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Felix P.O.V.

Seufzend lehnte ich meinen schweren Kopf gegen die kühle Scheibe des Flugzeuges, die Wolken unter uns zogen vorbei wie kleine dunkle Schäfchen. 5 Stunden hatte das Unwetter nun schon angedauert, ehe wir endlich aus Korea rauskamen. Mit jeder Minute die verstrichen war, hatte ich mehr Angst, meine Bandmitglieder würden auftauchen, versuchen mich zurück zuhalten.

Denn sobald ich ihre verzweifelten Gesichter gesehen hätte, wäre ich eingeknickt. Den Gedanken, dass ich vielleicht sogar gehofft hatte, sie wären gekommen um mich zurück zu holen, verbannte ich nach ganz hinten in mein Gehirn. Jedesmal wenn wir flogen, fühlte ich mich befreit, sorglos, und für einen Moment einfach unbeschwert.

Das war diesmal jedoch ganz anders, denn mein Kopf steckte voller grausamer Gedanken. Wohin sollte ich in Australien überhaupt gehen? Würden die anderen mich vermissen? Immer mehr Fragen über die Zukunft der Gruppe schlugen übereinander, als wären sie die Wellen tief unter mir, gefährlich, angsteinflößend und zerstörend. Doch ich wollte im jetzt und hier leben, denn das hatte ich mir gut überlegt.

Und je weiter sich das Flugzeug vom Festland entfernte, desto gleichmäßiger ging mein Atem, mein Puls beruhigte mich, ich schwitzte nicht mehr so sehr. Endlich hatte ich geschafft, was ich mir vorgenommen hatte, was ich als einzigen Ausweg betrachtete. Auch jetzt bereute ich es kein Stück meine Gruppe verlassen zu haben, denn es würde mir besser gehen. Uns allen.

Der schwarze Himmel behinderte die Sicht auf die Welt unter uns, wir befanden uns nach 4 Stunden Flug ganz weit oben. Meine Kapuze noch tiefer ins Gesicht ziehend versuchte ich weiter aus dem kleinen Fenster zu schauen, doch dies gelang mir nicht direkt, da ein stechender Schmerz durch meinen Kopf fuhr.

Verdammt, jetzt begannen all diese Gedanken auch noch damit, meinen gesamten Körper mit Qualen außer Gefecht zu setzen. Seufzend stützte ich meinen Kopf zurück auf meine Handfläche, dachte weiter über meinen Flug nach, und versuchte die pochenden Schläfen zu ignorieren.

Gegen 9 Uhr morgens würden wir in Sydney ankommen, danach müsste ich erst einmal in ein Hotel ziehen, mich umschauen eine Arbeit zu finden, doch das wichtigste: mich nicht zu erkennen geben. Wir waren zwar noch nicht berühmt, sodass mich direkt jeder erkennen würde, aber auch nur ein Fan könnte es an alle Stays weitertragen. Damit wäre für einen Skandal auf jeden Fall gesorgt.

Das ist doch egal, jetzt ist es ja nicht mehr dein Problem! 

Ja, das stimmte zwar, aber war war ja trotzdem mit in die Sache verwickelt, genauer gesagt bin ich der ausschlaggebende Punkt für das ganze gewesen. Jede Silbe, jedes Wort welches die Stimme sprach, setzte sich in Form von einem Stechen in meinem überforderten Schädel ab.

Mein Blick glitt von meinem eigenen, trostlos verschwommenen Spiegelbild hinaus in die Weite der Sterne. Helle Lichtpunkte, welche manche Menschen als gemeinsames Zeichen benutzten, schienen umherzufliegen, wechselten aber trotzdem nicht ihre Position. Wir waren die, die uns bewegten, weit weg von Korea, zurück nach Hause.

Bei diesem Gedanken musste ich unverzüglich Lächeln, denn ja, ich hatte Australien schrecklich vermisst. All die Zeit im anderen Land, in der anderen Kultur, schien mir zwar nie als falsch, aber sie war fremd. Alles war fremd: Die Menschen, die Sprache, die Gesetze, die Zeit, die Temperatur, einfach alles.

Und trotzdem hatte ich mich bis hierher vor gekämpft, trat gegen andere an, aber besiegte am Ende vor allem mich selbst. Ich war wirklich stolz auf mich, auf meinen Weg, meine Fähigkeiten, alles was ich erreicht hatte. Und ich war stolz, dass ich den Schritt gegangen war, meine Gruppe zu verlassen, um wieder zurück zu meiner Familie zu finden.

Zufrieden zog ich mein Handy aus der kleinen schwarzen Tasche, schaltete das Display ein, und bemerkte unverzüglich all die Benachrichtigungen.

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