Pläne oder Träume // Wincent Weiß Fanfiction

Kapitel 542

Sicht Isa

Nachdem Wincent gefahren war, brauchte ich einen Moment, bis ich wieder einschlafen konnte, doch dann fand ich noch ein bisschen Erholung. Gegen acht Uhr stand ich dann aber auf und machte mich fertig, immerhin hatte ich heute einen kleinen Terminmarathon vor mir. Ich zog mich an, schminkte mich leicht und machte mir dann mein Frühstück. Beziehungsweise trank ich momentan Morgens einen Smoothie mit vielen Haferflocken und Samen. Es versorgte meinen Körper mit Energie und ich konnte ihn trinken, das fiel mir deutlich leichter. Danach war dann Goldi dran. Wir gingen eine große Runde spazieren und spielten eine Weile auf einer Wiese. Zu Hause sah ich, dass Wincent mir geschrieben hatte, dass er Pause machte und bis jetzt alles gut lief. Ich antwortete nur kurz und packte dann meinen Rucksack. Heute würde ich auch das erste Mal seit meiner Verletzung wieder Auto fahren. Ich ging also zu meinem Auto und setzte mich auf den Fahrersitz. Alles erstmal einstellen, Navi programmieren und dann ging es los. Ich hatte keine Angst irgendwas verlernt zu haben, aber doch war mir mulmig, ob mit meinem Fuß alles gut ging. Ich hatte schon länger keine Schmerzen mehr, aber nach den letzten Rückfällen war ich sehr vorsichtig.

Ich fuhr ohne Zwischenfälle nach Hamburg rein und parkte im Parkhaus. Ich hatte heute meinen Frauenarzttermin, einfach eine Routineuntersuchung und so fühlte es sich auch an. Ich ging hin, meldete mich an und nach einer Stunde warten, durfte ich rein. Ich unterhielt mich mit dem Arzt, wurde untersucht und setzte mich dann nochmal zu ihm. „Also Frau Mönk, soweit ist alles gut, sie haben ja auch keine Beschwerden angegeben, richtig?", fragte er. „Ja, so wirklich habe ich nichts. Also meine Libido spielt ab und an mal verrückt, aber ansonsten kann ich mich nicht beschweren.", sagte ich. „Mhhh okay. Mir ist aufgefallen, dass sie sehr dünn sind. Haben sie ihre Periode regelmäßig?" „In den meisten Fällen ja." „Okay. Ich weiß, dass das eine schwierige Frage ist, aber ist psychisch bei ihnen alles okay?", hakte er nach. Ich schüttelte leicht den Kopf und begann dann eben zu erzählen. „Frau Mönk, ich möchte jetzt mal einen Verdacht aussprechen. Sie wissen selbst, dass die Pille viele Nebenwirkungen haben kann und in ihrem Fall möchte ich nicht ausschließen, dass ihre psychologischen Symptome durch die Einnahme der Pille begünstigt werden. Deswegen möchte ich Ihnen ans Herz legen, die Pille abzusetzen und sich für die nächste Zeit eine hormonfreie Alternative zu suchen.", sagte mein Arzt und ich sah ihn ein bisschen fassungslos an. „Natürlich müssen Sie diesem Rat nicht folgen, aber doch wäre es vernünftig.", schob er noch hinterher. „Wenn das für mich und meine Gesundheit gut ist, dann werde ich das natürlich sofort machen.", erwiderte ich dann. „Das ist gut. Dann können sie einfach nach diesem Blister mit der Einnahme aufhören. Ich würde sie gerne in drei Monaten nochmal sehen, um über den Verlauf zu sprechen. Erstmal würde ich ihnen die Verhütung mit Kondomen empfehlen, beim nächsten Mal könnten wir dann auch über Alternativen sprechen.", sagte er. „Nur aus Interesse, was gibt es für Alternativen?", fragte ich, immerhin wollte ich Wincent ja auch vernünftig informieren können. „Viele gibt es nicht, aber wenn sich der Zyklus eingependelt hat gibt es zum Beispiel die Basaltemperaturmessung. Man verhütet dann nur in den fruchtbaren Phasen." „Ah okay. Vielen Dank erstmal. Ich werde mir vorne einen Termin mitnehmen.", verabschiedete ich mich. Ich machte mir also einen neuen Termin aus und verließ die Praxis. Pille absetzten. Das war eigentlich etwas, was ich erst vor einer geplanten Schwangerschaft vor hatte, aber wenn ich meinen Körper bis dahin zerstören würde, hätte ich auch nichts davon. Ich ging zurück zu meinem Auto und fuhr wieder nach Lübeck, denn dort hatte ich einen Physio-Termin. Ich hatte mir in München extra einen Kette gesucht, die auch eine Praxis in Lübeck hatten, sodass ich glücklicherweise mit meinen Terminen springen konnte. Ich betrat die Praxis und da grinste mich Tim an. „Ah auf dich hab ich schon gewartet.", lachte er. „Was machst du hier?", fragte ich und zog meine Jacke aus. „Dich heute behandeln. Dein geplanter Therapeut ist krank.", erklärte er. „Ach so. Habt ihr die Unterlagen aus München schon bekommen?", fragte ich, während ich ihm in den Raum folgte. „Ja hab ich hier, sieht ja alles ganz gut aus. Wir schauen heute mal, wie gut wir es mobilisiert bekommen und vielleicht darfst du dann LANGSAM wieder mit dem Tanzen anfangen.", lächelte Tim. „Wirklich?", quietschte ich. „Aber wirklich langsam Isa, sonst verpasse ich dir nächste Woche wieder Krücken.", mahnte er. „Habs verstanden.", murmelte ich und legte mich hin.