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Chan P.O.V

"Leuteeee, Essen!" schrie ich den Flur hinunter und sah sogleich wie einige  unserer Bandmitglieder, zum Beispiel Changbin, verschlafen den Kopf aus der Tür steckten.
Aus dem oberen Stockwerk vernahm ich schnelle Schritte und den Klang der beiden Jüngsten unserer Gruppe, welche natürlich Mal wieder nur am streiten waren.
"Jeongin-ah! Lösch es jetzt!" schrie Seungmin und stolperte hinter dem dunkelhaarigen Jungen wütend die Treppe hinunter. Fast fiel er bei den letzten Stufen hin, konnte sich aber Grade noch so an dem hölzernen Geländer fest krallen.

"Chan! Rette mich!" Ein lachender Sänger kam zu mir in die Küche gestolpert und warf sich mir um den Hals. Ich hatte große Schwierigkeiten den Wirbelwind nicht fallen zu lassen und schlang meine langen Arme stärker um den schmalen Oberkörper des Maknaes. Er verknotete seine Beine hinter meinem breiten Rücken und schien sich in nächster Zeit auch nicht lösen zu wollen. Erst jetzt, wo er mir so nah war erkannte ich, dass Jeongin nicht sein eigenes Handy in der Hand hielt.

"Channie, schau Mal! Ist das nicht der Hammer?" quietschte er mir halb ins Ohr und drückte mir quasi das Smartphone in die Hand. Verwirrt blinzelten ich einige Sekunden lang bis ich ein Bild von Hyunjin und Seungmin ausmachen konnte, wie sie nebeneinander im Bett lagen. Hyunjin lag etwas weiter oben, so dass der rothaarige seinen Kopf auf dessen Brust legen konnte. Es schien so, als würden die beiden tief und fest schlafen.

"Das ist ja süß! Schickst du mir das?" fragte ich und grinste den Jungen, welcher noch immer aufgeregt an mir klammerte breit an. "Nein das wird er nicht! I.N, Gib mir jetzt mein Handy wieder!" knurrte Seungmin, welcher es soeben in die Küche geschafft hatte und einmal kurz uns beide, aber dann Woojin musterte. Da Jeongin keine Reaktion zeigte entriss ihm der ältere einfach sein Eigentum und gesellte sich zu unserem Main-Vocalist an den Frühstückstisch.

"Morgen..." grummelte Hyunjin lief auf seinen Freund zu und gab ihm im vorbeigehen einen liebevollen Kuss auf den Kopf. Dieser seufzte daraufhin nur und griff nach dem gut gefüllten Brötchenkorb. Es herrschte eine unangenehme Stille zwischen uns allen, weshalb ich versuchte diese durch einigen Smalltalk zu brechen.

"Und, habt ihr alle gut geschlafen?" lächelte ich in die Runde und lief, noch immer mit dem Maknae auf mir, zu dem Tresen um dort den Kaffee vorzubereiten. Nachdem ein zustimmendes Gemurmel hinter mir erklang, ertönte eine kalte Stimme, welche ich in dieser Betonung noch nie gehört hatte. "Du kannst jetzt auch wieder runtergehen, Jeongin!" knurrte Woojin.

I.N und ich sahen uns kurz unschlüssig an, bevor er sich vorsichtig von mir löste und die Hände, welche er zuvor in meinem Nacken verschränkt hatte, zu sich zurück zog. Kam es mir nur so vor oder fiel die Zimmertemperatur Grade unter 10° Celsius?

Stumm blickten wir uns in die Augen und waren quasi einig darüber, dass wir unseren Hyung lieber nicht weiter provozieren sollten, auch wenn mir immer noch nicht klar war, wieso er überhaupt erst agressiv reagierte. "Morgen Leute!" rief Changbin freudig als er die Küche betrat. Direkt blieb er stocksteif auf dem Platz stehen wo er sich im Augenblick befand. Er blickte uns alle der Reihe nach verwirrt an, als würden uns Tentakel aus den Ohren wachsen.

"Was ist das denn hier für eine frostige Stimmung..." murmelte er wie zu sich selbst und schritt dann langsam mit einer misstrauischen Miene, auf seinen Platz zu. In dem Moment, als wieder eine komische Stille auszubrechen drohte, piepte die Kaffeemaschine und kündigte an dass unser heiß-Getränk fertig war. "Setz dich, Jeonginnie. Weiß jemand wo Felix und die anderen sind?" fragte ich in die Runde, als ich den Jungs die Tassen befüllte.

"Ich bin hier!" rief ein blondhaariger Junge und sprang voller Enthusiasmus in den Raum. Changbin, welcher sich genau wie der Rest nun dem Frühstück zugewendet hatte, riss den Kopf nach oben, ließ ihn jedoch enttäuscht sinken als er Jisung erkannte. "Minho ist noch eben im Bad, aber wo Felix ist weiß ich nicht, Sorry." erklärte er und ließ sich auf einen der noch freien Plätze fallen. "Schon gut, ich gehe ihn suchen. Macht einfach weiter." seufzte ich und ging in Gedanken schon einmal die Orte durch an denen Felix sich noch aufhalten konnte.

Play-acting || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt