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Hyunjin P.O.V.

"Babe?"

"Ja?"

"Ich liebe dich... So unendlich sehr..."

Seungmin zögerte einen kurzen Augenblick, bevor er leise in meine erhitzte Halsbeuge nuschelte: "Ich dich auch..."

Der rothaarige Junge lag -zu meinem Vergnügen- in meinem Zimmer, da das seine durch einen schlafenden Felix eingenommen wurde.

Wir wollten ihn nicht bedrängen, weshalb Minnie ab jetzt erst einmal bei mir schlafen würde. Zwar hatten wir noch nicht mit Chan darüber gesprochen, aber mein Entschluss stand jetzt schon fest.

Chris fuhr uns nachdem diese kleine Prügelei vergangen war allesamt nach hause. Er trug Felix mit letzter Kraft in unseren Dorm wo er ihn umzog, bevor er sich selber in sein Bett fallen ließ.

Seine ständige Sorge um den kleineren Blonden heute, muss ihm verdammt viel Energie entzogen haben. Denn ich hatte Chris, ungelogen, noch nie in meinem Leben so schnell einschlafen sehen.

“Wann wollen wir es eigentlich den anderen sagen? Ich meine... irgendwann kommt es doch sowieso raus.“ überlegte mein kleiner Engel laut und erwartete anscheinend eine Antwort meinerseits.

Ja, wann sollten wir es erzählen? Es war ja nicht so als ob ich Angst vor dem Outing hätte. Nur eben war es schon eine riesige Überwindung, meinem besten Freund zu sagen, dass ich nicht die selbe Sexualität wie er hatte.

Die ganze Gruppe ist da nochmal ein anderes Level. Ich konnte immerhin nicht davon ausgehen dass uns alle mit offenen Armen empfangen würden.

Sollten wir es überhaupt jemandem erzählen? JYP müsste es dann ja auch erfahren. Und dieser könnte uns dann beide einfach aus der Band werfen...

“Ich weiß es nicht Minnie. Aber lass uns noch ein wenig gemeinsame Zeit.“

Er nickte vorsichtig und gab somit preis, dass er meine Bedenken hinter der Antwort verstand. Denn falls wir uns geouted haben würden, das war uns beiden bewusst, konnte nichts mehr wie früher werden.

Darüber, dass unsere Beziehung scheitern, und damit die Gruppe zerstören könnte, dachte ich gar nicht nach.

Ich hatte ihm bereitwillig mein Versprechen gegeben für immer zu bleiben. Und mein Herz schenkte ich ihm gleich mit.

“Denkst du sie werden damit klarkommen? Mit unserer Beziehung meine ich.“

“Chan schon. Und ich glaube Changbin auch. Die beiden wissen schon, dass ich... anders bin.“ Ich seufzte leise. Blieben noch fünf.

“Weiß es denn bei dir jemand?“
Mein Blick wanderte zu Seungmin's Gesicht, welcher wie die Ruhe selbst auf meinem Schoß saß und sich fest an mich kuschelte.

Direkt musste ich liebevoll lächeln. Ich betrachtete zuerst seine so tiefen und unergründlichen Augen, dann seine perfekte Nase und die vollen Lippen.

Dieser Junge war so makellos. Womit hatte ich ihn bitteschön verdient? Er war wie mein persönliches Geschenk des Himmels...

“Starr nicht so...“ meckerte er. Seine Wangen begannen sich leicht rot zu verfärben als er mir eingeschnappt kurz gegen meinen Oberarm schlug.

“Und nein. Es weiß niemand. Außer irgendwer hätte mein Tagebuch gelesen.“

Ich lachte daraufhin leise, denn mal ehrlich. So etwas würde ich niemandem in diesem Dorm zutrauen, dafür hatten sie alle viel zu viel Anstand.

“Können diese Volltrottel überhaupt lesen?“ kicherte ich und gab meinem Engel einen kurzen Kuss auf den Haaransatz.

“Wer ist hier ein Volltrottel?“ vernahm ich eine Stimme von der Tür. Direkt schubste Seungmin mich von sich und sprang aus dem Bett.

Sein komplettes Gesicht nahm eine dunkelrote Farbe an, während er mich noch einmal entschuldigend ansah.

Dann schaute der Rothaarige zu dem leicht irritierten Jeongin, welcher uns von der Zimmertür aus beobachtete.

“Innie! Was machst du denn hier?“ lächelte Seungmin, doch ich konnte sehen wie schwer er atmete.

Derweil musterte uns der Maknae misstrauisch, bis ich mich ebenfalls von der zerknitterten Decke erhob und mich neben meinen festen Freund stellte.

“Ich wollte zu dir Hyunjin. Also... Felix ist wach. Und jetzt ist er im Bad. A-aber er kommt nicht mehr raus. Schon seit 15 Minuten.“

Ich erstarrte. Meine Finger welche auf Seungmin's Schultern ruhten bohrten sich sofort in seine Haut, aber er verzog dabei keine einzige Miene.

Was ist wenn er doch noch Klingen hatte? Welche die wir nicht gefunden hatten? Wenn er sich jetzt nicht nur ritzt, sondern umbringt?!

“Heilige Scheiße! Junge, wieso hast du das nicht gleich gesagt?!“ Ich ließ meinen bestimmt genauso sehr geschockten Sonnenschein stehen und lief um ihn herum in Richtung Tür.

Mit ängstlich geweiteten Augen wollte ich mich an dem schüchternen Jeongin vorbei drängeln, aber er hielt mich an der Schulter fest. Überrascht durch die Kraft die er hatte blieb ich stehen.

“Changbin ist auch da drinne. Ihm passiert schon nichts. Ich wollte dir nur sagen, dass er wach ist.“

“Dass der Typ da drin ist, macht es nicht besser, I.N! Felix braucht verdammt nochmal Ruhe!“

Ich schüttelte den Jüngsten ab und rannte durch die offene Tür hinaus. Mein Verstand sagte mir klar und deutlich, dass Changbin nie im Leben Felix etwas antun würde.

Aber mein Bauchgefühl hatte mich noch nie getäuscht, und dieses schrie gradezu, dass ich eingreifen musste, bevor mein bester Freund etwas dummes tat.

Ich sprintete die Treppen hinab, da mein Zimmer im oberen Stock lag und ich somit in der falschen Etage war.

Als ich nach gefühlten Ewigkeiten endlich die Badezimmertür erreicht hatte, drückte ich diese auch direkt auf und stolperte in den Raum hinein.

Was ich sah, ließ mir den Atem stocken...

Hello there~
Das nächste Kapitel schreibt btw wieder meine liebe Schwester. Und sorry nochmal, dass Changlix hier nicht ausgeschrieben wurde. Aber Chimchim_Yooniverse war gestern nicht da um ein Kapitel vorzuschreiben und ich wollte diesen Moment nicht weiterschreiben ohne sie.

Play-acting || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt