Kapitel 413

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W: „Hannah, was ist mit Isa?"

H: „Hey Wincent, beruhig dich erstmal. Du bist sicher sauer, dass sie eben am Telefon so drauf war. Sie schläft jetzt und eigentlich musste ich ihr versprechen dich nicht anzurufen, aber das geht nicht."

W: „Was ist denn mit ihr los?"

H: „Die Sache mit ihrem Vater belastet sie. Sie hat letzte Nacht totalen Mist geträumt, sie hat totale Angst dich zu verlieren und sie isst mal wieder nicht."

W: „Fuck, das kann doch nicht sein, da lass ich sie mal ein paar Tage alleine und dann das."

H: „Wincent, das ist nicht deine Schuld. Sie hat es auch mal wieder erfolgreich geschafft, dass ich nicht gemerkt habe, dass sie nicht isst. Was das angeht ist Isa leider echt ein bisschen hinterhältig."

W: „Das klingt böse, aber es ist so. Kann ich irgendwas für sie machen?"

H: „Ich weiß es nicht. Wie gesagt, sie schläft jetzt, sie hatte aber auch Wein. Hätte ich gewusst, dass sie nichts gegessen hat, hätte ich ihr doch keinen gegeben."

W: „Hannah, du weißt, dass das nicht deine Schuld ist. Pass auf, ich komm jetzt zu dir, ich muss morgen früh mit ihr reden, bevor sie wieder zu Johannes geht und ich eigentlich noch ne halbe Woche hier bin."

H: „Du bist irre, du hast bestimmt noch nicht geschlafen."

W: „Natürlich nicht, ich kann so aber auch nicht schlafen. Deine Adresse ist noch wie immer?"

H: „Ja, bau keinen Mist, Isa köpft mich eh schon."

W: „Darum kümmere ich mich morgen. Ich meld mich, wenn ich da bin."

H: „Okay."

Ich raufte mir, mal wieder an diesem Abend, die Haare und ging dann nochmal runter zu meiner Mum. Sie hatte mittlerweile einen Schlafanzug an und trank in der Küche nur noch ein Glas Wasser. „Ich fahr nach Hamburg.", sagte ich trocken. „Ach Wincent.", murmelte sie nur. „Wie viel Bier hattest du?", fragte sie dann nach. „Eins.", brummte ich. „Junge, ich weiß, du liebst Isa über alles und willst für sie da sein, aber du musst dabei auf dich aufpassen und deine Schwester wird traurig sein, wenn du morgen nicht mehr hier bist.", sagte sie und strich mir über den Rücken. „Ich komm morgen Vormittag direkt wieder, ich muss nur einmal mit ihr reden.", erwiderte ich und trank auch noch einen Schluck Wasser. „Gut, aber pass auf dich auf und ruh dich vielleicht zwischendurch ein bisschen aus.", kam es besorgt von ihr. „Versprochen.", lächelte ich leicht und ging dann nach oben, um mich umzuziehen und ein paar Sachen in meinen Rucksack zu werfen.

Gegen acht Uhr kam ich in Hamburg an und parkte bei Hannah vor der Tür. Mittlerweile war ich ziemlich müde, aber die Sache mit Isa musste jetzt erstmal geklärt werden. Ich rief Hannah an und wenig später kam sie aus dem Haus. „Morgen, sie liegt noch im Bett und hat ein bisschen Kopf und Kreislauf und ich denke, dass ist die Rache von Gestern.", lächelte sie. „Oh man. Kann ich zu ihr?", fragte ich und Hannah nickte sofort. „Morgen Dicker.", lachte ich, als Goldi mich als allererstes begrüßte. Hannah ließ mich erst noch kurz ins Bad, damit ich meine Ledergarnitur ausziehen konnte. Danach schlich ich ins Gästezimmer, wo Isa im Bett lag und an die Wand starrte. „Guten Morgen.", flüsterte ich, blieb aber im Türrahmen stehen. „Was machst du hier?", setzte sie sich ruckartig auf und wischte sich im Gesicht rum. „Für dich da sein, komm her.", erwiderte ich leise und setzte mich zu ihr, um sie in meine Arme zu ziehen. „Aber du bist jetzt nicht extra hier her gefahren.", sagte sie leise und ich wusste, dass sie schon wieder weinte. „Doch, weil ich das zwischen uns so nicht stehen lassen konnte. Was ist los?", fragte ich und zog sie noch fester an mich. „Ich hab gestern Nacht geträumt, dass du mich vorm Altar stehen lässt, weil du mich nicht liebst und dann hat mein Vater sich gebrüstet, wie Recht er doch hatte. Ich hab Angst.", weinte sie. „Hab ich dir jemals das Gefühl gegeben, dich nicht zu lieben?", murmelte ich in ihre Haare. „Nein, ich glaub das ja auch nicht, aber diese Nachrichten von meinem Vater, es belastet mich.", sagte sie. „Aber ich bin da, wir schaffen das zusammen. Isa, ich weiß wie schwer das für dich ist, aber du musst essen, sonst kannst du nicht bei Johannes arbeiten.", sprach ich dann das heikle Thema an. „War ja klar, dass alle mit dir geredet haben.", brummte sie und wollte sich von mir lösen, aber dazu hatte sie nicht genug Kraft. „Das war wichtig Isa. Du weißt, dass du Essen musst.", sagte ich leise. „Ich konnte einfach nicht.", murmelte sie. „Ich weiß, aber das muss heute anders werden, sonst nehm ich dich wieder mit.", drohte ich und Isa musste sogar ein bisschen lachen. „Ich ess ja schon.", meinte sie dann und ich ließ sie los. „Ich liebe dich, okay.", flüsterte ich und küsste sie sanft. „Ich dich auch.", lächelte sie leicht und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. Isa stand dann auf und zog sich an, während ich zu Hannah in die Küche ging. Ihr Mutter war auch da und lächelte, als sie mich sah. „Morgen Wincent, ich wusste gar nicht, dass du da bist.", meinte sie. „Ja, ich musste auch nur kurz was klären, ich bin nachher wieder weg.", lachte ich. „Hier nimm erstmal den Kaffee, oder willst du dich gleich erst noch aufs Ohr hauen?", fragte Hannah. „Nein nein, Kaffee reicht schon. Ich denke ich werd Isa gleich noch zum Stadtpark bringen, außer sie wehrt sich.", schmunzelte ich. Manuela musste auch lachen und bat mir einen Platz an. Wenig später stand Isa in der Küche und sah sich unsicher um. „Passen jetzt alle auf, dass ich esse?", fragte sie und der Ton war schon wieder schwierig. „Nein, Wincent trinkt einen Kaffee und meine Mum und ich wollten mit dir zusammen Frühstücken.", sagte Hannah und strich ihr über den Rücken. „Okay.", brummte Isa leicht. Manuela hatte Brötchen gemacht und lud mich auch direkt zum Frühstück ein, doch Isa holte sich einfach Müsli und Joghurt und setzte sich dann neben mich.

Pläne oder Träume // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt