𝐝𝐨𝐮𝐛𝐥𝐞 𝐤𝐧𝐨𝐭⦚𝙲𝚑𝚊𝚗𝚖𝚒𝚗𝚜𝚞𝚗𝚐✓

𝐂𝐡𝐚𝐧ᝰ

Chan;

„Lino ist nicht mehr hier.."

Verwundert darüber, als ein trauriger Jisung sich von hinten an mich klammerte und seine Wange gegen meinen Rücken presste, drehte ich meinen Kopf zurück um nach hinten sehen zu können. Jisung stand tatsächlich ganz dicht hinter mir, legte seine Arme fest um mich und schien immer noch fertig mit der Welt zu sein. Auch wenn er lange geschlafen hatte, hatte er tiefe Augenringe, welche rot unterlaufen waren.

Mit einem leichten Lächeln hörte ich auf mich mit dem Duschgel einzureiben und drehte mich herum. Der Wasserstrahl spülte mir den Schaum schnell von den Händen als ich sein Gesicht in meine Hände nahm. Jisung schmollte und ich konnte die Angst in seinen Augen sehen. Auch wenn er mir nicht in die Augen sah. Er blickte traurig zur Seite, vermied den Blickkontakt mit mir und dann ging es ihm wirklich nicht gut.

„Baby Ji, mach dir keine Gedanken. Er ist zur Arbeit gefahren und kommt danach wieder hier her."

Sofort wurden seine Augen groß und er schaute hoch in meine Augen.

„Er ist zur Arbeit gefahren? Chan wie konntest du..", „Shh, hör mir zu.. Du kennst Lino. Wenn er von etwas überzeugt ist kannst du ihn nicht aufhalten. Er wird bald wieder hier sein. Zuerst müssen wir uns um dich kümmern und das letzte Wort ist auch noch nicht gesprochen, Ji."

Jisung seufzte ergeben, konterte nicht einmal sondern sah mir nur flehend in die Augen. Es war nicht schön Jisung so zu sehen. Er war sonst voller Leben und ließ sich nichts sagen. Er war stur und hatte immer ein freches Grinsen auf den Lippen. Diese Sache schien ihn noch viel mehr mitgenommen zu haben als ich vermutet hatte. Und es war meine Schuld gewesen.

Anstatt etwas zu sagen lehnte er sich vor und drückte seine Wange gegen meine Brust. Dadurch wurde auch er von dem Wasserstrahl getroffen und seine Haare wurden nass.

„Ich will nicht reden.. Kannst du mir meinen Kopf massieren? Bittee?"

Wenn er mich mit diesen Augen ansah konnte ich ihn nicht ablehnen. Also stimmte ich dem zu und griff nach meinem Shampoo. Er mochte Minhos Shampoo zwar immer viel lieber als meins weil meins ihm zu maskulin roch. An mir mochte er es, aber nicht an sich selbst. Jisung stand auf fruchtig riechende Shampoos. Oder die die nach Vanille rochen.

Ich fing an sein Haar einzuschäumen und sofort hob er diesen an, schloss seine Augen als ich seinem Wunsch nach ging. Wäre er ein Kätzchen, hätte er dann jedes Mal angefangen zu schnurren aber Minho war hier unser Kätzchen. Jisung war eher das kleine Eichhörnchen oder glich eher einem Hamster anstatt einer Katze.

Normalerweise endete es immer sexuell wenn Jisung mit einem in die Dusche stieg. Doch dieses Mal war es nicht so. Er machte rein gar keine Andeutungen und ich vermutete er brauchte Sex auch im Moment nicht. Viel lieber wollte er in den Arm genommen werden. Wenn Jisung so drauf war wollte er den ganzen Tag kuscheln, nichts anderes. Was verrückt war denn Jisung war der Wildeste von uns Dreien.

Nach der Dusche zogen wir uns wieder etwas an die Körper und ich musste dafür sorgen, dass er etwas Reichhaltiges zu essen zwischen die Zähne bekam. Jisung blieb dabei in meiner Nähe, setzte sich in der Küche auf die Anrichte und schwang seine Beine sachte vor und zurück. Mit neugierigen Augen musterte er, wie ich etwas zu Essen zubereitete. Man merkte dabei deutlich, wie wenig er gerade alleine sein wollte. Er war dabei ganz still, redete kein unsinniges Zeug, wie er es normaler Weise tat. Meistens war sein Gerede immer Zweideutig am Morgen wenn er so da saß. Aber nein gerade war er die Unschuld in Person und ich wusste, er vermisste Minho jetzt schon sehr.

Danach kuschelten wir uns auch schon auf meine Couch und ich ließ ihn irgendwelche Serien an schalten. Sie interessierten mich zu nächst nicht wirklich. Ich musste Jisung immer wieder ans Essen erinnern, da er nicht wirklich etwas zu sich nahm. Er war wie ein stures Kind aber das war er damals schon. Früher hatte er das Essen auch ständig vergessen und aß dann einfach nicht. Minho und ich mussten ihm so oft etwas in den Mund stopfen damit er etwas in den Magen bekam. Doch ich war geduldig und kümmerte mich gut um unser Sorgenkind. Die Aufmerksamkeit schien ihm zu gefallen. Er brauchte sie gerade und er bekam sie auch. Auch wenn Minho sie gerade auch dringend brauchte. Beide von ihnen brauchten sie. Sie hatten sie beide verdient.

Nach dem Essen spielte ich mit Jisungs Haaren, war ein wenig vertieft in die Serie, die gerade lief. Zugegeben, sie war wirklich gut und der Kleinere genoss es auch spürbar. Er wollte sich gar nicht mehr bewegen. Dennoch lag mir noch etwas auf dem Herzen und ich musste seine Konzentration leider unterbrechen.

„Ich hoffe du nimmst diese Pillen nie wieder, Jisung. Wir haben uns wirklich Sorgen um dich gemacht. Minho wäre uns schon nicht entglitten. Er liebt uns beide über alles. Das weißt du. Wir haben Mist gebaut und es tut mir Leid, dass ich dich dazu überredet habe aber er brauchte nur Zeit.", „Ich hatte doch nur Angst ihn zu verlieren.."