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Changbin P.O.V. (again)

Nachdem wir das VLive beendet hatten, übten wir noch weitere zwei Stunden unsere Choreografie für das Comebacklied Miroh.

Ich war besonders stolz auf den Part von Hyunjin und mir, denn ich habe ihm bei seinem Rappart geholfen. Seine Fähigkeiten haben sich in den letzten 12 Monaten sehr gebessert, und das obwohl er sich eigentlich für Gesang eingewählt hat.

In seiner Trainee-zeit, ob man es glaubt oder nicht, hat er das Tanzen wahrhaftig verabscheut.

Man könnte meinen ich würde lügen, aber es war die Wahrheit. Trotzdem prahlte er oftmals damit wie viele verschiedene Sportarten er ja betrieben hätte als er in der Middle-School war.

Fußball, Schwimmen, Basketball, Pilates, Step-aerobic, Yoga, Snowboarden, Vodao, Judo, Inlineskaten. Es war irgendwie von allem mindestens ein was dabei.

Kein Wunder dass er einen so guten Körperbau hatte. Aber der von mir war jetzt auch nicht wirklich schlecht, wenn ich das einmal kurz anmerken dürfte.

“Leute, das war echt gut! Ihr habt jetzt eine halbe Stunde Pause, nutzt sie sinnvoll. Danach gehen wir nochmal direkt den Anfang durch. Es war nicht ganz im Takt bei dir Jisung. Und Felix, versuch dich bitte den ganzen mehr Ausdruck zu verleihen. Wir treffen uns dann wieder hier. Woojin, kommst du bitte nochmal mit? Ich brauche deine Hilfe...“

Mit diesen Worten und vielem Gestikulieren nahm er unser aller Hyung an der Hand und zog ihn aus dem Tanzraum.

“Hyunjinnie? Kommst du mit?“ fragte ich während das schwarze Leder Portemonnaie aus meiner Adidas Tasche nahm.

Um zu verdeutlichen was ich meinte nickte ich mit meinem Kopf zu der Tür durch welche grade Chan verschwunden ist.

Ich hoffte er kapierte dass ich mit ihm über mein “Problem“ reden wollte. Aber da er nicht sonderlich dumm war, verstand er es natürlich direkt und lächelte mir nickend zu.

Den verwirrten Blick von Felix bemerkte ich kein Stück, aber in diesem Moment war es mir um ehrlich zu sein auch egal.

Ich musste jetzt unbedingt mit jemandem darüber reden und Hyunjin war, zumindest für mich, der richtige Ansprechpartner.

Wir nahmen den Weg über das Treppenhaus und meldeten uns beim Foyer ab, nur um einige Minuten später auf die andere Seite der Straße zu schlendern.

“Was willst du mir denn erzählen, Binnie?“ lächelte der größere mich leicht an und legte einen Arm um meine Schulter.

Ich seufzte leise auf als ich an Felix denken musste. Was er wohl grade tat? Bestimmt übte er seinen Part noch einmal, denn irgendwo war er ein kleiner Perfektionist.

Ich fing an mir vorzustellen wie er alleine im Tanzraum stand, konzentriert in den Spiegel sah und aug jedes noch so kleine Detail geachtet hatte.

Sein Gesicht wenn er sich stark auf etwas fokussierte war immer so ernst, so schön. Er begann dann seine Kiefer auf einander zu pressen und die Fäuste zu ballen.

Jeder hier hatte so seine Angewohnheiten bei bestimmten Emotionen und Gefühlen. Ich habe gelernt diese zu lesen.

Im Moment zum Beispiel, das sah ich dank der Falte auf seiner Stirn, fragte Hyunjin sich was ich wohl grade dachte.

Das Problem bei der Sache ist, dass es ein Paar wenige Menschen gab die ihre Gefühle zu verbergen pflegten.

Zu meinem Pech war Felix einer dieser Personen. Ich konnte in seinem Gesicht lesen, aber nicht deuten. Ich konnte seine Mimik bestimmen, jedoch einfach nicht erklären.

Er war wie ein Rätsel, oder ein Labyrinth. Und ich war grade dabei das Herzstück dieses Irrgartens zu entschlüsseln.

“Die Sache ist die...“

Play-acting || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt