𝐉𝐢𝐬𝐮𝐧𝐠ᝰ

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Jisung


„Ji du blöde Schlampe, komm da runter!"


Ich dachte nicht mal dran. Respektlos zeigte ich dem Arsch meinen Mittelfinger und schnappte mir seine Flasche weg, eh ich auf den nächsten Tisch sprang. Mir war egal was die Leute hier von mir dachten. Mir war egal ob ich gleich raus flog oder nicht. Mir war auch so was von egal ob mir wieder jemand eine runter hauen wollte weil ich es wieder zu sehr provozierte. 


Mein ganzes Leben war eine pure Provokation und ich liebte es.


Chan sagte immer, ich würde irgendwann im Krankenhaus landen weil ich eine Situation zu sehr unterschätzte. Wie oft musste er mich schon aus der Scheiße holen und wie oft musste er mich vor irgendwelchen Typen verteidigen, damit sie mir den Kopf nicht einschlugen?


Aber auch das ging mir gänzlich am Arsch vorbei.


Vielleicht war deswegen unsere Beziehung am scheitern? Weil die Unterschiede, die uns am Anfang so sehr anzogen, uns nun auseinander trieben. Chan war immer die strahlende Sonne am blauen Himmel gewesen während ich der Mond war, der sich im Schleier der Nacht zeigte.


Unterschiedlicher als wir beide konnte man nicht sein und trotz seiner spießigen Einstellung liebte ich diesen Idioten. Er war ein nerviger Langweiler und doch gab er mir genau diesen stabilen Halt den ich brauchte. Trotzdem stritten wir nur noch weil er mich nicht verstand und ich ihn nicht verstehen wollte. Unsere Beziehung war am Rand ihrer Existenz und deswegen hoffte ich so sehr an diesen kleinen Hoffnungsschimmer, der mir ins Auge gefallen war.


Erst vor ein paar Stunden hatten wir uns wieder gestritten weil er der Meinung war, es wäre falsch diesen Jungen auszunutzen. Aber wer redete denn von ausnutzen? Ich sah große Hoffnung in diese Idee denn vielleicht würde es unsere Beziehung wieder auffrischen. Außerdem hatte dieser Junge auch seinen Spaß dabei. Chan war gut im Bett und war sehr gut bestückt. Wer könnte das besser wissen als ich? Doch Chan war zu sehr in seiner Moral und Ethik unterwegs, dass er das Offensichtliche nicht sah. Ich wollte nur die Beziehung retten. Was war so schlimm daran? Wenigstens tat ich etwas dafür.


Die Musik dröhnte nur so in meinen Ohren und ich liebte es. Ich wollte mich weg schießen, wollte alles vergessen und mich gehen lassen. So wie auf jeder Party. Chan war nie wirklich der Partytyp gewesen und das war nervig. Ich kannte zwar genug Leute, mit denen ich feiern gehen konnte aber irgendwann nervten sie mich und ich konnte mich auch alleine amüsieren. So setzte ich die teure Flasche an meine Lippen, nahm ein paar große Schlücke und genoss den Alkohol, der auf den Nacken dieses Arsches ging. Ich war verdammt gut gelaunt und ließ mich selbst hier oben auf dem Tisch gehen, drehte mich auf diesen und war wie immer total unaufmerksam. Ich verlor mein Gleichgewicht am Rand des Tisches und rutschte nach hinten ab. Gedanklich hatte ich mich schon mit dem Aufprall auf dem Boden bereit gemacht und wurde enttäuscht. Das einzige, was auf dem Boden aufschlug und in ihre Einzelteile zersprang, war die teure Flasche. So eine Scheiße..


Anstatt auf dem Boden zu knallen, fing mich ein sehr attraktiver Mann auf, welcher es scheinbar nur aus Reflex getan hatte weil er gerade mit seinem Kumpel hier vorbei ging. Und es war kein anderer als dieser heiße Typ, mit dem Chan schon geschlafen hatte. Lee Minho.


Seine Augen musterten mich verwirrt und wer wäre ich, wenn ich daraus nicht eine kleine Show gemacht hätte?


„Oh wow.. hallo Sexy! Soll ich noch mal vom Himmel fallen oder habe ich dich genug verzaubert?"


Es war verrückt wieder mit Minho auf meiner Couch zu liegen, high zu sein und über alte Geschichten zu lachen. Mir hatte das gefehlt. Einfach los zu lassen, für kurze Zeit die Kontrolle zu verlieren und sich wieder frei zu fühlen. Der Alltag war schon beschissen genug und ich mochte es auch nicht erwachsen zu werden. Ich wollte lieber wie Peter Pan sein und ins Nimmerland fliegen, nie älter werden und verspielt und frech bleiben. Nur leider ging das in der realen Welt nicht. Wir wurden alle erwachsen, vernünftiger aber manchmal im Leben musste man wieder zurück kehren und die Vernunft los lassen. Jedenfalls für einen begrenzten Zeitraum.


„Du bist frech, Schatz.", „Aber genau deswegen hast du mich früher so geliebt, Linoo."


Ich grinste breit, beugte mich zu ihm vor um seine Lippen einzufangen. Ich wollte ihn einfach küssen. Jemanden zu küssen während man unter Drogen war fühlte sich so verdammt intensiv an. Ich liebte es und ich liebte es solche Moment mit ihm teilen zu können Das war perfekt. Viel zu lange hatte ich auf diese Lippen verzichten müssen.. 


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𝐝𝐨𝐮𝐛𝐥𝐞 𝐤𝐧𝐨𝐭⦚𝙲𝚑𝚊𝚗𝚖𝚒𝚗𝚜𝚞𝚗𝚐✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt