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Changbin P.O.V.

Ich fuhr so schnell es mir möglich war herum. Hatte ich mir die Stimme nur eingebildet?

Kurz geriet ich ins Schwanken da mein Gleichgewichtssinn etwas durcheinander gekommen war durch den plötzlichen Schock, fing mich jedoch sofort wieder als ich ihn dort stehen sah.

Er sah gar nicht gut aus. Seine sonst so schöne Haut schaute unrein und blass aus. Somit wirkten Felix Sommersprossen fast wie kleine, schwarze Punkte auf seiner Nase.

Sein insgesamt eher ungesundes Aussehen wurde durch die dicken weißen Verbände an seinen Armen unterstützt.

Die blonden Haare hingen ihm fettig in das müde Gesicht, weshalb ich nur mit Mühe erkennen konnte dass Felix geweint hatte.

Eine einzelne Träne lief noch an seinem ausgeprägten Kehlkopf entlang, bevor er auch diese unauffällig mit seinem Handrücken abwischte.

“Hey...“ erwiederte ich leise, bevor ich meinen Körper zu einem der schwarzen Sessel schleppte und mich leise darauf setzte.

Immerhin schlief Jeongin nun in dem Krankenbett von Felix, sodass dieser nur im Raum stand und nicht wusste was er hätte tun können.

Dass es ihm unangenehm gewesen ist sah jeder blinde. Denn der blondhaarige Junge sah öfters nervös zwischen den einzelnen Personen umher und zuckte auch stark zusammen als Chan für ihn auf den letzten Sessel zeigte.

Er fummelte immer wieder an seinen Fingern herum, ver- und entknotete diese, bevor er sehr zögerlich meinem Beispiel folgte und sich mir gegenüber auf den 2. freien Platz nieder ließ.

Sein Körper war mehr als nur angespannt, er war komplett verspannt.

Seine Hände zwischen die Knie gepresst saß er so da. Und er schwieg.

Mach einigen Sekunden hielt ich die Stille nicht mehr aus. Diese erdrückende Spannung im Raum machte mich fast wahnsinnig, was zu meiner Nervosität ihm gegenüber beitrug.

“Wie geht es dir?“

“Den Umständen entsprechend.“

“Ich denke mal das bedeutet nicht so gut.“ versuchte ich die Stimmung aufzulockern, doch es funktionierte eigentlich gar nicht. Felix zuckte nur mit den Schultern und sah auf seine im Schoß gefalteten Hände

“Was sonst.“

Seine Stimme war rau, fast etwas grob. Doch wer konnte es ihm schon übel nehmen.

Er muss einen Grund dafür gehabt haben, sich selbst töten zu wollen. Und wenn ich an seiner Stelle sein würde, wäre ich auch angepisst.

Zeitgleich mit diesem Gedanken schossen mir Tränen in die Augen. Krampfhaft versuchte ich es zu unterdrücken, da ich Felix nun nicht hatte erklären wollen weshalb ich immerzu an seinen fast eingetretenen Tod denken musste. Denn ich konnte es mir selbst nicht erklären.

Play-acting || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt