Kapitel 481

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Sicht Wincent

Unsere Mütter waren echt entspannt und ich war mir sicher, wenn wir ihnen nachher noch einen Wein geben würden, dann wäre das Eis komplett gebrochen. Ich saß neben Isa auf dem Sofa und strich immer wieder über ihren Arm, um wenigstens ein bisschen ihre Nähe zu spüren. Irgendwann merkte ich, dass sie ein bisschen unruhig wurde und sah sie fragend an. „Kannst du mir meine Handtasche, Wasser und einen Kühlakku holen?", fragte Isa leise und ich stand sofort auf. Es war für mich ungewohnt, dass sie direkt um Hilfe bat und nicht alles selbst machen wollte. Ich holte also direkt ihre Sachen und gab ihr alles. „Danke.", lächelte sie leicht gequält und nahm eine Schmerztablette. Ich zog sie ein bisschen dichter zu mir und hörte meiner Mum und Steffi einfach ein bisschen zu. „Ich muss mich langsam mal Umziehen.", sagte meine kleine Schwester dann irgendwann. „Versteh ich gar nicht", sagte ich und warf einen Blick auf ihr Outfit. Jogginghose und ein Pullover von ihren Freund, definitiv ein Top Weihnachtsoutfit. Sie grinste mich nur noch dämlich an und ging dann nach oben. Steffi hatte derweil meiner Mum auch von den Tests erzählt, die sie bekommen hatte und auch meine Mum fand die Idee gut, dass sich alle vorher einmal testen. Steffi kümmerte sich darum und irgendwann saß ich mit Isa alleine auf dem Sofa. „Wie geht es dir?", fragte ich sie leise. „Es geht. Die Tablette wirkt wieder, aber schön ist anders.", erwiderte sie und sah mich an. „Ich weiß, aber das wird schon. Wenn was ist, sag einfach Bescheid.", flüsterte ich und legte meine Lippen sanft auf ihre. Isa erwiderte meinen Kuss kurz, löste sich dann aber auch wieder. „Kannst du nochmal kurz mit Goldi gehen, bevor wir zu deinen Großeltern fahren?", fragte sie. „Klar. Irgendwer kommt schon gleich vorbei und beschäftigt dich.", schmunzelte ich und küsste sie nochmal, stand dann auf, zog mich an und ging mit Goldi raus.

Wieder zu Hause wirbelten Mum, Shayenne und Steffi schon durchs Haus, während Isa immer noch auf dem Sofa saß. „Ist sie wirklich freiwillig da geblieben?", fragte ich meine kleine Schwester. „Nein, ihre Mum hat sie zweimal zurück geschickt und wir auch jeder einmal.", schmunzelte sie. „Na dann ist die Laune ja super. Ich geh mal Schadensbegrenzung betreiben.", grinste ich und ging zu Isa. „Na.", schmunzelte ich. „Tu nicht so.", fauchte sie mich sofort an. „Ach Schatz. Ich weiß, dass das für dich gerade doof ist, aber wir sind alle froh, dass du da bist. Stell dir mal vor die hätten dich operiert und da behalten. Genieß jetzt bitte den Nachmittag und den Abend mit uns.", sagte ich so, dass nur sie es hören konnte. Ein ganz kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie lehnte sich gegen mich. „Ich brauch Nähe.", flüsterte sie dann und hielt mich an meinem Shirt fest. „Bekommst du, aber wir wollen jetzt erstmal rüberfahren.", erwiderte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Gesagt, getan. Wir gingen zu den Autos und fuhren die Viertelstunde zum Haus meiner Großeltern. Isa war relativ ruhig und ich vermutete, dass sie immer noch Schmerzen hatte. Angekommen stiegen wir aus und alle wurden erstmal begrüßt. Meine Oma quatschte Steffi sofort voll, während Isa direkt das nächste Sofa belagerte. Ich holte ihr wieder was zum Kühlen und begrüßte dann meinen Opa ausgiebig. „Wie immer das fröhlichste Grün.", schmunzelte ich. „Und du mein Junge ausnahmsweise mal in weiß.", erwiderte er. „Hab mich meiner Freundin angepasst.", grinste ich und deutete auf Isa. „Ihr seid schon ein hübsches Paar.", sagte mein Opa und klopft mir auf die Schulter. Es wurde viel hin und her gewuselt. Mum, Steffi, Shayenne und meine Oma verschwanden irgendwann in der Küche, während ich meinem Opa kurz in der Garage half und dann die Geschenke unterm Baum platzierte. „Schatz, mach das schön.", sagte Isa und kam zu mir. „Du sollst doch sitzen bleiben.", brummte ich. Isa grinste nur und setzte sich auf den Boden. Sie gab sich wirklich Mühe und ziemlich schnell sah der Baum wirklich schön aus. „Wollen wir ein paar Fotos machen?", fragte ich Isa dann. „Können wir.", erwiderte sie und stand auf. Ich gab ihr ihre Krücken und suchte dann meine Schwester. „Kannst du mal Fotograf spielen?" „Klar.".

Shayenne kam mit ins Wohnzimmer und nahm mein Handy entgegen. Isa und ich stellten uns vor den Baum und ich schlag meine Arme um sie. Shayenne machte die ersten Fotos und ich konnte nur in die Kamera stahlen. „Wenn du mich so fest hälst, kann ich meine Krücken auch weglegen.", schmunzelte Isa. Wir legten die Krücken beiseite und machten noch ein paar Fotos, wo wir einfach in die Kamera sahen, bevor ich Isa zu mir drehte und ihr in die Augen sah. Nach zehn Minuten legte sich Isa wieder aufs Sofa und wir sahen uns zusammen die Fotos an. Ich postete eins mit Weihnachtswünschen in meine Story und konzentrierte mich dann voll und ganz auf die Familie.

Pläne oder Träume // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt