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Hyunjin P.O.V.

Seine Augen weiteten sich. Er wollte grade etwas von sich geben, als ich ihn leise unterbrach und ihn meinen Kopf schief legend musterte.

“Bitte sag mir: Hasst du mich jetzt auch?“

Er fand keine Antwort auf meine Frage. Ich habe mich ihm Gegenüber geoutet. Ich habe die Wahrheit gesagt. Wenn er das nicht akzeptierte konnte er mir gestohlen bleiben.

“Denn wenn das so ist, wenn du mich jetzt verabscheust nur weil ich nicht so bin wie du, weil ich mich möglicherweise in dich verliebt haben könnte, dann schwöre ich dir warst du die längste Zeit mein bester Freund. Sprich erst wieder mit mir wenn du dich entschieden hast.“

Mit diesen Worten stand ich bestimmt vom Tisch auf, nahm mein Portemonnaie in die Hand und schenkte ihm einen letzten Blick.

Entweder er entschied sich für seinen Stolz und somit dafür das Homosexuelle abartig waren, oder er entschied sich für mich.

Selbstzufrieden verließ ich den Laden und bemerkte dass nicht einmal die Hälfte unserer Pause um war. Noch genügend Zeit um den Tanz zu perfektionieren.

Doch mit jedem Schritt den ich mich vom Bubble Tea Shop entfernte, begann ich ihn zu vermissen.

Und mir fiel auf, dass wir nicht in den Laden hinter mir gegangen waren um uns zu streiten, sondern da es ihm so oder so schon schlecht ging.

Wie ich vorhin herausfand wegen Felix. Mir stellte sich erneut die Frage, wie auch bei dem Frühstück heute morgen, wie die beiden Idioten das ASC nachher schaffen wollten.

Denn auch wenn wir auf Changbins Wunsch hin alle mitkamen, so konnte ich dennoch nicht bestreiten in welch schlechter mentaler Verfassung sie beide waren.

Changbin war in der letzten Woche ja sowieso schon so drauf als wäre er durchgehend high, aber heute war er einfach so... abgelenkt und fast gar nicht anwesend.

Selbst beim Training, aber das fiel ihm selbst wahrscheinlich nicht mal auf.

Ich lief bereits über den stark ausgedehnten Parkplatz, als ich schnelle Schritte weit hinter mir vernahm und stehen blieb. Umdrehen tat ich mich jedoch nicht.

“Hyunjin-ah!“ Ich erkannte direkt Changbins Stimme. Die Geräusche näherten sich zügig und ungleichmäßig.

Dann spürte ich zwei Arme welche sich von hinten um meinen Bauch schlangen und den Atem des kleineren im Rücken.

Wir standen nun genau vor dem Eingang des Entertainments.

“Vielleicht hast du recht... vielleicht ist schwul sein gar nicht schlimm...“ murmelte mein, nun wieder, bester Freund.

Ich beschloss ihn noch ein wenig auf die Folter zu spannen.
“Und was ist mit meiner anderen Aussage?“
“Deine andere?“

Ich musste böse grinsen, drehte mich langsam in seinen Armen zu ihm um und wuschelte ihm durch die Haare.

“Du stehst doch auf Felix, oder nicht?“
Seine Wangen färbten sich rot, er sah ertappt zu Boden. Also lag ich richtig, auch wenn er es selbst noch nicht wusste.

“Nein. Er ist nur ein Freund. Aber darüber wollte ich mit dir sowieso noch reden.“

Ich sah lächelnd auf ihn hinab, strich über seine rechte Wange und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn. Unsere Freundschaft war einfach so. So besonders.

“Wir haben noch genügend Zeit. Wenn du willst sagst du es mir schon jetzt. Vor dem ASC haben wir keine Chance mehr miteinander im Vertrauen zu sprechen.“

“Dann mach ich das lieber heute Abend. Kann ich wieder bei dir schlafen?“

“Natürlich, Binnie. Dann lass uns jetzt gehen, ja?“

“Okay. Danke Hyunjin.“

“Für dich doch immer.“

Play-acting || ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt