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Changbin P.o.V.

“Er... er h-hat...“ Chan fing erneut an zu weinen. Seit mehreren Minuten saßen nun Woojin, Jisung, Minho und ich bei unserem Leader im Wohnzimmer. Wir versuchten ihn zu trösten, doch es wollte einfach nicht funktionieren. Den Rest der Members hatte Woojin ins Bett geschickt, als er sah, dass Chan völlig aufgelöst durch die Wohnzimmertür gestolpert war.
Ich schwörte, wenn Felix seinen besten Freund irgendwie verletzt hatte, würde ich ihm eigenhändig den Hals herum drehen. Falls Jeongin das nicht schon tat, immerhin liebte er unseren Hyung abgöttisch. Doch dieser lag jetzt schon in Bett.

“Chan, rede doch endlich mal! Was hat Felix dir angetan?!“ hatte jetzt auch Minho geschrien. Er packte Chris an den Schultern, schüttelte ihn, mit der Hoffnung auf eine Antwort. Dieser jedoch starrte nur in die Leere, bis er ein Wort aussprach, welches mein Leben von nun an verändern sollte.
“B-blut...“ flüsterte er leise, doch ich hatte es gehört. Anscheinend als einziger von allen. Warum Blut? Was war dort oben passiert, als wir alle hier unten saßen?! Hatte Felix Chris weh getan? Oder Chris Felix? So viele Fragen, die er uns nicht beantworten konnte.

“Ihr rührt euch nicht von der Stelle. Bleibt hier unten, ich gehe nach Felix schauen.“ sagte ich monoton, doch innerlich war ich grade am ausrasten. Wenn dieser Idiot von Lee jetzt nicht sofort eine Erklärung liefern konnte, weshalb Chan weinte, dann...
Ich wusste nicht was dann sein würde.
Ich erhob mich mit einem Ruck, doch unser Leader hielt mich zurück. Mit geröteten Augen sah er mich an.
“Changbin... e-er ist mein b-bester Freund. Ich könnte es n-nicht ertragen ihn zu v-verlieren...“
Sein Blick lag verzweifelt in meinem Gesicht.
“H-hilf ihm b-bitte...“

Ich lief los.

So leise es mir nur möglich war, schlich ich im Eiltempo die Stufen hinauf. So klug wie ich gewesen bin übersprang ich die knarzende, letzte Stufe, bevor ich im oberen Stockwerk ankam.
Im Flur auf dem Boden lag ein Schlüssel. Der Schlüssel für Chan's Zimmer. Ich hatte die Augenbrauen verzogen, als ich ihn in der Hand hielt, da er eine Flüssigkeit absonderte. Als ich genauer hinsah, erkannte ich dass es sich dabei um Blut handelte?

Angeekelt lies ich das Stück Metall in meine Hosentasche gleiten. Nur Chris' Zimmertür war offen. Aus seinem Raum erkannte ich ein Schluchzen. Lixi's Schluchzen.

Natürlich war er manchmal einfach nur nervtötend, und klar wollte ich nichts von ihm, doch ich hatte ihn lieb. Als kleinen Bruder.
Ich lief schneller. Die Zimmertür entfernte sich gefühlt immer weiter von mir, doch schlussendlich stand ich davor, mit meiner rechten Hand auf dem metallenen Türgriff.

Play-acting || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt