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Chan P.o.V.

Unter meinen Armen spürte ich wie sich Woojin's Muskeln anspannten und sofort drückte ich ihn fester an mich.
Er sollte sich in meiner Gegenwart nicht unwohl fühlen, sonst hätte sich soetwas nur auf mich übertragen.
Eine meiner besten oder schlechtesten Eigenschaften.
Je nachdem wie man es sieht.

Mit meinen 1,71 m war ich sogar das 3.-kleinste Member in der Band. So konnte ich mein Kinn problemlos auf seiner Schulter abstützen.
Während ich auf den Tisch, gefertigt aus extra dunklem Holz, vor uns beiden sah, bemerkte ich nicht die Hände des Dunkelhaarigen, welche sich vorsichtig auf die Meinen legten.
Erst als Woojin anfing darüber zu streicheln und sanft mit meinen Fingern zu spielen erwachte ich aus meiner Starre.

Es fühlte sich angenehm an, darum hatte ich meine Hände nicht von seinem Bauch weggezogen. Auch bemerkte ich dass er sich nun etwas mehr gegen meine Brust lehnte; und ich musste lächeln.
Eine entspannende Stille breitete sich aus, während wir beide so zusammen in der Küche standen. Von der Seite her habe ich gesehen wie der größere seine Augen schloss.

Ich tat es ihm gleich.

Und jetzt konnte ich auch endlich verstehen weshalb uns so viele Leute niedlich zusammen fanden.
Aus einer anderen Perspektive schauten wir bestimmt wie ein kleines Pärchen aus. Doch Woojin und ich hatten nicht diese Art von Beziehung. Leider...

Es basierte auf freundschaftlicher Ebene. Er beteuerte dies auch immer wieder in Interviews, doch wusste dabei nicht wie es mir ging.
Und auch wenn Felix mein bester Freund war, war Woojin trotz dessen soetwas wie meine erste, meine wirkliche Liebe.
So oft stritten wir uns, konnten jedoch nicht länger als wenige Tage aufeinander sauer sein.

Bereits nach kurzer Zeit entschuldigte sich einer von Beiden, und kurz darauf dann auch der andere. So kam immer alles wieder ins Gleichgewicht.
Es war, als gehörte die Welt nur uns. Und damit meinte ich ganz Stray Kids.
Wir waren eine Familie, hatten schon so unendlich viel durchgemacht. Und ich hoffte, nein, ich wollte dass es für Immer so blieb.

Ein minimales Seufzen hatte meine beruhigenden Gedanken unterbrochen, also schlug ich die Augen auf und sah Woojin von der Seite her an.
Doch der größere von uns beiden bewegte sich nicht einmal.
Fast bin ich mir sicher gewesen, ich hatte mir dieses Geräusch nur eingebildet, doch dann fing er an zu sprechen und bestätigte somit meine Vermutung.

“Wie machst du das nur?“ Er flüsterte, ließ seine Augen jedoch weiterhin zu.
Kurz zuckten meine Mundwinkel.
Er sah einfach zu cute von der Seite aus.
“Wie mache ich was?“ flüsterte ich genauso leise zurück. Das war kein Problem, immerhin sprach ich schon fast genau an seinen Hals.
“Mich so zu beruhigen?“ antwortete er. “Du weißt immer was ich denke und brauche, du kannst immer wissen wie es mir geht.
Jedes mal wenn mich etwas bedrückt baust du mich auf und sprichst mir Mut zu. Wenn du dich aus Umarmungen löst, habe ich immer das Gefühl...“

Er stoppte abrupt. Da ich die ganze Zeit auf seinen Hals, beziehungsweise auf seine Schlüsselbeine fixiert war sah ich nun zu ihm auf.
“Was für ein Gefühl?“
“Das Gefühl du beraubst mich einem Teil meiner Lebensenergie...“ sprach er leise zuende.

Play-acting || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt