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Changbin P.O.V

Seine Worte spukten noch einige Sekunden in meinem Kopf umher, bis ich mich dazu durchrang einfach zu ihm zu laufen.

Ich wusste nicht ob ihm eine Umarmung helfen konnte, aber in solchen Momenten brauchte man oft einfach eine.

Also stand ich kurzerhand von meinem quadratischen Lederhocker auf und breitete meine Arme nach ihm aus. Wenn es schon keines der anderen Mitglieder tat, so wollte doch wenigstens ich ihm eine Stütze sein.

Einige kleine Schritte trat ich auf ihn zu, nur um zu sehen wie der Blonde hektisch die Hände von seinem geröteten Gesicht entfernte und vor mir flüchtete.

Ich wollte ihn bei mir haben, in meine Arme schließen und trösten können, jedoch trat er mit jedem Schritt den ich nach vorne ging einen großen nach hinten. Hauptsache von mir weg. Und das tat verdammt nochmal weh.

“Dir muss nichts leid tun. Es ist alles in Ordnung, wirklich. Komm her Felix, komm zu mir...“ Meine Stimme klang fürsorglich und sogar ein wenig verzweifelt. Also quasi so wie ich im Moment in Felix' Gegenwart empfand.

Während ich also mehr oder weniger flehend versuchte ihn zu überzeugen, streckte ich meine Hand nach ihm aus. Meine Fingerspitzen berührten fast seinen Oberarm, als Felix seine Augen schlagartig öffnete.

Zuvor hatte er sie nämlich geschlossen gehabt. Vielleicht damit er jetzt niemanden sehen musste, vielleicht brannten seine Tränen so sehr dass es unerträglich für ihn war die schmerzenden Lider offen zu halten.

Auf meine Geste, beziehungsweise auf den Fakt dass ich ihn fast berührte hin, zuckte er stark zurück.

“Nein... Changbin... ihr versteht dass n-nicht. Es muss mir leid tun. Es... es... tut mir so unfassbar leid, dass ihr euch m-mit so etwas wie m-mir abgeben müsst. I-ich bin eine Plage, eine Behinderung. Man sollte mich auslöschen, weil ich ein Fehler bin... Leute, ich bin so scheiße. So... so selbstverliebt, egoistisch, ignorant, fett, hässlich und falsch. Ich b-bin einfach unbedeutend. Ein Nichts, weil ich auch nichts wert bin. Warum lebe ich noch? Ihr wärt ohne mich doch gut dran. Ohne mich wäre alles perfekt, nicht so kompliziert und anstrengend. Wieso lasst ihr mich nicht einfach gehen? Wieso macht ihr euch selbst das Leben zur Hölle? Wieso macht ihr mir das Leben zur Hölle? Wenn ihr mich einfach verrecken lassen würdet... Es würde alles besser machen! Ihr wärt ohne mich nur glücklicher!“

Mittlerweile schluchzte der Junge und schüttelte sich vor lauter Weinen. Er sollte doch einfach aufhören so zu denken. Diese Denkweise war und ist nicht richtig!

“I-ich wollte das nur gesagt haben... Nochmal, es tut mir so leid... bitte verzeiht mir. V-verzeiht mir den Fehler dass ich geboren bin.“

“Felix!“ schrie ich, als der leise schluchzende Junge aus der Studiotür rannte. “Felix! FELIX!“

Ich wollte ihm nach rennen, doch wurde ich mal wieder festgehalten. Dieses Mal jedoch von niemand geringerem als dem Leader unserer Gruppe.

Er tat nichts, hielt mich nur fest, so dass ich mich fast gar nicht mehr bewegen konnte. Nach einer gewissen Zeit gab ich es einfach auf gegen seinen starken Griff zu kämpfen.

Komplett erschöpft und ausgelaugt ließ ich meinen Kopf hängen, krallte mich noch kurz in Chans T-Shirt, bevor meine Beine nachgaben.

So landete ich hart auf den Knien auf dem kalten Boden. Langsam bahnten sich feurige Tränen in meine Augen und liefen auch einige Sekunden später über meine Wangen.

“Felix... komm zurück... bitte...“

~timeskip; eine Stunde später~

Ein schrilles Klingeln durch schnitt die von negativen Emotionen gefüllte Luft. Am liebsten hätte ich das Handy welches diese nervigen Töne von sich gab, was übrigens 3RACHAS Song 'Wow' war, gegen die Wand geworfen.

Play-acting || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt