere Shisha wieder rein." Ich traute meinen Ohren nicht. Wie hatte der mich gerade genannt? Ehe ich überhaupt meinen Mund aufmachen konnte, hörte ich schon Vicki "Wie hast du Witzfigur meine Schwester gerade genannt?"
"Boah noch so eine Kampfzicke.", kam die prompte Antwort von ihm und der Lauch lachte wie angestochen. Was hatten die beiden denn da in der Shisha geraucht? Wahrscheinlich wollte ich das lieber nicht wissen. Ich schaute zu Erik, der seine Hände zu Fäusten geballt hatte und seine Wangen glühten knallrot. Die Augen funkelten gefährlich
"Wage es dich nie wieder so von der Frau an meiner Seite zu sprechen. Und jetzt siehe zu, dass du mein Haus verlässt und wage dich nicht wieder hierher, bevor du wieder klar im Kopf bist und dich vernünftig entschuldigt hast.", knurrte Erik. Der Fleischklops erhob sich "Das hätte ich nie gedacht, dass du mich wegen so einer rausschmeisst. Was ist mit Bros vor Hoes." Er stampfte los und kurze Zeit später knallte die Haustür ins Schloss. Der Lauch zuckte zusammen und hörte auf wie ein wieherndes Pferd zu lachen.
"So und jetzt zu dir.", Erik drehte sich zu Dogan um, der gerade aufstand "Ich gehe mal in mein Zimmer.", kam es kleinlaut von ihm.
"Nix da, erst einmal erklärst du mir, warum mein Garten so verkommen aussieht. Du solltest dich darum kümmern als ich in England war. Wofür habe ich dir immer Geld überwiesen? Sicher nicht dafür, dass du hier Shisha-Partys machst." Eriks Stimme überschlug sich fast vor Wut.
"Der Garten sieht doch ordentlich aus." Der war ja lustig. So kackendreist musste man erst einmal sein.
"Der trägt doch sogar schon eine Brille. Da sieht man mal wie die Shisha den Blick verstellt. Vielleicht sollten wir das Zeug auch mal rauchen.", lachte Vicki und der Lauch zuckte zusammen.
"Du kannst deine Sachen packen und das Zimmer räumen.", knurrte Erik "Wir brauchen das Zimmer jetzt als Kinderzimmer."
Dogan schüttelte ungläubig den Kopf "Du schmeißt mich, deinen Bro, wegen eines noch nicht geborenen Bastards raus." Vicki schnaufte. Wie hatte der gerade meinen kleinen Prinzen genannt? Ich stampfte auf ihn zu und holte aus. Scheiße, tat meine Hand weh nachdem sie lautstark in sein Gesicht geklatscht war. Schnell rieb ich sie mir verstolen und musste aber mit Genugtuung feststellen, dass seine Wange knallrot leuchtete und meinen Handabdruck zeigte. Der Lauch fing an sich die Wange zu reiben.
"Die hat mich geschlagen.", empörte er sich. Erik zog mich weg und zog mich in seine Arme. " Du sollst dich nicht so aufregen. Das ist weder für dich noch für unseren Kleinen gut.", redete er beruhigend auf mich ein, bevor er über meine Schulter zu dem Lauch schaute "Sei zufrieden, dass sie mir zuvor gekommen ist. Wage es dich nie wieder meinen Sohn so zu nennen. Und jetzt nimm deine Sachen und verschwinde. Meine Autoschlüssel kannst du gleich hergeben." So sauer und gleichzeitig entschlossen hatte ich Erik noch nie erlebt.  Der Lauch verschwand in dem Zimmer und erschien kurze Zeit später wieder mit einer Sporttasche.
"Hier hast du deine Schlüssel." Sauer knallte er ein Schlüsselbund und einen Mercedesschlüssel auf die Tischplatte. "Aber komme nichr wieder angekrochen, wenn sie dich wegen eines anderen Kerls sitzen lässt.Diese Famebitches suchen doch nur nach einem mit noch mehr fame.", zischt er noch, ehe er aus dem Haus stürzte.
Erik ließ sich seufzend auf das Sofa fallen und fuhr sich mit der Hand durch sein Gesicht. "Entschuldige bitte die ganze Aufregung. So sollte dein Einzug hier eigentlich nicht sein." Erik griff meine Hand und zog mich auf seinen Schoß. Ich schmiegte mich sofort an seine Brust.
"Ich gehe dann auch mal. Ich sehe schon, ihr zwei kommt ohne mich klar.", grinste Vicki und zwinkerte uns frech zu. Endlich war hier Ruhe. Ich kuschelte mich noch mehr an Erik, der gedankenverloren mit der Hand über meinen Rücken strich. Klar, dass er ziemlich nachdenklich war. Er hatte wegen mir gerade seine beiden besten Kumpels rausgeschmissen. Auch wenn ich darüber glücklich sein sollte, dass er sich klar auf meine Seite gestellt hatte, war ich es nicht wirklich. Irgendwann würden sie ihm mit Sicherheit fehlen und dann würde er mir sicher Vorwürfe machen. Andererseits hatte es sich unglaublich gut angefühlt als er von seinem Sohn gesprochen hatte und wie er sich für uns eingesetzt hatte, machte mich auch stolz. Erik schien es wirklich ernst mit uns zu meinen und dafür sogar einiges zu opfern. Ich hoffte so sehr, dass er das niemals bereute.
"Wir lieben dich so sehr.", brach es aus mir heraus und ich spürte wie mir Tränen über die Wangen liefen. Wieder wurde ich von meinen Schwangerschaftshormonen emotional überrannt. Erik küsste meine Tränen weg "Ich liebe dich auch, Engelchen und unseren kleinen Prinzen.. Wir werden eine ganz tolle Familie. Und diese Idioten können uns mal alle gestohlen bleiben. Morgen gehen wir erst einmal los und du suchst dann neue Möbel hier für das Haus aus. Dann lassen wir noch alles renovieren, damit du dich auch wohlfühlst." Erik wollte wirklich einen kompletten Neustart für uns drei. Mein Herz fing an zu hüpfen und mein Geist blätterte schon in Möbelkatalogen. Ab morgen würden wir unser neues Leben starten.