Kapitel 557

1.3K 51 1
                                    

Sicht Wincent

Nach Isa verabschiedete sich irgendwann auch Noah ins Bett und ich hing weiter über den Seiten, die ich zu Schreiben hatte. Als ich gegen vier Uhr zu sehr mit der Müdigkeit zu kämpfen hatte, schnappte ich mir Goldi nochmal kurz und ging drei Meter vor die Tür. Danach putzte ich mir einfach schnell die Zähne und ließ mich neben Isa ins Bett fallen. „Fertig?", flüsterte sie. „Nein, aber ich kann nicht mehr.", murmelte ich und streckte meine Arme nach ihr aus. Isa kuschelte sich an mich und gab mir einen kurzen Kuss. „Dann ruh dich erstmal aus, du schaffst das schon.", flüsterte sie, doch das hörte ich nur noch halb, denn ich war schon fast im Land der Träume angekommen.

Am nächsten Morgen überschlug sich dann auch schon wieder alles, denn Noah und ich mussten verhältnismäßig früh zum Bahnhof. Noah ging zum Glück mit Goldi, sodass ich wenigstens noch ein paar Minuten mit Isa hatte. „Wir schaffen das, oder?", fragte ich leise und zog sie mit mir aufs Bett. „Natürlich schaffen wir das.", lächelte Isa. „Warum bist du so positiv?", murmelte ich. „Weil alles andere nichts bringt Wincent. Wenn etwas ist darfst du immer anrufen und wenns gar nicht geht, dann komm ich zu euch, aber im Studio bin ich doch eh nur eine Last.", erklärte sie. „Ein wenig.", musste ich dann doch schmunzeln. „Na siehst du. Kopf hoch und ab ans Album, darauf freust du dich doch sonst auch immer.", redete sie mir gut zu. „Ja, aber sonst musste ich dich nicht so lange alleine lassen." „Das wird schon.", lächelte Isa und gab mir einen langen Kuss. „Und so lange ohne Küsse, deinen Körper und Sex.", stellte ich dann noch fest. „Auch das stehst du schon durch.", grinste Isa. „Es verirrt sich doch bestimmt das ein oder andere Foto von dir in unseren Chat, oder?", fragte ich. „Ich werd dir sicher keine Nacktbilder schicken.", zeigte Isa mir einen Vogel. „Dann ruf ich dich halt per FaceTime an. Ich bin nen Mann, ich schaff das nicht.", lachte ich. „Dafür brauchst du mich doch sonst auch nicht.", zog Isa ihre Augenbraue hoch und sah mich prüfend an. „Ja, aber mit aktuellen Bildern wird's immer besser.", schmunzelte ich. „Ach Wincent.", lachte sie und schlang ihre Arme um mich. „Noah kommt gleich und dann müssen wir.", sagte sie und löste sich. „Ich weiß.", murmelte ich und gab Isa noch einen langen Kuss. Ich packte dann meine Sachen zusammen und zog mich soweit an. Noah kam auch und ich musste mich von Goldi verabschieden. „Pass gut auf die Mama auf, mein Dicker.", murmelte ich in sein Fell. Isa fuhr uns dann zum Bahnhof und hielt vor dem Gebäude. Wir stiegen alle aus und sie umarmte Noah kurz, bevor ich sie zu mir zog. „Ich liebe dich, vergiss das bloß nicht.", flüsterte ich ihr ins Ohr. „Niemals, ich trag deinen Ring.", erwiderte sie leise und sah mich an. Ich sah eine Träne in ihrem Augenwinkel glitzern und fing diese schnell auf, bevor sie sich den Weg durch ihr Gesicht suchen konnte. Ich versuchte leicht zu lächeln und legte meine Lippen nochmal auf ihre. „Bis bald.", grinste ich dann leicht, als wir uns lösten. „Bis bald.", flüsterte Isa und ließ meine Hand los. Sie ging ums Auto und stieg ein. „Woah, seit wann bin ich so emotional?", fragte ich und setzte meine Maske auf. „Das hat die Liebe so an sich.", grinste Noah, als wir ins Bahnhofsgebäude gingen.

Die ersten Tage in München liefen gut, Kevin und ich kamen voran, ich fühlte mich gut und auch Isa ging es gut, doch irgendwann stagnierte alles und die Laune sank irgendwie. Ab und an stieg sie aber auch wieder, es begann einfach eine richtige Achterbahn.

Um ehrlich zu sein wohnten wir fast im Studio, die paar Stunden, die wir bei mir im Gym oder zum Schlafen Zuhause verbrachten, konnte man an einer Hand abzählen. Aber Kevin und ich waren uns einig, wir würden das schaffen und wollten das unbedingt durchziehen. Das klappte genau so gut, bis am Wochenende unsere Mit-Studio-Benutzer aufschlugen und auf Party aus waren. Ich wollte mich eigentlich wirklich nicht ablenken lassen, aber ich konnte mich selbst nicht mehr hören, ich konnte Kevin nicht mehr ertragen und ich brauchte einfach mal stumpfes Gelaber. Dass nach wie vor über die Hälfte der Songs rot hinterlegt waren, ignorierte ich zu diesem Moment. Ich war mir immer noch sicher, wir würden das auf jeden Fall schaffen. Im Zweifelsfall brauchte es eben noch die ein oder andere Nachtschicht. Bis ich im Bett lag, war es natürlich wieder viel zu früh und die Quittung kriegte ich direkt, als am Morgen mein Handy klingelte. Brummelnd drehte ich mich auf die andere Seite, wer auch immer mich störte, sollte es in vier Stunden nochmal versuchen. Aber es klingelte und klingelte und irgendwann konnte ich das nicht mehr ignorieren. Isa wusste doch wie spät es zu Studiozeiten immer wurde. Genervt hob ich ab, aber als ich hörte wer mich anrief, saß ich plötzlich kerzengrade im Bett.

Pläne oder Träume // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt