Kapitel 462

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Als ich wiederkam war es spät und das Haus war komplett dunkel. Ja, ich war lange mit Goldi unterwegs, aber ich lief so lange, bis meine Gedanken aufhörten zu kreisen. Ich betrat leise das Haus und macht Goldi frisches Wasser. Im Bad lag eine Zahnbürste für mich, welche ich schnell nutze und nochmal aufs Klo ging. Ich wusste nicht, ob ich zu Isa wollte oder nicht und so entschied ich mich einfach auf dem Sofa zu pennen. Dort lag auch Bettzeug und so setzte ich mich hin. „Hey.", flüsterte Isa dann. Sofort drehte ich mich um und sah, dass sie in das Bettzeug gekuschelt da lag und mich ansah. „Schatz, ist alles gut?", fragte sie und strich mir über den Rücken. „Passt.", murmelte ich. Ich stand nochmal auf und zog mir meinen Hoodie und meine Hose aus, bevor ich mich zu Isa unter die Decke schob. Sie macht mir Platz, griff dann aber doch nach meiner Hand. „Rede mit mir.", flüsterte sie. „War alles ein bisschen viel.", sagte ich nur und drehte ihr den Rücken zu. Ich konnte und wollte darüber gerade nicht reden. Es war einfach alles zu viel. Isa schlang ihre dünnen Arme um mich und hauchte immer wieder sanft Küsse auf meine Schulter. Ihre Hände glitten über meinen Bauch zum Bund meiner Boxershorts. „Lass das.", brummte ich. „Warum?", flüsterte sie und schob ihre Hand in meine Shorts. Natürlich reagierte ich auf sie, auch wenn ich das eigentlich nicht wollte. „Isa, wir sind nicht alleine und das ist gerade nicht richtig, das weißt du.", versuchte ich stark zu bleiben. „Dein Körper zeigt mir was anders.", hauchte sie mir ins Ohr und begann mich zu massieren. So war Isa nie, sie hörte normalerweise sofort auf und eigentlich hätte ich mich darauf nicht einlassen dürfen, aber irgendwo musste ja der ganze seelische Stress, der sich in mir angestaut hatte hin. Sie hatte es ziemlich schnell geschafft mich geil zu machen und irgendwann drehte ich mich um und drückte sie auf den Rücken. Ich schob uns unsere Hosen vom Körper und legte mich über sie. „Das hast du jetzt davon, sei bloß leise.", flüsterte ich und drang hart in sie ein. In mir hatte sich einiges angestaut und Isas Verhalten ließ einige Sicherungen in mir durchbrennen. Sie wollte auch mit mir schlafen, sonst hätte sie mich ja nicht provoziert, nicht das man denken könnte ich würde sie vergewaltigen. Trotzdem nahm ich sie ganz schön hart dran und erstickte die Geräusche, die sich von sich gab immer wieder mit Küssen. Ich war fast so weit, aber ich merkte, dass Isa noch nicht gekommen war. Schon wieder. Ich wollte gerade mein Tempo reduzieren und versuchen sie mitzunehmen, als ich die Kontrolle über mich verlor und mit ein paar weitern Stößen ziemlich hart in ihr kam. Ich selbst hatte Probleme meinen Orgasmus nicht in die Welt rauszuschreien, aber ich schaffe es leise zu bleiben. Ich küsste Isa nochmals und rollte mich dann von ihr runter. Sie zog sich wieder an und verschwand nochmal kurz, während ich in meine Gedanken abdriftete. Wieder ist sie nicht gekommen und vielleicht war ich auch ganz schön hart zu ihr. Und sie redet nicht mit mir. Was mach ich nur falsch. Ich hätte mich gar nicht darauf einlassen dürfen nach dieser Aktion eben. Isa ist sicher auch ganz schön angetrunken. Fuck, vielleicht wollte sie es gar nicht so weit treiben, vielleicht hab ich sie doch vergewaltigt. Ich hörte, wie sie aus dem Bad wiederkam und stellte mich einfach schlafend, ich konnte doch jetzt nicht so tun, als wäre alles normal. Isa hauchte mir einen Kuss auf die Wange, kletterte über mich und kuschelte sich an mich. Ich konnte ihre Nähe kaum ertragen. Ich fühlte mich schlecht, verdammt schlecht. Erst war ich abgehauen, dann hatte ich nicht mit ihr geredet und war dann einfach über sie hergefallen. Was bin ich bitte für ein schlechter Mann? Ich drehte mich von Isa weg, als ich mir sicher war, sie würde schlafen und ergab mich einfach diesen ganzen Gedanken. Ich brauchte lange, bis ich eingeschlafen war, aber irgendwann erschlug mich die Müdigkeit dann doch.

„Lass ihn mal ruhig noch einen Moment, der kam gestern sau spät wieder und wir müssen dann ja nachher auch nach München.", hörte ich Isa. „Weißt du denn, was mit ihm los ist?", fragte meine Mum. „Ich hab ne Vermutung, aber er wollte nicht reden.", erwiderte Isa. „Aber es ist alles okay zwischen euch?", hakte meine Mum nach. „Na klar. Manchmal braucht er ein bisschen, bis er redet, aber das ist okay. Ich kann so besser mit ihm umgehen, als wenn er einfach abhaut. Jetzt ist er hier und wird noch ein bisschen schweigen, aber das ist okay.", erklärte Isa. Warum sagt sie sowas, ich war so scheiße zu ihr. Ich streckte mich dann und macht auf mich aufmerksam. In dem Moment, wo ich aufstand kamen Shay und Tim runter und die zwei waren definitiv verkatert. Ich ging nur mit einem ‚Moin' ins Bad und brauchte erstmal eine Dusche um mich frisch zu machen. Wieder unten saßen bereits alle am Tisch und warteten auf mich. Ich strich erst kurz Goldi und den Katzen durchs Fell, bevor ich mich auf meinen Platz fallen ließ und an meinem Kaffee nippte. „Na, Kater?", grinste meine Mum. „Ne, ihr?", brummte ich. Shayenne und Tim nickten leicht und auch Isa sah beim genaueren betrachten nicht ganz so frisch aus. Wir frühstückten gemeinsam, bevor Isa und ich nach Hause mussten, um unsere Sachen für München zu holen. „Fahrt vorsichtig.", sagte meine Mum und umarmte uns nacheinander. Meine Schwester hatte sich schon wieder zurückgezogen und so stiegen wir ins Auto und fuhren nach Hause. Dort packten wir nur alles zusammen und ich ging nochmal mit Goldi, bis es nach München ging. Ich fuhr ohne zu Fragen und auch sonst hatte ich nicht wirklich mit Isa geredet. Die Musik lief und ich konzentrierte mich auf die Straße. Irgendwann griff sie nach meiner Hand, welche auf der Mittelkonsole lag, aber ich entzog mich ihr sofort und musste ganz dringend die Scheibe sauber machen. Ich konnte ihre Berührungen gerade einfach nicht ertragen.

Pläne oder Träume // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt