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Felix P.O.V.

“Ähm... ja klar... w-wieso nicht? Ich gehe kurz Chan holen, falls es dir unangenehm ist wenn ich dabei bin. Bin gleich wieder zurück, ja?“

Mit diesen Worten lehnte Changbin die Tür hinter sich an und verließ kurzerhand den Raum. Jetzt erst fiel mir auf was ich soeben gesagt hatte, weshalb es mir im nachhinein extrem peinlich war.

Ich hatte im Prinzip verlangt, dass Changbin mich mit ins Badezimmer begleitete... Ich wurde vermutlich super rot im Gesicht, denn mein Körper neigte dazu sich bei unangenehmen Situationen stark zu erhitzen.

Eigentlich könnte ich ja auch allein gehen, aber die Angst der anderen, dass ich mich verletzen würde, war zu groß.

Wir haben nicht darüber gesprochen, wie auch wenn ich bis grade eben ausgeknockt war, aber es gab anscheinend die stille Übereinkunft der anderen, dass sie mich nicht mehr länger als fünf Minuten allein ließen.

Seufzend setzte ich mich in meinem weichen Bett auf, zuckte jedoch direkt zusammen als ein stechender Schmerz durch meinen Unterleib fuhr, welcher sich bis in meinen Rücken zog.

Ach stimmt ja. Da war ja was. Vor lauter Peinlichkeiten und Dank Changbin habe ich direkt ausgeblendet wie sehr so eine... naja, Vergewaltigung weh tun konnte.

Und wieder, so wie auch die letzten Minuten, stellte sich mir die Frage wie ein Mensch nur so grausam sein konnte.

Ich lag vor Schmerz schreiend und psychisch am Ende unter Akuma, aber es interessierte ihn einfach nicht.

Vielleicht habe ich das ja verdient. Als Strafe weil sich jeder mit mir abgeben muss. Und sind wir mal ehrlich: es würde sowieso niemanden interessieren wie es mir geht. Das war mir schon so unglaublich lange klar. Nur Akuma war die erste Person die es mir gezeigt hat. Somit müsste ich ihm eigentlich dankbar sein, sonst hätte ich noch angefangen Selbstwertgefühl aufzubauen...

Eine kleine Träne löste sich aus meinem Augenwinkel als ich mich an vorhin zurück erinnerte. Ich Idiot war einfach zu armselig als das ich mich hätte wehren können.

Den Schmerz in meinem Körper so gut es ging ignorierend, versuchte ich meine Beine aus dem Bett zu hiefen. Aber jede einzelne Bewegung versetzte mir nur noch mehr das Gefühl erbrechen zu müssen.

Genauso wie der Gedanke daran, dass ich noch immer Akuma's weiße Flüssigkeit in mir hatte, und die auch sobald nicht los werden würde. Es sei denn ich aß etwas und diese Option kam schon mal nicht in Frage.

Ich biss die Zähne so fest es halt ging zusammen. Ich musste jetzt sofort duschen gehen, denn mittlerweile ekelte ich mich fast vor mir selbst.

Zitternd stellte ich meine nackten Füße auf den Boden und genoss die Kälte welche von diesem ausging, bis ich bemerkte dass ich eine neue Boxer trug.

Fuck. Bitte, bitte lass es nicht Changbin gewesen sein, der mich umgezogen hat! Denn sonst würde ich mich hier und gleich aus dem Fenster stürzen...

Ich atmete noch einmal durch um mein leises Weinen zu dämpfen und mich von dem Schock, dass es vielleicht mein Crush war welcher mich nackt gesehen hat, zu erholen und stand vorsichtig auf.

Es funktionierte besser als ich erwartet habe, auch wenn ich vermutlich wirklich scheiße aussah wie ich hier krumm gebückt im Zimmer stand. Aber Hauptsache ich konnte stehen.

Mit neuem Elan ging ich zögerlich einige Schritte vorwärts. Doch plötzlich begann sich die Welt zu drehen, als wäre sie ein Globus.

Mein Körper schwankte und meine Arme wedelten wie wild in der Luft, bis ich laut schreiend nach vorne stürzte. Ich sah den Boden auf mich zurasen und schloss einfach meine Augen, in der Hoffnung, dass ein Wunder geschehen würde.

Die Sekunden zogen sich hin, doch ich spürte einfach keinen Aufprall. Da ich mich schon auf Schmerzen vorbereitet hatte, riss ich glücklich aber zugleich sehr verwundert die Augen auf.

Nur um zu bemerken, dass zwei starke Arme sich von hinten um meinen Oberkörper geschlungen haben und mich somit von dem Fallen abhielten.

Ich keuchte fast, als ich den leichten Geruch von Apfel-Duschgel und einer anderen Sache wahrnahm, die ich nicht beschreiben konnte.

Keine Sekunde später wurde ich auch schon fast gewaltsam an den Schultern herumgerissen. Nun sah ich auch das Gesicht dieses sonderbaren Geruchs und musste augenblicklich schlucken.

Natürlich war es niemand geringeres als der schwarzhaarige Main Rapper unserer Gruppe, der mich nun mit vor Schock geweiteten Augen anstarrte.

Ich wagte es gar nicht zu reden, geschweige denn zu atmen, als Changbin mich in eine feste Umarmung zog und mit beiden Händen an sich drückte.

Er murmelte etwas unverständliches in meine Halsbeuge, bevor er mich noch stärker als eben festhielt und mit seiner rechten Hand durch meine Haare fuhr.

“Dir macht es wohl Spaß, dafür zu sorgen, dass mein Herz stehen bleibt, was?“

Ich spürte wie das Adrenalin oder sonst was ihn zittern ließ. Doch bevor ich antworten konnte, hob er mich hoch und legte mich in mein Bett.

Dann trat er einen Schritt zurück, wieder ganz der unnahbare Rapper. Sein Blick kalt, wie schwarzes Eis.

Play-acting || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt