Felix P.O.V.
Die Fernsehshow war ein totales Disaster. Nachdem Changbin und ich uns noch mehreren Fragen und kleinen Spielen unterzogen hatten, begann mir plötzlich schwindelig zu werden.
Zuerst versuchte ich dieses ekelhafte Gefühl dass die Welt sich drehte abzustellen, jedoch wurde es nach einigen Minuten nur noch unangenehmer.
Langsam fing ich an zu schwitzen und an eine klare Antwort auf Jimin's Fragen war auch nicht zu denken.
Zu meinem Glück bemerkte der schwarzhaarige, wessen Kopf mittlerweile auf meinem Schoß ruhte, meinen kleinen Aussetzer und beantwortete so viel wie ihm möglich war.
Aber nur wenige Augenblicke nach einer ätzenden Runde Wahrheit oder Pflicht, sah auch Chris mir mein Unwohlsein an und konnte die Staffmitglieder endlich nach einer ausführlichen Diskussion davon überzeugen die Show eine halbe Stunde früher abzubrechen.
“Felix, ist alles in Ordnung? Du siehst gar nicht gut aus...“ meinte Woojin besorgt. Auch Chan nickte mit gerunzelter Stirn und griff fürsorglich nach meiner Hand. Er hockte, wie so oft in letzter Zeit, direkt vor mir auf dem Boden.
Nervös zog ich meine schwitzige Hand weg. Da eigentlich alle Mitglieder unserer Gruppe um mich rum standen oder saßen fühlte ich mich extrem beobachtet.
Und dass sie jetzt auch noch auf meine Übelkeit hinweisen mussten machte die komplette Sache nicht besser.
“Danke, das weiß ich selbst. Und Leute, mir geht es wirklich wieder besser, mir war nur ein bisschen schwindelig. Nein Woojin-“
Ich versuchte vergeblich unseren ältesten davon abzuhalten etwas für mich zu tun, aber wie gesagt: es brachte rein gar nichts.
Nur wenige Sekunden später kam der silberhaarige zurück und drückte mir einen großen Becher gelblicher Flüssigkeit in die Hand. Ein Proteinshake.
“Den trinkst du jetzt vollkommen leer, dann diskutieren wir gerne weiter. Keine Wiederrede Felix! Ich könnte es mir nicht verzeihen wenn du gleich umklappst.“ bestimmt Woojin einfach für mich.
“Aber... das ist doch viel zu viel! Wie soll ich den schaffen?“
Zweifelnd drehte ich den 500 ml Becher in meiner Hand und suchte angestrengt nach einer Kalorientabelle. Doch diese existierte darauf nicht.
Nur ein kleines Etikett vorne an dem Plastikbecher sprach von der Geschmacksrichtung Karotte-Mango. Allein diese Angabe ließ es mir kalt den Rücken hinunterlaufen.
“Das ist nicht unser Problem Yongbok, jetzt trink oder wir müssen dich dazu zwingen!“
Mein ganzer Körper zuckte zusammen als ich die laute Stimme Hyunjins vernahm. Sein Ton war ausschließlich aggressiv und drohend weshalb meine Unterlippe begann zu zittern. Ganz langsam stellte ich den Becher neben Chan auf den Boden, die Augen ins Leere gerichtet.
“Sag mal bist du taub?! Trink doch einfach diesen Becher aus, oder lass es! Ich verstehe nicht was dein Problem ist, weißt du? Fuck it! Wir machen uns alle Sorgen um dich aber du willst dir nicht helfen lassen! Hör doch einfach auf so ekelhaft depressiv zu sein, ich will den alten Felix zurück!“ kreischte der schwarzhaarige Junge laut und zog damit die volle Aufmerksamkeit von allen Menschen im Umkreis von 10 Metern auf sich.
Meine Sicht verschwamm mit jedem Wort mehr, jedoch tat keiner der Member etwas um Hyunjin zum stoppen zu bringen. Sie juckte es einfach nicht.
“Wenn du jetzt nicht verdammte Scheiße gesund wirst-“
“Wenn du jetzt nicht gleich dein Maul hältst, stopf ich es dir!“ keifte Changbin seinen besten Freund an. Erschrocken riss ich meine brennenden Augen auf und musste erstmal den Rapper anstarren.
“Was willst du tun? Mich schlagen? Das ich nicht lache Changbin, halt dich gefälligst raus!“
“Vielleicht will ich das ja! Verdient hättest du es Hyunjin, denn so darfst du nicht mit meinem Felix umgehen!“ Beide Jungs sprangen auf. Hyunjin packte den kleineren am Kragen, doch dieser sah nur wütend in dessen Augen.
Sie durften sich nicht streiten. Nicht wegen mir. “Leute, h-hört auf!“ begann ich zu weinen. “Hyunjin hat doch recht! I-ich sollte mich nicht so anstellen... B-bitte hört auf euch z-zu streiten!“
Ich bin der Auslöser für den Streit. Nur wegen mir kämpfen die eigentlichen Freunde. Ich Spast zerstöre immer alles. Am besten ich springe einfach.
Mit zitternden Fingern packte ich den Becher und stürzte das Getränk in großen Schlucken herunter. Der Saft brannte fast in meiner Kehle doch ich trank immerhin mehr als die Hälfte aus.
Einen weiteren Schluck wollte ich zwar nehmen, doch das Gefühl erbrechen zu müssen, das Gefühl dass die Welt sich drehte kam mit einem Mal zurück. Und ich rannte.

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Play-acting || Changlix
Fanfiction'Die Stimme in meinem Kopf, sie bringt mich um. Langsam aber sicher.' Stray Kids stehen an der Spitze der Musik, zahlreiche Interviews werden geführt, Musikvideos gedreht und Photoshootings organisiert. Nach außen hin wirkt alles perfekt. Jeder vers...