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Felix P.o.V.

“Nein danke, Jeongin. Ich habe grade gegessen.“ wank ich gespielt freundlich ab, als mir der Jüngere etwas von seinen Gummibärchen anbot.
Lüge, aber ich konnte es nicht verantworten etwas zu essen. Sonst würde ich fett werden. Fett machte hässlich.
“Oh, okay. Aber wirklich jetzt Felix, du musst mal wieder zunehmen. Du bist nämlich extrem dünn geworden...“

Besorgt musterte mich Jeongin. Seit ich zurück im unseren Dorm gekommen war, behandelte man mich wie ein rohes Ei, hatte ich das Gefühl.
Natürlich machten sich alle nur Gedanken um mich, jedoch hatte es nach einer gewissen Zeit angefangen zu nerven. Besser gesagt nach bereits 5 Minuten.
Plötzlich erinnerte ich mich daran, was Jeongin soeben zu mir gesagt hatte, weshalb ich geschmeichelt lächeln musste.

Doch mit jeder Sekunde die verging verwandelte sich mein leichtes Lächeln in ein Grinsen.
Wenige Augenblicke später stand ich bereits vor dem großen Ganzkörperspiegel der mitten im Flur angebracht war.
Kritisch betrachtete ich mein Spiegelbild, nachdem ich probehalber versuchte meine Hände um die relativ schmale Taille zu legen.

Immernoch fett. Jeongin lügt.

Sogleich wurde meine Miene wieder ausdruckslos. Die Stimme hatte, wie so oft, recht.
“Stimmt gar nicht. Mach mir bitte keine Hoffnungen...“ meckerte ich leicht enttäuscht. Aber als ich mich umdrehte war der Schwarzhaarige bereits verschwunden.

Er will sich nicht mit dir abgeben müssen. Das sagte ich dir bereits.

“Du hast ja recht...“ flüsterte ich. Langsam machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer.

Ich habe immer recht, merk dir das. Und du bleibst für immer fett!

Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich war zwar vor dem Zusammenstoß mit dem Maknae noch auf der Toilette, jedoch hatte ich wieder das Bedürfnis mich im Badezimmer ein zu schließen.
Mit meinen geliebten Klingen.

Manchmal frage ich mich wieso JYP dich mit debütieren ließ. Du unfähiges Kind kannst ja nichteinmal tanzen. Und hässlich bist du dazu auch noch. Ist das Schicksal so unfair dass du überleben musstest?

Meine Schritte verschnellerten sich.
Ich wollte meine Klingen.
Sofort.
Natürlich hatte der Rest meiner Bandmitglieder das Etui versteckt oder zerstört. Wer wusste das schon.
Aber in meinem Kleiderschrank, unten in der letzten Schublade, lagen Ersatzklingen. Nicht sonderlich gut, aber wirksam. In meinem Drang der Selbstverletzung riss ich meine Zimmertür auf, haute sie jedoch direkt hinter mir zu. Ich wollte einfach niemanden sehen.

Dich will auch niemand sehen, du fette Schwuchtel! Und dein Aussehen ist nur ein Grund.

“Ich weiß dass ich fett bin.“

Ich wollte einfach dass die Stimme verschwand. Sie zerstörte mich. Jedoch hätte ich es ihr nicht verübeln können, immerhin war ich ja selbst Schuld.

Play-acting || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt