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Changbin P.o.V.

Er weinte. Lee Felix weinte, als gäbe es kein Morgen. Und ich hatte nichts tun können, als vor der Tür zu stehen und ihm zu zu hören. Da diese halb offen gewesen ist, war es ein leichtes für mich, in das Zimmer hinein zu sehen.

Doch das tat ich nicht. Ich hatte Angst davor gehabt, etwas zu sehen, was ich nicht sehen wollte. Den kleinen Koala weinen zu sehen, war das schlimmste was ich mir je hätte vorstellen können. Aber ich wurde eines besseren belehrt. Ich wollte in diesem Moment anklopfen, fragen ob ich hineinkommen dürfe, als ich seine Stimme hörte.

“Ich weiß.“
Eine Pause.
“I-ich weiß.“
Noch eine Pause.
“B-bitte lass mich in Frieden. Ich w-will n-n-nicht mehr...“
Er klang so gebrochen, so verletzt. Fast hätte ich die Tür geöffnet. Aber nur fast.
“Ich bin fett.“
Ein kleines Schluchzen.
“Ich bin hässlich.“
Er atmete, versuchte sich zu entspannen.

Ich sah in das Zimmer hinein, er war mit dem Körper von mir weg gedreht während er auf dem Boden saß. Sein zarter Rücken bebte ungleichmäßig, sein lautes Keuchen ließ ihn nicht hören, wie ich das Zimmer betrat.
Schritt für Schritt näherte ich mich ihm von hinten, bis ich nur wenige Zentimeter hinter ihm stand.
Fuck.
Das meinte Chan mit Blut. Um den blonden Jungen herum lagen eine Menge kleiner Metall Plättchen. Sie lagen durcheinander, gestapelt und zerstreut.

Eine war sogar zerbrochen. Durch das ganze Blut achtete ich nicht darauf was Felix grade tat. Um ihn herum schwamm nämlich eine riesige Pfütze der roten Flüssigkeit, welche mich gradezu hypnotisierte.
Die ganze Zeit, die ich da stand, war ich nur darauf fokussiert nicht los zu schreien. Ich war wie gelähmt. Zu schrecklich war das, was sich grade vor meinen Augen abspielte.
Der blonde Junge, welcher grade wieder anfing Dinge zu flüstern, nahm sich eine der anderen Klingen.

Er setzte sie an seinem linken Arm an. Ich stand jedoch nur stumm dahinter, und... ja. Ich weinte. Ich weinte als ich die Wörter sah welche er sich in die feine Haut schnitt.

'Sorry...'

“NEIN! DAS WAGST DU NICHT!“
Mit all meiner Kraft die ich noch zusammen raufen konnte, riss ich ihm die Klinge aus der Hand, welche er noch eine Sekunde zuvor an seine Pulsader hielt.

Play-acting || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt