Changbin P.O.V.
Meine Hand lag noch immer in seinem Nacken, doch ich hatte nicht das Gefühl den Kuss vertiefen zu wollen.
Immer noch federleicht lagen unsere Lippen einfach auf einander und berührten sich sanft. Die einzige Regung die ich von ihm wahrnahm, war das leichte streifen seiner Wimpern an meiner Wange.
Ich bewegte vorsichtig meine Finger am Ansatz seiner Haare und strich mit meinem Daumen über seinem Hals.
Mein erster Kuss konnte nicht unschuldiger ablaufen. Doch gleichzeitig spürte ich so viele Emotionen in mir aufkommen, welche ich noch nie zuvor spüren durfte.
Dies war anders als all die Umarmungen die ich bisher mit meiner Ex Freundin geteilt habe, und ich war glücklich diese Erfahrung mit dem Jungen vor mir teilen zu dürfen.
Mein Verstand setzte aus, und ich konzentrierte mich ganz auf Felix. Wie er jedesmal die Luft an meiner Haut einatmete, wenn der Sauerstoff zu knapp wurde, wie sich seine Härchen im Hals aufstellten als ich mit meinem Daumen sanft darüberstrich und wie sich sein Herz gegen die Brust drückte.
Ich wusste nicht, wie lang dieser Kuss hielt, oder wie lang er noch halten würde, aber ich wollte auf keinen Fall der sein, der ihn abbrach. Denn ich fühlte zu viel dabei, als dass ich es beenden wollte.
Regungslos verweilten unsere Körper also dicht aneinander gepresst, und wurden nur von leichten Atemzügen bewegt. Auf einmal berührte mich etwas nasses und warmes an der Oberlippe. Felix... weinte doch nicht etwa?!
Schnell löste ich meinen Körper von seinem, trennte unsere Hände und stützte die meinen gegen seine Schultern.
Als ich ihm ins Gesicht blickte, traf mich das schlechte Gewissen. Sein Gesicht war rot angelaufen, seine Augen dick verquollen und er zittere am ganzen Körper.
Mit schuldbewussten Blick verfolgte ich die dicken Tränen, die wie Regentropfen an seiner Wange hinunter liefen, über seine Lippen rannen und schlussendlich an der niedrigsten Stelle auf den Boden tropften.
Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als ich in seine Augen schauen wollte, und er meinem Blick in Richtung Decke auswich.
"F-felix. Es tut mir so unendlich leid!" begann ich. Mein Gott, er wurde gerade vergewaltigt, und ich nutze die Situation aus, um meine Bedürfnisse zu stillen und küsste ihn?!
Ich hatte alles zerstört. Die gesamte Bindung, die wir heute aufbauten war nun kaputt. Und es war alles meine Schuld. Ich spürte wie meine Augen anfingen zu brennen, als würden sie sich in zwei Feuerbälle verwandeln. Unfaßbare Wut kam in mir auf.
Wut auf mich. Wie konnte ich nur?! Felix wollte das nicht, und hat aus Ekel schon angefangen zu weinen! Ich hasste mich so sehr dafür, dass ich am liebsten meinen Kopf gegen die Wand schlagen würde.
Meine Sicht wurde verschwommen, als ich dem zitternden, blonden wieder ins Gesicht schaute, und ich spürte, wie sich ein heißer Tropfen den Weg aus meinem Augenwinkel bahnte. Ich, Seo Changbin weinte vor Felix.
Schnell hob ich eine Hand von seiner Schulter um mir das Wasser aus dem Gesicht zu wischen. Diese plötzliche Geste veranlasste ihn, mir wieder in die Augen zu schauen. Sofort sah er mich erschrocken an.
"Changbin, wieso weinst du?! Oh Gott, was ist?" rief er etwas verzweifelt und legte seine rechte Hand an meinen Oberarm.
Doch ich trat nur zurück, und löste somit jeglichen Kontakt zwischen uns, mit dem Wissen, dass es nie mehr so sein würde wie gerade eben.
"Felix... Ich bin so ein schlechter Mensch. Ich meine, schau doch! Ich habe dich ge-, naja ich habe dich bedrängt, obwohl du gerade erst so schlimme Erfahrungen gemacht hast! Du wolltest es nicht, und ich habe es einfach ignoriert, ohne dabei auf dich zu achten! Du weinst, Felix! Und das ist meine Schuld... Ich sollte jetzt lieber gehen." erklärte ich ihm mit betrübter Stimme und sah fest in die braunen Augen, welche mich nur verwundert musterten.
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Play-acting || Changlix
Fiksi Penggemar'Die Stimme in meinem Kopf, sie bringt mich um. Langsam aber sicher.' Stray Kids stehen an der Spitze der Musik, zahlreiche Interviews werden geführt, Musikvideos gedreht und Photoshootings organisiert. Nach außen hin wirkt alles perfekt. Jeder vers...