Nach dem vierten Shot schob ich den Kurzen weg und wollte damit nichts mehr zu tun haben. Ich hatte heute Abend schon genug getrunken und ich wollte noch klar denken können. Es fiel mir jetzt schon ein wenig schwer rational denken zu können und wenn ich weiter getrunken hätte, dann hätte ich die Kontrolle über mich verloren. Und ich hatte gerne die Kontrolle.
Bei mir musste alles seine Ordnung haben und betrunken zu sein gehörte nicht zu meiner Ordnung. Außerdem war ich eine Vorbildsperson und ich war keine 16 mehr. Die Zeiten waren vorbei, vor allen wenn ich mir Minho und Jisung ansah. Die beiden gackerten schon vor sich hin und fingen an über alles zu lachen. Ich kannte meine beiden Chaoten. Gut, Minho war nicht so chaotisch wie Jisung. Die beiden ähnelten sich sehr aber der Orangehaarige war ein großes Stück weit vernünftiger als der Jüngste von uns. Die beiden würden nur Blödsinn anrichten und ich wollte Jisung auf keinem Tisch tanzen sehen. Das hatte ich schon oft genug und bei dieser Party wäre es wirklich unangemessen. Hyunjin hätte uns nie wieder eingeladen. Na ja, wobei wir nur die Begleitung von Minho waren. Direkt eingeladen waren wir nicht. Und genau das war der Grund, weshalb wir uns benehmen mussten.
Das sahen die anderen beiden aber ganz anders.
„Nein, nein, Nein! Chaaaniie es wird noch einer getrunken, du bist so ein Langweiler!"
Jisung zog mir an meiner Wange, weshalb ich das Gesicht verzog. Zugegeben, ich fand es gerade wirklich lustig aber wäre ich eingeknickt, hätte ich bei den beiden sofort verloren. Sie brachten einfach jemanden, der sie sicher nachhause brachte. Das war mir sehr wichtig. Sie bedeuteten mir einfach zu viel.
„Entspann dich mal ein wenig, Channie. Du willst doch nicht, dass dein Kätzchen traurig wird, oder?"
Minho fing an zu schmollen während Jisung die Kurze schon von Neuen füllte.
Ergeben seufzte ich, denn was sollte ich dazu denn schon noch sagen? Die beiden würden mich umbringen aber in Ordnung war das nun wirklich nicht.
„Hört auf mich manipulieren zu wollen. Ich will noch wissen was ich tue. Also hört schon auf."
Die beiden hörten mir gar nicht wirklich zu. Sie nahmen nicht für voll was ich sagte denn Minho schob mir den Shot einfach zu und sie zählten von drei herunter. Die beiden kippten sich den Alkohol herunter während ich nichts tat. Erwartungsvoll wurde ich dann angeschaut und Augen verdrehend tat ich was sie von mir wollten. Das war wirklich furchtbar aber so langsam merkte ich den Alkohol deutlich.
„Du musst dich mal etwas locker machen, Channie. Du hast schon so viel getrunken und trotzdem bist du noch steif wie ein Brett.", „Du solltest ihm nochmal von deinem Höschen erzählen, vielleicht kippt er dann freiwillig noch ein paar."
Die beiden fingen wieder an zu kichern und ich seufzte leise, goss mir tatsächlich noch einen ein damit ich das hier ertragen konnte. Leider hatten sie genau das dadurch bezweckt was sie wollten und das ging mir ein wenig gegen den Strich. Gerade, als ich den Shot runter kippen wollte, sprang Minho auf und griff nach meinem Handgelenk.
„Oh Gott! Ich liebe dieses Lied! Channie wir werden jetzt tanzen und ich werde dir zeigen wie man sich locker macht."
Minho zwinkerte mir zu während Jisung laut anfing zu lachen. Ja, das passte ihm jetzt total in den Kram und manchmal verfluchte ich die beiden wirklich.
„Meinst du, wir sollten ihn anrufen?", „Chan jetzt entspann dich mal. Er braucht etwas Zeit."
Ich war wirklich ein wenig nervös und hoffte, wir hatten nichts falsches gemacht. Diese ganze Sache machte mich wahnsinnig. Wieso hatte ich mich noch mal darauf eingelassen? Wobei ich jetzt sehr froh darüber war denn ansonsten hätte ich Minho niemals so liebe gelernt. Das alles war verrückt und wir hatten einfach mit ihm geschlafen obwohl er betrunken war. Hatten wir ihn jetzt also ausgenutzt?
„Wie kannst du so ruhig bleiben, Ji? Machst du dir gar keine Gedanken?"
Der Jüngere saß auf der Couch und drückte bei seiner Serie auf Pause damit er mir seine vollkommene Aufmerksamkeit schenken konnte.
„Natürlich mache ich mir Gedanken. Minho wirkte irgendwie erdrückt als er gestern gegangen ist. Ich mache mir auch Sorgen aber vielleicht ist es zu viel gleich wieder zu ihm zu laufen.", „Oder wir sollten ihm einfach zeigen wie sehr wir ihn brauchen.", „Fuck, das ist wirklich schwierig.."
Ich tippte nachdenklich gegen mein Kinn und kam auf eine Idee. Ich wollte nur nach ihm sehen denn diese Stille hier hielt ich nicht mehr aus. So wie ich Minho kennengelernt hatte, wusste ich mit Sicherheit wo er steckte.
„Ich bin gleich wieder da.", sagte ich Beiläufig als ich zur Haustür ging und nach meiner Jacke griff.
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