Kapitel 489

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Gegen 18 Uhr kamen wir bei Amelie an und somit startete die Büroarbeit, also zumindest fast. „Wincent, ich mach Essen und du gehst mit den Hunden?", fragte Amelie und schon war er wieder weg. Ich setzte mich in die Küche und sah Amelie zu, wie sie uns ein schnelles Essen zauberte. Nudeln mit Tomatensoße gehen halt einfach immer. Wir quatschten nebenbei ganz entspannt und als Wincent wieder da war wurde gegessen. „So, was müssen wir jetzt alles machen?", fragte Wincent und sah uns abwechselnd an. „Wir müssen uns über den Release und die Februar Termine unterhalten und noch ein bisschen Merch und ein paar Aktionen.", sagte Amelie. „Richtig. Und du musst gucken, wie du alles unter einen Hut bekommst. Die Monate bis zum Album werden voll.", sagte ich und sah sofort, wie Wincent sich leicht anspannte. „Aber nichts, was nicht machbar ist.", lächelte Amelie und ich nickte sofort zur Bestätigung. „Okay, dann los.", nickte Wincent und räumte die Teller weg. Wir holten unsere Laptops, beziehungsweise Amelie ging an ihren Rechner und wir begann zu Arbeiten. Es entstanden viele Diskussionen, wie wir es am besten machen und ab und an mussten wir Wincent auch echt bremsen, da er sich viel zu viel vornahm. „Und dann könnten wir noch...", begann er wieder. „Wincent, Schatz? Hör mir mal zu.", sagte ich und sofort sah er mich an. „Wir wissen, dass du alle deine Fans glücklich machen willst und am liebsten tausend Aktionen machen würdest, aber irgendwann ist Schluss, das ist zu viel. Amelie versucht schon echt viel möglich zu machen, aber denk bitte auch an dich, denk an die Songs auf deinem Album. Ich möchte nicht, dass dir das alles zu viel wird, ich möchte meinen Wincent behalten und nicht in die Situation kommen, dass du nur noch für die Arbeit lebst.", sagte ich. „Da muss ich Isa zustimmen.", nickte Amelie. Wincent schwieg eine Weile und starrte nur auf Amelies Bildschirm. „Okay. Dann lasst uns mal über die Sachen reden, die wir schon haben.", kam es irgendwann leise von Wincent. Amelie sah mich fragend an, doch ich signalisierte ihr nur, dass wir weitermachen. Ziemlich schnell hatte Wincent sich wieder gefangen und plante fleißig das, was wir umsetzten konnten. 

„Isa? Isa, alles gut?", hörte ich irgendwann Amelie. Ich öffnete meine Augen und sah in zwei besorgte Gesichter. „Ja, sorry, wo waren wir?", fragte ich und setzte mich auf. „Bei Sachen zum Merch und du legst dich jetzt hin.", sagte Wincent und stand auf. „Was, warum?", fragte ich und mein Fuß schmerzte schon wieder. „Weil du schon gestern nicht richtig geschlafen hast und ich sehe, dass du schon wieder Schmerzen hast.", erwiderte Wincent. „Gästezimmer ist fertig.", lächelte Amelie nur und ich stand widerwillig auf. Ich ging kurz ins Bad und zog mich um, bevor ich mich ins Bett legte. Keine zwei Minuten später stand Wincent im Raum und kam auf mich zu. „Hier, was zu Trinken und was zum Kühlen.", meinte er leise und reichte mir einen Kühlakku und eine Wasserflasche. „Danke.", gab ich schwach zurück. „Ruh dich aus, der Tag war lang, ich weck dich eine Stunde, bevor wir los müssen.", flüsterte er und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. Sofort wollte ich ihn zu mir ziehen, doch er löste sich von mir. „Morgen kuscheln wir ganz viel.", sagte er, schaltete das Licht aus und ging aus dem Raum.

Ich wurde wach, als jemand sacht über meinen Arm strich. Ich öffnete die Augen und sah in Wincents Gesicht. „Wir müssen in einer Stunde los.", flüsterte er. „Fünf Minuten.", murmelte ich und versuchte ihn zu mir zu ziehen. „Dann schlaf ich ein. Wenn wir in München sind.", vertröstete er mich und ging wieder raus. Ich stand auf und es war halt einfach fünf Uhr oder so. Ich ging wieder ins Bad und zog mir einfach nur eine lockere Jogginghose und einen Hoodie von Wincent an. Mittlerweile konnte ich nicht mehr. Ich sollte langsam die Schmerzmittel reduzieren, aber ich war einfach so erschöpft, ich konnte und wollte nicht mehr. Wincent und Amelie saßen tatsächlich vorm Fernseher und es lief Taylor Swift. „Ihr schaut jetzt nicht wirklich eine Taylor Swift Doku.", sagte ich und ließ mich einfach auf Wincents Schoß sinken. „Doch, irgendwann war der Punkt an dem sich schlafen nicht mehr gelohnt hat.", lachte Amelie. Ich kuschelte mich einfach nur an Wincent und war fast schon wieder weg. „So, ich geh jetzt nochmal mit den Hunden und dann fahren wir.", schob Wincent mich weg. Er zog sich an, schnappte sich die Hunde und ging raus. „Warum ist er so abweisend?", fragte ich mich mehr selbst. „Er meinte eben er will einfach mit dir alleine sein, weil er weiß, dass es dir schlecht geht.", sagte Amelie und begann alles ein bisschen aufzuräumen. Ich schwieg einfach, am liebsten hätte ich wahrscheinlich geheult, aber ich begann einfach meine Sachen zusammenzupacken. „Isa, es ist alles gut, aber die letzten zwei Tagen waren viel.", lächelte Amelie und umarmte mich. „Danke.", flüsterte ich. „Ach so und iss doch noch was, bevor wir fahren.", sagte sie dann und schob mir Müsli rüber. „Du bist ja schlimmer als Wincent.", murmelte ich, nahm mir aber trotzdem etwas zu essen.

Die Fahrt zum Flughafen verkürzte ich mir mit meinem Handy, während Amelie und Wincent vorne Musik hörten. Ich war so durch und begann langsam mich selbst zu bemitleiden, wobei ich sowas hasste. Am Flughafen stiegen wir aus, verabschiedeten uns und gingen rein. Ich klärte wieder alles mit Goldi und eine halbe Stunde später saßen wir am Gate. „Babe?", sagte Wincent leise und ich sah ihn sofort an. „Ich bin nicht abweisend, weil ich deine Nähe nicht will, ich seh nur, wie schlecht es dir geht und ich bin schuld, dass du das alles durchstehen musst.", sagt er und sein Blick war traurig. Ich griff nach seiner Hand und sah ihm bei dem, was ich sagte genau in die Augen. „Das stimmt nicht, ich hätte zu Hause bleiben können, aber ich wollte bei dir sein. Mir gehts nicht ganz so gut, dass stimmt, aber wir fliegen jetzt nach München und ruhen uns den Tag aus, haben dann einen schönen Jahreswechsel und zwei ruhige Tage. Am Samstag flieg ich kurz nach Hause, geh Montag zum Arzt und komm dann wieder und dann wird alles besser, aber du bist nicht schuld.", sagte ich und betonte die letzten Worte extra. Wincent lächelte nur müde und zog mich zu sich. Kurz bevor es los ging, ging ich nochmal auf Toilette und klärte dann alles zum Einsteigen. Wir stiegen ein und diesmal lief alles schon ein bisschen besser.

Pläne oder Träume // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt