Pläne oder Träume // Wincent Weiß Fanfiction

Kapitel 410

Angekommen parkte ich am Backstageeingang und atmete nochmal tief durch. Ich angelte mir meinen Tourpass aus meinem Rucksack, hing ihn mir um und setzte meine Maske auf, bevor ich ausstieg und die Taschen nahm. Als letztes schnappte ich mir Goldi aus dem Kofferraum und ging dann aufs Gelände. Die Sicherheitsmenschen waren schon mal kein Problem, denn ‚die mit dem Hund' war halt doch angekündigt. Drinnen kam mir Johannes schon entgegen und zog mich in eine Umarmung. „Oh sorry, schon wieder die Regeln vergessen, schön dass du da bist.", lachte er. Goldi zog schon wie verrückt an der Leine und ich musste erstmal die Tasche abstellen. „Na los.", lachte ich dann und schon rannte er Johannes halb um. Johannes zeigte mir, wo ich meine Sachen abstellen konnte und führte mich einmal kurz übers Gelände. „Es ist noch jemand abgesprungen, du müsstest mich also bitte zu allen Presseterminen begleiten und die im Auge behalten.", sagte Johannes dann und schob mir einen Kalender rüber. „Das bekommen wir auch noch hin.", grinste ich. Johannes erklärte mir noch kurz zwei, drei Sachen und überließ mich dann erstmal meinem Schicksal. Ich druckte Schilder aus und laminierte diese, während Goldi unter meinem Stuhl lag und mich ab und an mal anstupste. „Hey, seid ihr gut angekommen?", standen irgendwann ein paar Jungs neben mir. „Klar, jetzt noch einleben und dann wird das schon.", lächelte ich. „Dürfen wir den Hund streicheln?", fragte sie dann direkt. „Klar.", sagte ich und gab Goldi frei. Während die drei beschäftigt waren wurde ich mit meinen Papierkram fertig und machte dann mit Goldi anschließend die erste Runde alleine übers Gelände.

Der Vormittag verging ziemlich schnell und ich kam gut mit allen Aufgaben auf meiner Liste klar. Beim Mittag wurde ich ein bisschen ausgefragt, über meinen Job bei Wincent und auch über alles andere. Natürlich hatten alle sofort mitgeschnitten, dass ich auch die Verlobte von Wincent bin, aber das ist ja auch keine Wunder, denn dass kann man überall nachlesen. „Und Wincent hat dich einfach so an Johannes ausgeliehen?", fragte irgendwer. „Joar. Einfach so.", schmunzelte ich. Ziemlich schnell musste es dann aber auch weitergehen und ich merkte ziemlich schnell, wie sehr ich nach einem Jahr im Business den Konzertstress schon vermissen konnte. Ich hatte überhaupt keine Zeit über irgendwas nachzudenken, sondern arbeitete einfach nur meine Listen ab. Kurz bevor Johannes auf die Bühne ging, gab es noch eine letzte Besprechung und dann war erstmal Pause. Ich checkte mein Handy und sah eine Nachricht von Wincent von heute Morgen. ‚Guten Morgen meine Süße. Du rockst das Ding, zeig Team Oerding, wo der Hammer hängt. Ich freu mich jeder Zeit auf deinen Anruf, ich liebe dich❤️', schreib er. Ich antwortete schnell, dass ich mich später melden wollte und verließ dann das Gelände, um mit Goldi eine kleine Runde zu gehen. Pünktlich war ich wieder zurück und begleitete den Abbau ein wenig, bis Johannes neben mir auftauchte. „Ich will kurz raus, und ein paar Fotos und so machen. Kannst du mitkommen? Also es kommt auch einer von der Sicherheit mit, aber so als neue Managerin.", grinste er. „Klar, kann ich machen. Soll ich Goldi wegbringen?", fragte ich. „Nein, der darf gerne mitkommen, macht ihr doch mit Wincent auch so, oder?", erwiderte er. „Ja, das funktioniert ganz gut.", lächelte ich. Wir warteten noch einen kleinen Moment und gingen dann raus, wo schon einige Fans warteten. Ich hielt mich bewusst im Hintergrund und beobachtete das Geschehen. Ab und an hielt ich als Fotograf her. Goldi war schon deutlich entspannter, als in Köln und so konnte auch ich mich entspannen. „Ist sie nicht die Freundin von Wincent?", fragte dann irgendwer Johannes. „Ja, das ist sie, aber momentan arbeitet sie bei mir, weil Wincent keine Konzerte hat.", nahm er die einfachste Erklärung. „Ist Wincent dann auch hier?", kam direkt die nächste Frage. „Nein, der ist noch im Urlaub.", antwortete Johannes. „Und bei den nächsten Konzerten?". Innerlich verdrehte ich die Augen, aber naja, vielleicht wär ich auch so. „Isa?", rief mich Johannes dann ran. „Nein, das hier ist Arbeit für mich, da wird Wincent nicht kommen, der hat selbst genug zu tun.", beantwortetet ich dann die Frage. Ziemlich schnell stand dann zum Glück Johannes wieder im Mittelpunkt und ich beobachtete einfach das Geschehen.

„Du willst wirklich noch nach Hause fahren?", fragte Johannes, als wir uns alle verabschiedeten. „Ja, die Stunde schaff ich schon.", lächelte ich müde. „Ach Isa, du bist erwachsen.", erwiderte er. Er hatte Recht. Es war nicht gerade verantwortungsvoll und würde Wincent mich sehen, wäre der Kohl fett, aber ich wollte heute einfach nur zu Hause in meinem Bett schlafen. „Na dann, fahr vorsichtig und bis morgen.", lächelte Johannes, umarmte mich kurz und ging dann. Ich ließ Goldi in den Kofferraum springen und setzte mich dann hinters Lenkrad. Ich war noch nicht mal auf der Autobahn, als das Handy klingelte und ich auf dem Display des Autos Wincents Namen lesen konnte. Ich nahm den Anruf an und konnte gar nichts sagen. „Schatz, Johannes hat dir doch extra angeboten, dass du bei ihm schlafen kannst, warum fährst du jetzt noch?", redete er drauf los. „Weil ich einfach nur in mein eigenes Bett möchte.", brummte ich. War ja klar, dass Wincent das sofort erfährt. „Isa, warum? Ich mach mir Sorgen.", redete er weiter. „Wincent, ich bin zwanzig Jahre alt, ich kann meine Kräfte schon selbst einschätzen. Es geht mir gut, heute war der erste Tag, ich war ausgeschlafen.", erwiderte ich einfach. Ich wollte mich nicht mit ihm streiten, aber ich hasste es so sehr, wenn er meinte mich zu bevormunden. „Okay, ich merk schon. Tu mir einfach den Gefallen und achte die nächsten Tage auf dich.", flüsterte er dann in den Hörer. „Mach ich. Ich liebe dich mein Schatz. Ich schreib dir nochmal, wenn ich zu Hause bin.", sagte ich zu Wincent und legte auf. Wir würden uns nur streiten, wenn das Thema weiter zwischen uns gewesen wäre. 

Zu Hause angekommen ging ich noch eine kleine Runde mit Goldi, verschwand dann kurz im Bad und legte mich ins Bett. Ich war einfach nur fertig und fiel so ziemlich schnell in einen tiefen Schlaf.