Kapitel 576

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Sicht Isa

Es wurmte mich schon nicht bei dem Treffen mit dem Bauleiter dabei sein zu können, aber ich vertraute Wincent was das anging und wir hatten ja soweit alles besprochen. Es ging ja im Endeffekt auch erstmal nur darum, dass der Bau weiterging und die Raumaufteilung stand. Währenddessen plante ich mal wieder unsere ganzen Termine und hoffte einfach, dass ich nicht noch Symptome entwickeln würde, denn dann könnte ich die Hochzeit direkt wieder absagen. Abends lag ich dann auf dem Sofa und wartete sehnsüchtig auf Wincents Anruf, der irgendwann um nach zehn auch endlich kam. Ich nahm an und musste sofort lächeln, als ich ihn auf dem Bildschirm sah.

I: „Hey, wie war es?"

W: „Ganz gut, die Pächter sind alle super nett und auch das Gespräch mit dem Bauleiter war super."

I: „Das klingt gut, klappt das alles so, wie wir uns das vorstellen."

W: „Ja schon. Auf jeden Fall kommen wir mit der groben Kostenkalkulation hin, die wir beide abgesprochen hatten. Das einzige, was nicht so klappen wird, wie wir uns das vorstellen ist, was die Raumaufteilung angeht. Also wir können das schon so haben, aber er hat empfohlen, das Schlafzimmer nach oben zu machen und mein Studio eher unten. Unten kann man eine bessere Schalldämmung vornehmen und es wäre so weit wie möglich weg von einem eventuellen Kinderzimmer."

I: „Aber das ist dann ja auch sinnvoll. Was ist mit dem Dachboden?"

W: „Na da bekommst du dein Tanzstudio, das ist definitiv umsetzbar."

I: „Ist das nicht krass? Ich bin 21 wir heiraten und bauen mehr oder weniger ein Haus?"

W: „Schon faszinierend, aber ich hab damit auch noch nicht gerechnet. Es passt nur so gut."

I: „Ja, aber ich werd die Wohnung hier auch vermissen, ich liebe es hier."

W: „Ich weiß, aber sie ist schon ganz schön klein, vor allem wenn wir irgendwann mal beide länger da sind."

I: „Klar, aber es ist unsere erste gemeinsame Wohnung."

W: „Die tauschen wir dann gegen unser gemeinsames Haus."

I: „Vollkommen verrückt."

W: „So wie wir."

I: „Was sagt deine Mum eigentlich dazu?"

W: „Joar... geht schnell, aber sie weiß, dass du die Frau bist, die ich nie mehr gehen lasse."

I: „Ich liebe dich."

W: „Und ich dich erst. Ich hätte dich gerade so gerne hier bei mir."

I: „Vier Tage noch."

W: „Das ist zu lang."

I: „Ich kann es aber nicht ändern und wenns nach Berlin geht bin ich wieder raus."

W: „Und da sind wir dann wieder nicht alleine und ich kann dich wieder nicht vernünftig ficken."

I: „WINCENT!"

W: „Was, es ist doch so."

I: „Ja, aber sag das nicht so."

W: „Dann kann ich dich nicht vernünftig durchvögeln?"

I: „Es wird nicht besser, aber halte dein Wort dann wenigstens."

W: „Immer."

I: „Vor allem tust du so, als wärst du seit Monaten abstinent."

W: „Ja, so fühlt es sich an."

I: „Männer."

W: „Was? Ich hab dich seit der Nacht in München nicht mal gespürt, das bei Anna auf der Couch zählt nicht und jetzt mal ohne Witz, alleine ist das auch nur Druck loswerden. Du kannst mir nicht erzählen, dass du das nicht vermisst."

I: „Was genau? Wie du mich anfasst, mich ausziehst und mich in den Abgrund treibst."

W: „Isa, ich weiß, was du vor hast."

I: „Und machst du mit?"

Wincent sah mich an, sein Atmen hatte sich schon beschleunigt und ich war froh, das man ihn so einfach rumbekommen konnte, denn auch mir fehlte das Körperliche zwischen uns mehr, als ich es zugeben wollte. „Niemals würde ich so etwas abschlagen.", hauchte Wincent dann und sah mich an. Wir erzählten uns, was wir alles miteinander machen würden, wenn wir jetzt zusammen wären und am Ende waren wir beide ganz schön zufrieden. „Ich sollte langsam schlafen, ich muss morgen früh ein paar Telefonate führen.", murmelte ich irgendwann. „Ja... ich hab morgen auch einiges auf der Liste, aber ich schätze erstmal will der Dicke jetzt noch raus.", erwiderte Wincent und zog sich nebenbei an. Er öffnete die Tür und davor saß Goldi schon und sah ihn abwartend an. „Sieht so aus, ja.", schmunzelte ich und kuschelte mich tiefer in die Decke. „In drei Tagen stürmen wir bei dir die Bude.", flüsterte Wincent und verabschiedete sich damit. Wie froh ich doch war ihn in ein paar Tagen endlich wieder bei mir haben zu dürfen.

Pläne oder Träume // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt