Play-acting || Changlix

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At first: wer gerade die Möglichkeit hat, macht euch eine traurige Playlist an. Sofort. Jetzt, ohne Widerrede. Wer es nicht macht, ist selber schuld!

3. Person P.O.V.

Stray Kids betrat, begleitet von einem lauten, vorfreudigen Kreischen der Fans, die Bühne. Ihre Gesichter strotzten nur so vor stolz, sowie Glückseligkeit und ihre Augen schienen erfüllt von blanker Freude, als sie die große Halle sahen. Es wirkte so, als drohte die Arena in den vielen Lichtern, Farben und Gesichtern unterzugehen, so voll war es.

Jede anwesende Person bekam sogleich fast einen kleinen Herzinfarkt, als sie das tolle Team, gebildet aus acht Mitgliedern, sahen. Doch ausnahmslos dem gesamten Publikum, allen Stays fiel auf, dass einer der Members zu fehlen schien. Ein lautes Raunen ging durch die Menge, bis es letztendlich ziemlich unruhig in der Halle wurde. Doch nicht im positiven Sinne. Aus allen Richtungen ertönte verwundert der Name 'Felix' und füllte die Augen des Leaders mit Tränen, als er an den blonden Jungen dachte, welcher sie so gut wie im Stich gelassen hatte.

Ebendieser saß, unzählige Kilometer entfernt, in einer kleinen, unaufgeräumten Wohnung auf dem übergroßen Ledersofa, und verfolgte gebannt das Geschehen auf dem bunten Bildschirm des Laptops. Seine Augen, groß wie Tischtennisbälle, starrten auf seine ehemaligen Gruppenmitglieder, da ihm bewusst war, er würde sie nie wieder sehen.

Nachdem sich die laute Geräuschkulisse allmählich legte, begannen die ersten Lieder des neuen Albums zu spielen. Ein Großteil der Fans dachte, nachdem der zweite Song vorüber war, auch schon gar nicht mehr an das Fehlen des Tänzers. Es wurde laut mitgesungen, geschrien und bei wenigen der emotionalen Menschen geweint.

Natürlich konnte sich das der Leader nicht gut mit ansehen, weshalb er während einer kurzen Pause zwischen den Liedern an den linken Rand der Bühne lief, um von den Staffmembers eine große Packung Taschentücher zu verlangen. Diese reichte er daraufhin in die Menge, damit sich die Gruppe, gemischt aus Jungen sowie Mädchen, die Tränen von den Wangen wischen konnten.

Durch diese Aktion, welche auch im Fernsehen gezeigt wurde, da es live war, musste Lee Felix leicht schmunzeln. Chan hatte sich seit seiner Abreise kein bisschen mehr verändert. Nur seine Hände. Die zitterten.

Die Töne saßen perfekt, was anhand der laufenden Umstände fast ein Wunder war, und Felix war stolz auf sie. Denn es war genau das, was er sich immer gewünscht hatte; dass die Anderen auch ohne ihn auskommen würden. Doch es gab ein Ding, was einzig dem kleinen Australier auffiehl, nur ein winziges Detail, welches niemand anderes bemerken würde. Die Choreographien, an welchen er monatelang so gut es ging mitgewirkt hatte, wurden nicht geändert.

Einzig seine Parts übernahm jemand anderes, aber die Stellen in den Dance Teilen wiesen immer eine kleine Lücke auf. Entweder hatten die Choreographer keine Zeit für eine spontane Änderung, oder sie hofften noch immer Lixi würde nach Hause kommen. Sofort bekam dieser ein schlechtes Gewissen, denn dies war nicht sein Plan; er wollte definitiv hier in Australien, seiner Heimat, bleiben.

Die Nachrichten von Changbin hatten ihm geschmerzt, denn er konnte nicht sagen, ob diese ernst zu nehmen waren, oder das Geschriebene einfach dazu dienen sollte Felix zurück zu holen. Deshalb hatte er auch bis heute nicht geantwortet, aus Angst belogen zu werden.

Nach den perfekt ausgeführten Songs, bei denen die Fans wie wild kreischen mussten, oder kleine Muskelblitzer fotografierten (Felix musste schmunzeln, denn er würde es als Stay ganz genauso machen), klang der Lärmpegel im Raum etwas ab, und alle starrten gebannt auf die Mitglieder welche auf der Bühne standen. Zu acht.

Keiner bewegte sich, es waren nur vereinzelt Rufe oder Gespräche zu hören, ansonsten war es still. Plötzlich, wie aus dem Nichts heraus, traten zwei Personen aus der Reihe hervor, und liefen mit zitternden Beinen aufeinander zu. Es waren Seungmin und Hyunjin, welche den Plan hatten, sich heute zu outen. Sich fest in die Augen blickend kamen sie voreinander zu stehen, ehe der Ältere von beiden ganz leicht seine Hände hob, den Kleinen somit an sich zog, um ihm einen langgezogenen Kuss auf die Lippen zu setzen.