Wincent kümmerte sich wirklich gut um mich, aber ich war einfach nur glücklich, als ich am Abend mit einer weiteren Schmerztablette im Bett lag. „Gute Nacht.", flüsterte Wincent und küsste mich sanft. „Danke, dass du dich um mich kümmerst.", murmelte ich und legte meine Lippen nochmal auf seine, bevor ich eine Schlafposition suchte. Es dauerte eine Weile, bis ich eingeschlafen war und relativ früh am nächsten Morgen wurde ich durch die Schmerzen wieder wach. Ich setzte mich auf und wollte mir eine Tablette holen, doch Wincent hatte meine Krücken so weit weg gelegt, dass ich nicht rankam. Die Tabletten lagen in der Küche und so überlegte ich, wie ich da am Besten hinkam. Goldi war auch schon wach und sah mich an. Er sah immer wieder zwischen mir und den Krücken hin und her und ich nickte irgendwann nur. Und dann überraschte mich mein Hund komplett. Er brachte mir erst eine und dann die andere Krücke und versuchte sie mir auf die Beine zu legen. „Danke, mein Großer.", flüsterte ich und streichelte ihn, bevor ich aufstand und in der Küche meine Tablette mit einem großen Glas Wasser runterspülte. Ich ging nochmal kurz auf Toilette und legte mich dann wieder zu Wincent. Dieser wurde gerade wach. „Bist du gerade ohne Krücken durch die Wohnung?", fragte er. „Nein, mit.", schmunzelte ich. Wincents verwirrter Blick war unbezahlbar. „Wir haben einen super schlauen Hund, er hat mir die Krücken gebracht.", erklärte ich. „Krass.", murmelte Wincent und zog mich in seine Arme. Wir kuschelten noch einen Moment, bis meine Tablette wirkte und standen dann auf. „Meine Mum ist schon auf dem Weg.", lächelte ich, nach einem Blick auf mein Handy. „Sehr schön. Ich geh mit Goldi laufen und mach nen Abstecher zur Apotheke, dann Frühstück?", fragte Wincent. „Ja, aber ich muss dringend Duschen.", murmelte ich. „Dann musst du wohl mit mir zusammen Duschen, damit ich dich festhalten kann.", grinste Wincent verschmitzt. „Leider bleibt mir nichts anderes übrig.", schmunzelte ich und gab ihm einen kurzen Kuss. Ich verlegte nur schnell mit einem frischen Kühlakku aufs Sofa und gammelte da rum, bis Wincent nach knapp anderthalb Stunden wiederkam. Er schüttete seinen Rucksack aus und die Ausbeute aus der Apotheke war nicht schlecht. „Erst Duschen oder erst Essen?", fragte Wincent dann. „Duschen.", erwiderte ich und humpelte ins Bad. Ich nahm die Schiene ab und sah mir meinen ziemlich demolierten Fuß an. „Komm Schatz, das wird vom angucken auch nicht besser.", schmunzelte Wincent. Ich nickte nur und zog mich weiter aus. Irgendwie komisch mit meinem Verlobten nackt unter die Dusche zu steigen, um nur zu Duschen. Wincent hob mich hoch und stellte mich unter der Dusche sanft ab. Er hielt mich an der Hüfte fest, damit ich nicht das Gleichgewicht verlor. Ich duschte mich schnell ab und es war echt sau anstrengend die ganze Zeit ohne Krücken auf einem Bein zu stehen, aber Wincent half mir wirklich gut, sodass ich sogar meine Haare gewaschen bekam. Er gab mir ein Handtuch und setzte mich dann auf den Stuhl, den wir extra im Bad hatten. Während ich mich abtrocknete und meinen Gips wieder anlegte, beobachtete ich Wincent beim Duschen. Er hatte in den letzten Wochen wieder unglaublich viel trainiert und das sah man einfach. „Würde meine Mum nicht nachher kommen.", murmelte ich. „Später.", grinste Wincent, gab mir einen Kuss und verschwand mit einem Handtuch um die Hüften aus dem Bad. Ich hatte mir meine Sachen schon mitgenommen und zog mich direkt an. Eigentlich wollte ich ein Kleid mit Strumpfhose anziehen, aber da ich dank Gips nur lockere Hosen anziehen konnte, gab es eine schwarze Paperback, die ich eigentlich im Sommer trage mit einer engen weißen Bluse, welche von Spitzendetails geziert war. Ich wickelte meine Haare noch in einen neuen Turban und ging dann zu Wincent in die Küche. „Wow.", hauchte er. Er lief noch in Boxershorts und Gammelpulli rum. „Wie gut, dass wir noch etwas Zeit haben.", schmunzelte ich und ließ mich gegen seine Brust sinken. „Boah diese Krücken nerven.", murmelte ich, als ich meine Arme nicht um ihn schlingen konnte. „Die begleiten dich aber jetzt ein bisschen.", flüsterte er und küsste mich sanft. „Ich weiß. Ich entschuldige mich schonmal im Voraus für sämtliche Anfälle schlechter Laune.", erwiderte ich. „Ich komm schon durch. Jetzt aber essen.", grinste Wincent und stellte mir meine Schüssel vor die Nase. Wir frühstückten und danach verschwand ich wieder im Bad und machte meine Haare und mein MakeUp für den Tag, immerhin war Heilig Abend.
Nachdem ich fertig war gings für mich wieder mit einem Kühlakku aufs Sofa, während Wincent aufräumte. Als es klingelte wäre ich am liebsten aufgesprungen, aber ich brauchte gefühlt ewig. Wincent hatte meiner Mum schon drei mal die Tür geöffnet und Goldi hatte sie begrüßt, bis ich es dann auch mal geschafft hatte. „Mama...", lächelte ich und fiel ihr in die Arme, so gut es eben mit Krücken ging. „Was machst du nur.", flüsterte sie mir ins Ohr. „Tanzen, das weißt du doch.", schmunzelte ich und bat sie erstmal rein. Sie kannte die Wohnung noch nicht, sie kannte die Gegend hier noch nicht, an sich hatte ich meine Mutter in den letzten anderthalb Jahren viel zu selten gesehen.
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Pläne oder Träume // Wincent Weiß Fanfiction
FanficAus einem dummen Fehler von mir ist das beste Schicksal meines Lebens geworden und jetzt kann ich mit dir meine Pläne verwirklichen und immer weiter Träumen. Dies ist der dritte Teil von Isa und Wincent. Seid gespannt, was die beiden in Pläne oder T...