Kapitel 442

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Sicht Wincent

„Du weißt, dass ich sowas niemals posten würde, oder?", fragte Isa mich, als sie sich zu mir ins Bett legte. „Ich hoffe es einfach.", erwiderte ich. „Babe, nie würde ich mich so im Internet zeigen und noch weniger würde ich deine Schwester zu sowas motivieren.", flüsterte sie und strich über meinen Arm. Ich löste meinen Blick von der Decke und sah sie an. „Ich weiß, aber mir ist heute bewusst geworden, dass ich euch nicht vor allem beschützen kann.", gestand ich. „Aber vor Vielem. Du hast heute alles richtig gemacht, das weißt du.". Und wieder merkte sie, dass es schon längst um was ganz anderes ging. Ich schwieg einfach, ich wollte darüber nicht reden, ich wusste nicht, was ich dazu noch sagen sollte, außer, dass mir das echt über den Kopf wuchs. „Hör mir mal gut zu. Du machst deinen Job super. Du bist der offenste Künstler, den es gibt. Du teilst alles mit deinen Fans und ich bin mir sicher du bist auch heute nicht einfach weggelaufen. Du hast alles richtig gemacht. Du hast mich mit Shay weggeschickt, sodass ihr nichts passieren konnte. Du hast dich entschieden zu gehen, um uns zu schützen und du hast deinen Schmerz verdrängt, um trotzdem einen schönen Abend mit uns zu haben. Wincent, du bist der beste, aufrichtigste und tollste Mann, den ich je kennenlernen durfte und du bist gut so wie du bist, okay.", flüsterte Isa. Ich war überrascht von diesen Worten. Ich wusste, dass sie mich über alles liebt und dass sie Profi darin ist die richtigen Worte zu finden, aber das gerade war genau das, was ich brauchte. „Danke.", erwiderte ich leise und zog Isa in meine Arme. Ich brauchte lange an diesem Abend, um einzuschlafen und auch Isa lag lange wach, aber irgendwann fand ich doch in einen ruhigen Schlaf.

„Guten Morgen Schlafmütze.", rief meine Schwester am nächsten Morgen und schmiss sich auf mich rauf. „Ich dachte du bist erwachsen geworden.", brummte ich. „Ich werd nie zu alt, um mich morgens auf meinen Bruder zu werfen.", grinste sie. Ich schloss meine Arme um meine Schwester und genoss einfach diesen Moment mit ihr. „Frühstück ist fertig.", sagte sie dann irgendwann. „Okay.", erwiderte ich und stand auf. Ich zog mir schnell eine Jogginghose über und ging kurz ins Bad, bevor ich mich auf meinen Platz am Tisch fallen ließ. „Dir auch einen wunderschönen guten Morgen.", hörte ich Isa dann. Sofort stand ich wieder auf und schloss meine Freundin in meine Arme. Ich gab ihr einen kurzen Kuss und dann gab es wirklich Frühstück. So schön die Zeit mit meiner Schwester auch ist, ich freu mich trotzdem endlich mal wieder Zeit alleine mit meiner Freundin zu haben. Wir frühstückten ganz entspannt und saßen ewig am Tisch und quatschten einfach. „Wir haben dir noch gar nicht die Sachen gegeben, die wir dir mitgebrachte haben.", sagte Shayenne dann irgendwann und sprang sofort auf. Sie kam mit einer ziemlich großen Tüte wieder und reichte mir diese. „Äh da sind aber auch noch eure Sachen drin, oder?", fragte ich. Beide schüttelten grinsend mit dem Kopf. Ich griff in die Tüte und zog als erstes ein dunkelrotes Shirt raus. „Wir waren uns einig, es wird dir stehen.", schmunzelte Shay. „Jej, Farbe.", versuchte ich motiviert von mir zu geben. Das nächste, was ich auspackte war ein schwarzer Hoodie. Vorne auf der Brust stand ‚Moin Digga' in ziemlich schöner Schrift. „An deinen beiden Lieblingswörtern auf einem Kleidungsstück konnten wir nicht vorbei.", lächelte Isa. Ich sah in die Tüte und da waren immer noch Sachen drin. Ich zog einen kleinen Streifen raus und darauf waren Fotos von Isa und Shay aus einem Fotoautomaten. „Ihr hattet Spaß.", kommentierte ich die Fotos lachend. „Am letzten konnten wir nicht vorbei, nachdem wir gehört haben, wie viele Boxershorts du brauchts.", prustete Shayenne dann los, als ich eine Zehnerpackung schwarze Boxershorts aus der Tüte holte. „Ihr seid so doof.", schüttelte ich den Kopf und ließ die Shorts ziemlich schnell wieder verschwinden. „Aber danke, der Hoodie und die Fotos sind mega.", lächelte ich dann und holte mein Portemonnaie und mein Handy. Ich schnitt die Fotos auseinander und machte je zwei in meine Handyhülle und mein Portemonnaie. „Das Oberteil in meiner Lieblingsfarbe ist auch toll.", lächelte Isa und küsste mich sanft, bevor sie begann den Tisch abzuräumen.

Am späten Abend ließen wir meine Schwester zu Hause raus. „Sag Mum, wir kommen morgen vorbei.", sagte ich. Shayenne nickte nur und ging zur Tür. Ich wartete, bis sie in der Tür verschwunden war und fuhr dann los. Zu Hause gingen wir noch eine kleine Runde mit Goldi und legten uns dann einfach mit ein bisschen Netflix ins Bett. „Wie geht es dir?", fragte Isa und stütze sich so hoch, dass sie mich ansehen konnte. „Gut. Die Zeit mit euch war wunderschön... aber eine Sache hat schon gefehlt.", biss ich mir auf die Unterlippe. „Ach was denn?", flüsterte Isa und nährte sich meinem Gesicht. „Das weißt du genau.", flüsterte ich und zog sie auf mich. Isa begann mich zu küssen und berührte mich überall und unter diesen Umständen konnte ich mich das erste Mal seid den Ereignissen gestern in Berlin so richtig entspannen.

Pläne oder Träume // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt