Kapitel 466

1.4K 51 1
                                    

Sicht Wincent

Bei Jeremys Eltern und so gesehen ja auch Isas Eltern angekommen, war ich doch ganz schön nervös. Wir stiegen aus und klingelten. „Was machst du denn hier?", fragte Paul irritiert. „Mit euren Eltern reden, das muss geklärt werden.", meinte ich. „Komm rein. Jeremy, geh bitte in dein Zimmer.", sagte Paul. Ich zog meine Schuhe aus und folgte Paul dann ins Wohnzimmer. Gesa und Axel saßen am Esstisch und tippten beide auf ihren Handys. „Wir haben Besuch.", richtete Paul die Aufmerksamkeit der beiden auf sich. „Was machst du denn hier?", sah Axel mich irritiert an. „Ich wollte einmal mit euch reden. Ich verstehe einfach nicht, was los ist. Anfang des Jahres war doch auf euerer Feier noch alles gut. Was habt ihr gegen Isa? Was habt ihr gegen mich?", begann ich. „Du bist zu alt für Isa, du tust ihr nicht gut.", kam es wie aus der Pistole geschossen von Gesa. „Warum? Als es Jeremy so schlecht ging, habt ihr zu mir gesagt, ich soll auf sie aufpassen. Ich war immer an ihrer Seite, ich hab mich immer um sie gekümmert. Warum bin ich nicht gut für sie? Ich liebe sie über alles, Isa ist die Frau, für die ich mein Leben geben würde. Mit ihr war immer alles perfekt, bis ihr euch gegen sie gestellt habt. Wenn ihr mich fertig machen wollt, dann bitte: Sagt es mir, ich kann damit umgehen, aber hört auf Isa fertig zu machen. Sie hat teilweise tagelang geheult, wegen euren Nachrichten und Anrufen. Ich hab sie aufgebaut. Sie isst nicht, weil sie so den Druck der auf ihr Lastet irgendwie kompensiert und wenn ich es mal ganz hart sagen darf: Ihr treibt meine Verlobte gerade in die Essstörung und ich muss zusehen, ohne etwas machen zu können. Immer wieder versucht sie euch gerecht zu werden und immer wieder wird sie enttäuscht. Heute hab ich sie und Jeremy zufällig getroffen und sie hat wortwörtlich Panik bekommen, weil er mich nicht sehen sollte. Was hab ich euch getan, dass ihr so gegen mich seid?", beendete ich meine kleine Rede. Axel und Gesa schwiegen einfach, ganze drei Minuten. „Okay, ihr wollt mir nicht antworten und ich werde jetzt gehen. Überlegt euch, ob ihr so weitermachen wollt, denn dann verliert ihr sie. Ich werde die Liebe meines Lebens nicht aufgeben.", sagte ich und ging zur Tür. Ich zog mir meine Schuhe an, ging zum Auto und fuhr. Ich hoffte einfach, dass alles, was ich gesagt, ankommen würde und dass sich alle mal wieder ein bisschen einbekommen würden. Ich fuhr auf direktem Weg nach Hause und nahm die Treppen, weil ich einfach so schnell wie möglich zu Isa wollte. Zwischen uns stand auch immer noch was und ich wollte einfach nur, dass alles wieder normal wurde. Ich schloss die Wohnungstür auf, aber alles war dunkel. Sofort wählte ich Isas Nummer und es dauerte einen Moment, bis sie ranging. „Wo seid ihr?" „Mit Goldi draußen." „Wo?" „Ich schickt dir einen Standort, alles gut?" „Ja, ich will dich nur bei mir haben.". Ich legte auf und rannte wieder runter. Ich sprintete fast die Straße entlang und war froh, als ich Isa und Fabi von Weitem sah. „Da hats aber wer eilig.", lachte Fabi, als ich meine Arme um Isa schlang. Ich ignorierte ihn einfach und begann auf meine Freundin einzureden. „Babe, ab jetzt wird alles gut. Ich hab mit ihnen geredet, sie zwar nicht mit mir, aber ich hab ihnen klar machen können, was du mir bedeutest und dass sie entweder für dich da sein sollen, oder es lassen sollen. Sie werden dir nicht mehr wehtun. Und ich muss mich auch noch entschuldigen. Es war die letzten Wochen auch nicht ganz einfach zwischen uns. Es tut mir leid, ich liebe dich über alles und ich hoffe, dass wir jetzt beide wieder ruhiger werden können.", flüsterte ich und küsste sie dann liebevoll. „Das waren viele Infos.", murmelte Isa dann, als wir uns lösten. „Geht ihr mal hoch, ich geh die Runde noch zu Ende.", sagte Fabi. „Sicher, dass wir dich mit ihm alleine lassen können?", fragte Isa. „Er wird mich wohl nicht zerfleischen.", schmunzelte Fabi. „Ich geh nicht davon aus, nein.", ergänzte ich dann und griff nach Isas Hand. Wir gingen hoch und ich zog die sofort in mein Zimmer. „Das zwischen uns, es tut mir so leid, ich weiß nicht, warum ich es jedes Mal wieder nicht packe mit dir zu reden. Du bist das Beste, was mir passieren konnte, du stehst immer für mich ein und ich bekomme es nicht hin mein Maul aufzumachen. Es tut mir leid, ich werd versuchen mich zu bessern und ich glaube ich muss spätestens nächstes Jahr mal wieder ein paar Therapiestunden machen.", redete ich einfach drauf los. „Ganz ruhig. Es ist alles gut, wir haben beide Fehler gemacht, aber das ist Schnee von gestern. Wir wissen, was schief gelaufen ist und machen das beim nächsten Mal besser. Ich möchte jetzt einfach nur noch einen ruhigen Abend haben nach dem ganzen Stress.", sagte Isa. Ich zog sie in meine Arme und wir verharrten eine ganze Weile so, bis wir die Tür hörten. „Lass uns noch ein bisschen zu Fabi gehen, morgen Abend sind wir nicht da.", sagte sie und küsste mich sanft. Wir gingen zu Fabi ins Wohnzimmer und Isa kuschelte Goldi erstmal ausgiebig. „Isa, was willst du Essen?", fragte Fabi. „Was gibts denn?", erwiderte sie nur. „Nudelpfanne." „Davon nehm ich auch ein bisschen was.", meinte sie dann und lag weiter mit unserem Hund auf dem Boden. Ich chillte ein wenig mit Fabi in der Küche, während er kochte und Isa löste sich einfach nicht mehr von Goldi. Wir aßen dann gemeinsam und Isa aß endlich mal wieder normal. War es wirklich nur der Druck, der in den letzten Wochen auf ihr lastete und jetzt würde alles besser werden? Ich hoffte es so sehr und genau mit dem Gedanken kuschelte ich mich ein paar Stunden später an meine Freundin. „Es fehlt noch was.", murmelte sie und drehte sich zu mir. „Hä?", brummte ich und war langsam auch echt müde. „Das heißt wie bitte und wir haben uns noch gar nicht richtig versöhnt.", flüsterte sie. „Doch haben wir.", erwiderte ich und schloss meine Augen. Isa seufzte nur und dann spürte ich ihre zarten Hände auf meinem Bauch. Sie fuhr jede einzelne Linie nach und wanderte dann zum Bund meiner Boxershorts. „Ich meinte was anderes.", flüsterte sie und schob ihre Hand in meine Boxershorts.

Pläne oder Träume // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt