Kapitel 496

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Sicht Wincent

Die zwei Tage ohne Isa waren gar nicht so einfach. Goldi drehte irgendwie voll am Rad und hörte rein gar nicht auf mich, während ich selbst damit kämpfte, dass sie nicht da war und mich nicht in den Arm nahm, wenn ich es gerade brauchte. Als sie schrieb, dass Maddy und sie in der Wohnung waren, versuchte ich möglichst schnell im Studio loszukommen. Gut, heute war gar kein regulärer Studiotag, aber ich konnte hier einfach besser arbeiten. Ungefähr eine Stunde nach Isa kam ich mit Goldi an. Wir nahmen uns beide nicht viel an Aufregung und ich sprang im Fahrstuhl von einem Bein auf das andere. Die Türen öffneten sich und ich ging zur Wohnungstür. Ich schloss auf und ließ einfach schnell Goldis Leine los, während ich meine Schuhe auszog und in die Wohnung ging. Isa und Maddy saßen auf dem Sofa und Isa begrüßte Goldi schon. „Hey.", sagte ich dann und blieb stehen. Vor Maddy konnte ich mir nicht anmerken lassen, wie ich eigentlich drauf war. Isa stand auf und kam auf mich zu gehüpft. Sie schob ihre Hände in meine offene Jacke und küsste mich sanft. Isa löste sich und lächelte mich leicht an. „Ich bin nachher für dich da.", flüsterte sie dann, küsste mich nochmal und setzte sich wieder hin, während ich wieder in den Flur ging. „Ich kann auch gehen.", sagte Maddy. „Nein, alles gut, ich würd nur gleich mal kurz nach ihm gucken, kann ich dich fünf Minuten alleine lassen?", hörte ich Isa, verschwand aber schnell in meinem Zimmer. Ich warf meine Jacke in die Ecke und setzte mich aufs Bett, um ein wenig auf meinem Handy zu tippen. „Alles gut?", erklang dann Isas Stimme. „Ja, aber ich war nicht darauf vorbereitet, dass du noch Besuch hast.", gab ich ehrlich zu. „Ich weiß, aber ich hab sie ewig nicht mehr gesehen, der Abend gehört nur dir.", flüsterte sie und setzte sich auf meinen Schoß. „Was macht dein Fuß?", fragte ich und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ihr Versprechen mir ziemlich gut gefiel. „Alles gut, ich hab nen bisschen mehr Freiheiten und es wird. Schau, ich kann wieder enge Hosen anziehen.", grinste sie mich an. „Die Jogginghosen waren auch heiß.", murmelte ich und schob meine Hände an ihren Po. „Männer.", schmunzelte sie und legte ihre Lippen auf meine. „Das machen wir nachher in Ruhe.", flüstere Isa mir dann ins Ohr und stand wieder auf. „Darf man sich denn zu euch gesellen?", fragte ich. „Na klar.", lächelte sie. Ich folgte Isa also und rannte voll in sie rein, als sie in der Wohnzimmertür stehen blieb. „Was...?", begann ich, doch schwieg sofort, als ich einen Blick über ihre Schulter warf. Maddy und Fabi saßen auf dem Sofa und starrten sich einfach an. „Was geht bei denen ab?", fragte Isa leise. „Keine Ahnung.", zuckte ich mit den Schulter. „Fabi, hör auf zu flirten.", brüllte ich dann und schob mich an Isa vorbei. Fabi sprang auf und sah unsicher zwischen Maddy und mir hin und her. Ich schmunzelte nur und ging in Richtung Küche. „Maddy hilfst du mir essen machen?", fragte Isa und sie folgte ihr direkt. Die beiden waren voll am tuscheln, während immer wieder Teller klapperten. „Was war da los?", fragte ich Fabi dann. „Keine Ahnung, ich hab mit ihr geredet und bin sofort flirty geworden." „Was ist mit Denise?" „Die hat mich kurz vor Weihnachten fallen gelassen." „Shit. Aber benutz Maddy nicht zum Schmerz verdrängen, ich hab keine Lust auf kalten Krieg zwischen Isa und dir." „Wince, so bin ich nicht. Sie hat irgendwas in mir ausgelöst." „Na dann... erforsch es." „Wenn sie das auch so will." „Das wirst du rausfinden. Ich misch mich da garantiert nicht ein." „Ist bestimmt auch besser so."

Fabi und ich schwiegen noch eine Weile, bis Isa wiederkam und Maddy ein paar Teller in der Hand  hatte. „Ich hol schnell den Rest.", sagte sie und Fabi sprang sofort auf. „Warte, ich helfe dir.". Ich musste nur schmunzeln und Isa grinste mich auch an. „Was das wohl wird.", flüsterte sie dann und setzte sich neben mich. Fabi und Maddy kamen mit den Tellern wieder und stellten alles auf den Couchtisch. Wir waren alle zufrieden am Kauen und auch Isa aß einigermaßen normal. Eigentlich war es viel zu wenig, aber sie aß von sich aus. Als wir fertig waren zog ich sie in meine Arme und legte meinen Kopf auf ihrem ab. „Netflix?", fragte Fabi irgendwann in die Stille. „Ich will euch auch nicht zu lange nerven.", sagte Maddy. „Du nervst doch nicht.", kam es ziemlich dreistimmig von uns und ich sah, wie Isa Maddy angrinste. „Einen Film, danach muss ich pennen, wir müssen morgen früh hoch.", sagte Isa dann. „Gut.", grinste Fabi und räumte kurz alle Teller weg, während ich den Fernseher startete. Isa kuschelte sich fester in meine Arme und sah auf den Fernseher.

Als der Film zu Ende war wollte Maddy doch noch mal nach Hause und Isa wollte ins Bett. „Ich bring dich zur Tür.", sagte Fabi, bevor wir irgendwas sagen konnten. Isa stand auf und umarmte Maddy lange. Danach ging diese zur Tür und Fabi hinterher. „Verkacks nicht.", rief ich und kassierte sofort einen Schlag von Isa. „Dir hat auch niemand so Druck gemacht.", sagte sie und nahm sich ihre Krücken. „Ähm doch, Amelie wollte mich im Zweifel persönlich kastrieren.", lachte ich und stand auch auf. „Mhhh, das wär viel zu Schade.", flüstere Isa und strich über meinen Schritt. „Gehen wir noch mit Goldi raus?", fragte sie dann und löste sich. „Willst du mit?" „Ja, bisschen frische Luft kann nicht schaden.", lächelte sie. Wir warteten noch kurz, bis Fabi wiederkam, bevor wir zur Tür gingen.

Pläne oder Träume // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt