Felix P.O.V.
"Du siehst gut aus, Yongbok! Wie ist es dir heute ergangen?" lächelte mein Therapeut offensichtlich geheuchelt. Zum wiederholten Male saß ich im Wohnzimmer gegenüber des verhassten Mannes.
Es war nun bereits Abend, und Herr Seongah fing mich bereits vor der Haustür ab, als wir gerade von unserem Training heim kehrten.
Ich konnte nicht einmal duschen, denn anscheinend war das Gespräch dringend. Gelangweilt starrte ich auf den Boden und hoffte, dass diese Therapiestunde schnell vorüber gehen würde.
Auf seine Frage hin zuckte ich nur mit den Schultern, und sah den jungen Mann nicht an. Es war sowieso egal, was ich ihm erzählte, weil seine angeblichen Beobachtungen nutzlos waren. Genau wir jetzt.
"Yongbok, wie ich sehe, ist es dir unangenehm mir in die Augen zu schauen. Ist das richtig?" fragte er mich nun, und betonte jedes Wort ruhig und leise. Seine Stimme trieb mich noch in den Wahnsinn, weshalb ich nur genervt seufzte.
"Ja, ist mir schon unangenehm." brummte ich, doch machte keine Anstalten meinen Blick vom Fußboden zu erheben. Sofort begann mein Gegenüber in seinen Block zu kritzeln, und etwas anderes durchzustreichen.
Interessiert begann er in einem beruhigenden Ton weiter zu forschen. "Und, ist es dir auch bei anderen Personen unangenehm Blickkontakt zu halten, oder liegt es an meiner Anwesenheit?"
Wie oft ich heute noch die Augen verdrehen wollte? Keine Ahnung, aber ich tat es wieder. Was wollte er mit seinen Fragen bezwecken?
Was brachten unsere Gespräche hier eigentlich, wenn wir sowieso nie über meine Probleme redeten, sondern ich nur seine dämlichen Fragen beantworten sollte?
"Nein, ist nur bei ihnen so." sprach ich monoton, und hoffte, er würde es nun endlich sein lassen, sich mit seinen Fragen lächerlich zu machen.
Wieder schrieb er, und ich fragte mich, wie meine kurzen Wörter jetzt für so viele Sätze sorgen konnten.
"Also, siehst du mich nur nicht an," begann er wieder, und seine Stimme war durch die geringe Lautstärke kaum zu Vernehmen. "weil du Angst hast, dass ich zu viel in deinen Augen lesen könnte?"
Gott, was sollte das denn jetzt? Ich bezweifelte, dass er verstehen würde, was ich für Probleme hatte, wenn ich sie mir auf die Stirn tätowiert hätte.
"Nein, ich schau prinzipiell nur Leute an, die ich mag." erwiderte ich in meinem genervtesten Ton, und blickte zähneknirschend zur Tür.
Wann konnte ich endlich gehen?! Ich hoffte, dass Herr Seongha diese Aussage nun abgeschreckt hätte, doch es schien nicht so.
Stattdessen lag sein Blick neugierig auf mir, und sein Gehirn, falls er überhaupt eins besaß, schien zu arbeiten.
Mehrere Sekunden starrte er gedankenverloren in meine Richtung, bevor er zum hundertsten Mal diese Stunde begann zu schreiben.
"Alles klar Yongbok, es scheint, als hättest du doch mehr Probleme als ich dachte. Du stehst mit dir selbst im Inneren Konflikt, und scheust dich vor menschlichem Kontakt.
Eigentlich wollte Christopher, dass du dich in der nächsten Zeit auf euer Comeback vorbereitest, und ich nur einmal die Woche komme. Doch ich denke, bei deinem aktuellen Zustand muss ich ihm das ausreden." sagte er keine Spur ärgerlich, sondern eher in einem Ton, von dem ich dachte, ich hätte nicht mehr lang zu leben.
Meine Alarmglocken fingen an zu klingeln, und mein Blick schnellte zu seinen Augen. Das konnte er doch unmöglich Ernst meinen! Mein aktueller Zustand?
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Play-acting || Changlix
Fanfiction'Die Stimme in meinem Kopf, sie bringt mich um. Langsam aber sicher.' Stray Kids stehen an der Spitze der Musik, zahlreiche Interviews werden geführt, Musikvideos gedreht und Photoshootings organisiert. Nach außen hin wirkt alles perfekt. Jeder vers...