𝐝𝐨𝐮𝐛𝐥𝐞 𝐤𝐧𝐨𝐭⦚𝙲𝚑𝚊𝚗𝚖𝚒𝚗𝚜𝚞𝚗𝚐✓

𝐂𝐡𝐚𝐧ᝰ

Chan;

„Ich entlasse Sie für morgen früh aber Sie müssen mir versprechen auf sich aufzupassen."

Nach dem ich die Kurven auf dem Klemmbrett gemustert hatte, war ich zufrieden mit all den Resultaten der Patientin. Ihre Vitalwerte hatten sich verbessert, waren wieder stabil und deswegen sah ich keine weitere Notwendigkeit die ältere Dame noch weiter hier zu behalten.

Die ältere Dame lächelte mich höchst erfreut an und verbeugte sich, so weit sie es schaffte, vor mir. Was natürlich nicht nötig war aber sie war sehr dankbar. Das glückliche Lächeln eines Patienten war das beste Highlight an diesem Job. Zu wissen, etwas Gutes bewirkt zu haben.

„Haben Sie vielen Dank, mein Kind! Sie haben einer alten Dame das Leben gerettet."

Ich lachte leise und nickte ihr zu, wünschte ihr alles Gute bevor ich das Krankenzimmer verließ und dabei auf die Uhr auf dem Gang blickte. Wie immer hatte ich schon seit einer Stunde Feierabend und überzog mal wieder. Das tat ich seit dem ich hier angefangen hatte ständig. Es gab einfach viel zu viel Arbeit in einem Krankenhaus und ich konnte nicht mit einem guten Gewissen nachhause gehen, wenn ich meine Arbeit nicht erledigt hatte oder jemanden nicht helfen konnte. Ich wusste selbst, dass man nicht jeden Menschen retten konnte aber ich gab mein Bestes. Wollte die Lebensqualität eines Menschen wenigstens so weit verbessern, dass das Leben erträglicher wurde. Ich war da wirklich sehr gewissenhaft und auch sehr stur. Ich gab nicht so schnell auf und schließlich war es meine Aufgabe als Arzt das Beste mögliche Ergebnis zu erreichen.

„Oh, Doktor.. Sie sind immer noch hier?"

Verwirrt schaute mich einer der Schwestern an, die mir gerade entgegen kam und in das Zimmer der alten Dame wollte.

„Ich wollte mich persönlich von ihr verabschieden, da ich morgen früh nicht da bin.", „Sie sind wirklich einer der nettesten Ärzte hier."

Damit lächelte ich ihr zu und ging dann weiter denn ich wollte wirklich nachhause so langsam. Der Tag war hart genug gewesen. Die Arbeit in einem Krankenhaus hörte einfach nicht auf und mittlerweile war es spät geworden. Bevor ich allerdings ging wollte ich mich von meiner Patientin verabschieden, hatte es den ganzen Tag nicht geschafft weil so viele andere Dinge passiert waren.

Jetzt wollte ich mich nur noch umziehen und in die Tiefgarage um in mein Auto zu steigen. So dringend wie heute hatte ich mein Bett schon lange nicht mehr gebraucht. Mein Leben drehte sich im Moment nur noch ums Arbeiten. Es gab so viele Leben zu retten und vielleicht war das viele Arbeiten auch eine kleine Flucht aus meinem eigentlichen Lebensalltag. Genau konnte ich es nicht sagen denn Zeit um darüber nachzudenken hatte ich zum Glück nicht.

Nach dem ich mich umgezogen und abgemeldet hatte, wollte ich eigentlich nichts ahnend in mein Auto steigen um so schnell wie es nur ging unter die Dusche zu kommen. Doch mein Handy meldete sich und als ich auf mein Display schaute, runzelte ich die Stirn. Es war die Vorwahl vom Krankenhaus doch wieso riefen sie mich auf meinem Privaten Handy an?

Ohne weiter darüber nachzudenken ging ich an mein Handy.

„Bang?", „Hallo, Doktor Bang.. Es tut mir Leid, Sie jetzt anzurufen aber es ist nichts dienstliches. Sie sind der einzige Notfallkontakt von einem gewissen Lee Minho.. Er ist eben gerade eingeliefert worden ins Krankenhaus und ich bin verpflichtet Sie darüber zu.."

Ich konnte die nächsten Wörter gar nicht mehr aufnehmen. Als ich diesen bestimmten Namen hörte, hörte mein Herz sofort auf zu schlagen und ich lehnte mich mit weit geöffneten Augen zurück gegen mein Auto. Es war so, als würde die Zeit für einen Augenblick anhalten denn ich konnte mich nicht wirklich rühren. Ich hatte diesen Namen schon ewig nicht mehr gehört und ihn jetzt plötzlich aus dem Nichts wieder zu hören.. Das löste verdammt viel in mir aus.

Lee Minho.

Dieser Junge hatte mein Leben verändert und das so verdammt doll. Er hatte mir nicht nur mein Herz gestohlen. Nein. Da war so viel mehr und ich hatte versucht die Jahre nicht mehr an ihn zu denken. Denn wenn ich an ihn denken musste, musste ich gleichzeitig auch an eine andere Person denken und das riss mich sofort wieder in viel zu tiefe Gedanken, aus welchen ich mich so schnell nicht mehr befreien konnte.

Lee Minho war mit Abstand einer der wundervollsten Menschen, denen ich je begegnet war. Ehrlich gesagt hatte ich schon vergessen mich als Notfallkontakt für ihn eingetragen zu haben. Es wurde noch nie zum Gebrauch gemacht aber ich verstand auch nicht wieso jetzt gerade. Ich dachte, er wäre in Amerika am Modeln? Wieso war er dann plötzlich hier? Und vor allen, was war ihm passiert?

„Was ist passiert?", fragte ich sofort ernst nach als ich mich endlich wieder gefangen hatte und mein Auto wieder abschließen ließ. Mein Weg führte sofort wieder durch die Tiefgarage ins Krankenhaus.

„Er scheint unter Drogen gesetzt worden zu sein. Ein Freund von ihm erzählte, jemand habe wohl etwas in seinen Drink gekippt.", „Ich bin sofort da und werde ihn selbst behandeln!"