Ich warnte ihn während ich neben bei immer noch am Kochen war. Das was er zu sagen hatte wollte ich mir nicht anhören und ich war nicht blöd. Das hatte er früher öfter getan und das aus einem ganz bestimmten Grund. Er wollte mich knacken aber das konnte er knicken. Wir hatten doch keine Ahnung was wir damit auslösten!
Natürlich schrie alles in mir nach ihm. Minho war die Perfektion auf zwei Beinen. Viel zu gerne würde ich nur meine Lippen auf seine drücken und die vergeudeten Jahre vergessen, in denen ich ihn vermisst hatte.
Doch alles was wir taten hatte Folgen und ich hatte keine Lust mich noch einmal so elendig zu fühlen wie damals. Ein Kuss und meine ganzen Gefühle in mir würden explodieren. Ich versuchte sie zu verschließen und fast wären sie ausgebrochen. Bis jetzt konnte ich es zurück halten und das wollte ich auch weiterhin schaffen. Meine Gefühle zu ihm würden nie sterben. Das galt auch für den anderen verrückten Vogel, der dazu gehörte. Was hatten wir uns damals eigentlich gedacht? Eine dreier Beziehung? Das schrie nur so nach Drama und Streitereien. Wie konnten wir so dumm sein und uns darauf ein lassen?
Weil wir uns alle viel zu sehr liebten. Ich hätte niemals gedacht zwei Personen gleichzeitig lieben zu können und trotzdem war es passiert. Wer sagte eigentlich, dass so etwas nicht möglich war? Nur weil wir alle nicht so erzogen wurden? Nur erzogen wurden einen einzigen Partner an seiner Seite zu haben? Nein, es ging auch anders und wenn ich an diese Gefühle dachte lief es mir eiskalt den Rücken runter. Es bedeutete verdammt viel zwei Menschen gleichzeitig und auf die selbe Weise zu lieben. So intensiv und leidenschaftlich. Es war tödlich und wir konnten alle von Glück reden nicht daran komplett zerbrochen zu sein. Jedenfalls konnte ich das nur von uns beiden sagen. Wie es Jisung ging, das wusste ich nicht. Ich hatte schon so lange nichts mehr von ihm gehört. Das hatte bis gestern auch von Minho gedacht. Und plötzlich war er wieder da.
Und stellte meine ganze Welt auf den Kopf.
„Wieso? Es ist doch die Wahrheit und du weißt es! Du bist dir nur zu fein um es dir einzugestehen. Du bereust es mich kennengelernt zu haben weil ich unwichtig bin."
Auch wenn ich wusste, er wollte mich nur provozieren traf das einen Nerv bei mir und das nicht nur ein wenig. Ja, es verletzte mich sogar ein wenig und genau das ließ die Wut in mir hoch kochen denn wie konnte er so etwas sagen? Er wusste genau das es nicht so war und doch musste er mich wütend machen. So legte ich den Kochlöffel beiseite und griff mir sein Gesicht mit einer Hand, zog es zu mir und kam diesem gefährlich nah. Meine Augen fokussierten seine und er ließ mich auch nicht aus den Augen. Nein, eher blitzte da etwas auf. So als würde er bekommen was er wollte. Und genau das machte mich noch viel wütender. Eigentlich verlor ich nicht so schnell meine Geduld. Ich war immer sehr gefasst und geduldig. Aber nicht wenn er so schlecht über sich sprach und das nur um mich sauer zu machen. Leider klappte es denn ich war wirklich sauer auf ihn.
„Ich sagte, hör auf."
Ihm schien es zu gefallen wie ich ihn angiftete. Denn er beugte sich weiter vor und streifte meine Lippen mit seinen. Sofort hämmerte mein Herz doller gegen meine Brust und das Knistern zwischen uns wurde stärker.
„Sonst was?"
Provokativ biss er sich auch noch so verdammt sexy auf die Unterlippe. Als ich seinen Kiefer fester zusammen drückte keuchte er auf aber es war nicht vor Schmerz. Ich hätte Minho niemals weh getan. Dazu wäre ich nicht in der Lage gewesen. Nur so viel, dass es sich für ihn noch gut anfühlte. So war ich vor unserer Beziehung nie gewesen. Die beiden hatten mich verunreinigt, so würde es die Kirche sagen. Oder hatten sie nur raus gelockt, was tief in mir schlummerte? Ich nur zu höflich war, um es zu zeigen?
„Lass es einfach. Das ist nicht lustig, Minho."
Meine Stimme war tief und ermahnend. Ich hatte keine Lust auf diese Spielchen und doch spielte er sie mit mir. Wieso tat er mir das an? Wollte er uns wieder ins verderben stürzen? Wie sollte das klappen mit uns? Nach all den Jahren? Wir würden uns verfangen und nicht mehr raus kommen. Sah er das denn gar nicht?
Stumm drehte ich mich wieder zu dem Gericht zu und schaltete den Herd ab. Für mich war das Thema gegessen. Scheinbar nicht für Minho denn mit seinem letzten Satz übertrieb er es maßlos.
„Vielleicht hätte mich der Typ im Club verschleppen sollen.. Dann wäre ich gar nicht mehr aufgetaucht und du müsstest dich nie wieder mit mir abgeben."
„Es reicht!"
Der Kochlöffel knallte auf die Arbeitsplatte zurück und dieses Mal war er echt zu weit gegangen. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen und deswegen griff ich mir wieder sein Gesicht und presste dieses Mal meine Lippen gegen seine. Sofort gab es ein Feuerwerk von Emotionen und diese trieben mich noch viel mehr zu tun als ihn unschuldig zu küssen. Oh nein, das war alles andere aber nicht unschuldig. Ich musste sein Mund stopfen denn ansonsten hätte er nicht aufgehört so einen Unsinn zu reden.
Und damit fing das ganze Schlamassel an. Leider liebte ich dieses Schlamassel viel zu sehr und bekam nicht genug davon..
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