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Felix P.o.V.

Das wird noch Konsequenzen mit sich bringen, verlasse dich darauf.

“Sicher, leg los.“ erwiderte er, glücklich darüber, dass ich das Thema änderte.
“Bitte. Sage niemandem was ich dir erzählt habe, ich will nicht, dass es alle erfahren. Ich glaube nicht, dass sie mich gut leiden können.“ Mein Blick glitt zu Boden. Um mich herum breitete sich Stille aus. Und als ich nach wenigen Momenten nach oben blickte, sah ich wie Chan mein Gesicht musterte. Seine Augen wanderten über jeden Part meiner Haut.

Weder antwortete er auf meine Frage, noch hatte er sich in den letzten paar Sekunden bewegt. Sein Blick galt nur mir. Das wurde gruselig.
“Chan, geht's dir nicht gut?“ fragte ich sorgenvoll.
Er machte mir Angst, wie er so stumm mein Gesicht musterte. Langsam hob ich meine Hand, um ihn an seiner Schulter anzutippen. Endlich zwinkerte er.

“Natürlich.“ Er presste seine Lippen auf einander nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte.
“Natürlich geht es dir nicht gut oder natürlich du sagst niemandem was?“

Natürlich geht es ihm nicht gut, als ob es irgendjemandem gut ginge wenn du in der Nähe bist.

'Klappe.'

“Ich sage niemandem etwas, aber Danke, dass du nach meinem Wohlbefinden fragst. Mir geht's gut, doch ich glaube nicht, dass es dir so super geht.“ erwiederte er nur monoton.
“W-was? Wie kommst du darauf?“ lachte ich nervös.
“Höre auf zu schauspielern, ich kenne dich. Wenn es dir gut gehen würde, würdest du dich nicht ritzen.“ Er sah bedeutungsvoll auf meine Ärmel und dann wieder in meine Augen. Dann nahm er meinen Arm in seine Hände.

So leicht zu durchschauen. Jetzt muss dir eine gute Ausrede einfallen, wo das Blut herkommt. Oder du sagst die Wahrheit und Chan schickt dich in die Psychiatrie. Du hast die Wahl.

'Er würde mich nicht verraten, Chris ist mein bester Freund.'

Ja, nehmen wir aber mal kurz an, er würde es doch tun. Ich meine, wer würde sich denn bitte freiwillig mit dir abgeben wollen? Jedenfalls: Rate mal wer jeden einzelnen Tag bei dir sein wird.

'Wenn du jetzt darauf hinaus willst dass ich keine Freunde habe, dann irrst du dich gewaltig. Stray Kids ist für mich da.'

Das wollte ich damit gar nicht sagen, aber um das mal klar zu stellen: sie hassen dich. Und was ich eigentlich sagen wollte war: Ich werde dich quälen, ich bin ein Teil von dir und werde immer einer bleiben.

Chan rollte Stück für Stück meinen Ärmel hoch, doch ich hatte die Klinge nur weiter oben angesetzt. Mein Handgelenk lag schon frei. Gleich würde der erste Schnitt zu sehen sein.

'Nein! Das stimmt nicht, du bist kein Teil von mir!'

Glaube es oder glaube es nicht. Doch nun würde ich es mir gut überlegen, ob Chan die Wunden wirklich sehen soll. Ups, zu spät...

“Lixi... warum nur? Warum tust du das?! DU ZERSTÖRST DICH DAMIT!“
Ich hatte ihn nur getroffen angesehen. Er nahm die Schlüssel aus seiner Hosentasche und rannte so schnell er konnte aus dem Zimmer.

Jetzt bist du alleine. Mit mir. Und mit deinen Klingen.

“Ich weiß.“ antwortete ich zitternd, und griff nach dem kleinen Brillenetui.

Play-acting || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt