Kapitel 423

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„Schatz... Schatz... Schaaaatz.", nahm ich Isas Stimme wahr und öffnete langsam die Augen. Ich war wirklich über dem Vertrag eingepennt. Ich sah zu ihr. Sie lag im Bett und filmte mich, sah aber selbst auch echt müde aus. „Komm her.", lachte sie dann. Ich streckte mich, stand auf, schaltete das Licht und meinen Laptop aus und torkelte schlaftrunken zum Bett. „Das postest du aber nicht.", murmelte ich und ließ mich neben sie sinken. „Hab ich schon.", erwiderte sie und gab mir einen kurzen Kuss. Ich schlang irgendwie noch meine Arme um meine Freundin und dann war ich auch schon wieder weg.

Der nächste Morgen verlief ähnlich wie der gestrige und mittlerweile parkte ich vor dem Haus meiner Mutter. „Guten Morgen, Kaffee?", begrüßte sie mich, während ich mir die Schuhe auszog und meine Kisten auf den Esstisch knallte. „Gerne.", antwortete ich. Wenig später hatten wir Kaffee und ein bisschen Obst vor der Nase und meine Mum sichtete die Kassenbons. „Auto, Portemonnaie?", fragte sie. „Auto hab ich gestern leer gemacht, und hier.", sagte ich und leerte mein Portemonnaie aus. „Was gabs denn dieses mal?", fragte sie und wedelte mit dem Bon vom Tattoostudio. „Oh das würde mich auch interessieren.", grinste meine Schwester, welche gerade runterkam und den Zettel musterte, bevor ich einen Kuss auf die Wange kam. „Soll ich jetzt während ihr frühstückt blankziehen?", grinste ich und deutete auf den Apfel in den Shay gerade biss. „Nichts, was wir nicht kennen.", kam es trocken von meiner Mum. Ich stand also Schulterzuckend auf und zog meine Hose runter. „Die kennen wir alle schon.", meinte meine Schwester gelangweilt. „Ich muss ja auch noch mehr ausziehen.", lachte ich. „Du hast dir aber nicht...", begann meine Mum geschockt. „Nein.", lachte ich und schob meine Boxershorts beiseite, sodass man das Tattoo sehen konnte. „Das ist auch in ihrem Ring, oder?", fragte meine Mum. Im Gegensatz zu vielen anderen kannte sie den Ring. „Genau.", nickte ich und zog mich wieder an. „Schon schön. Wann darf ich mein erstes Tattoo?", fragte meine Schwester. „Gar nicht.", antworteten meine Mum und ich sofort einstimmig. „Unfair.", verdrehte Shayenne die Augen. „Ich war auch älter als achtzehn, dann können wir dich eh nicht mehr abhalten.", brummte ich. Wir diskutierten das ganze noch eine Weile aus, blieben aber dabei, dass die Nadel für meine kleine Schwester erstmal Tabu bleibt.

Mit meiner Buchhaltung waren wir den ganzen Nachmittag ziemlich gut beschäftigt und so fuhr ich erst los, als Isa mir schrieb, dass ich losfahren sollte. Ich verabschiedete mich von meiner Mum und meiner Schwester und fuhr wieder nach Hamburg. Isa stand dieses Mal wieder draußen und stieg wenig später zu mir ins Auto. „Hey, wie wars?", fragte ich und küsste sie kurz, bevor ich wieder los fuhr. „War gut, aber langsam kann ich keine Maske mehr sehen.", erwiderte sie. „Das glaub ich dir. Aber ich bin stolz auf dich, wie du das so durchziehst.", lächelte ich und griff wieder nach ihrer Hand. „Viel lieber wär ich wieder mit dir auf Tour.", murmelte Isa. „Ich weiß. Hoffentlich nächstes Jahr wieder.", sagte ich. Isa erzählte noch ein wenig und ich fuhr einfach. Ich liebte es ihr zuzuhören, wenn sie von ihrer Arbeit erzählte, alles, was der Künstler normal gar nicht so mitbekommt, alles, was unsere Mitarbeiter Tag für Tag für uns tun, um uns zu Unterstützen.

Zu Hause lief es auch wieder wie am Vortag. Ich ging kurz mit Goldi, Isa war im Bad und legte sich dann ins Bett. Dieses Mal legte ich mich aber direkt zu ihr und kuschelte mich an sie. „Wir müssen morgen um zehn aufstehen und um elf los zum Flughafen, dein Flug geht um zwanzig nach Zwei.", murmelte sie an meine Brust. „Okay.", erwiderte ich nur noch und war dann auch irgendwie weg.

Isa fuhr mich zum Flughafen und irgendwie war ich aufgeregt, aber zum Großteil hatte ich einfach Bock. Isa parkte vor dem Gebäude und stieg mit mir aus. „Also, meld dich bitte zwischendurch und mach nichts, was zu gefährlich ist. Die haben eh Vorgaben, was alles raus ist. Stell dienen Ehrgeiz hinten an, wenns brenzlich wird. Ich liebe dich.", sagte sie und legte ihre Lippen auf meine. „Ich liebe dich auch. Ich ruf an.", erwiderte ich, küsste sie nochmal und verschwand dann im Flughafengebäude. Ich suchte mein Ticket auf dem Handy raus, ging durch die Sicherheitskontrolle und dann konnte das Abendheuer beginnen.

Pläne oder Träume // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt