Kapitel 507

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Kurz vor unserem Boarding weckte ich Wincent wieder. Er war echt müde und wollte sich direkt wieder an mich kuscheln. „Schatz, wir müssen jetzt erst einsteigen.", schmunzelte ich und sortierte meine Sachen. Wincent stand dann tatsächlich auf und wir konnten relativ problemlos ins Flugzeug. Mittlerweile waren wir da fast zu routiniert, aber trotzdem war ich froh, wenn ich das nicht mehr mit Krücken bewältigen musste. Wir setzten uns hin und Wincent kuschelte sich sofort wieder in seine Kapuze, während ich mich erst ein bisschen um Goldi kümmerte und mich dann einfach mit Musik zurücklehnte und entspannte. Kurz vor der Landung wurde Wincent dann mehr oder weniger Wach und kuschelte sich an mich. „Na, was ist los?", schmunzelte ich. „Nichts.", brummelte es neben mir. Ich griff einfach nach Wincents Hand und sah dann zu ihm rüber. Er ist echt müde. In Berlin angekommen war ich dann doch ein bisschen überfordert. Hier war ich noch nicht so oft und ich hatte auch irgendwie nicht so wirklich einen Plan, was jetzt der Plan war. „Taxi oder Bahn?", fragte Wincent mich. „Wir können ruhig die Bahn nehmen.", erwiderte ich. „Gut, dann folg mir bitte.", grinste Wincent. „Wenn du nicht wieder so schnell rennst.", sagte ich und wir gingen los. Tatsächlich lief das alles reibungslos und ungefähr 45 Minuten später waren wir fast bei unserem Apartment. „Warum schlafen wir eigentlich nicht in deinem Studio Ding?", fragte ich Wincent, als wir die Schlüssel hatten. „Nicht, wenn wir so lange hier sind.", erwiderte er nur. „Lohnt sich das denn überhaupt?", fragte ich weiter. „Ach Schatz, vielleicht hat es auch steuerliche Gründe.", zwinkerte Wincent und damit war das Thema beendet. Ich mochte mit ihm, nicht übers Geld reden, obwohl wir uns damit wohl spätestens zur Hochzeit auseinander setzen mussten. Wincent ging es finanziell nicht schlecht, mehr wollte ich erstmal gar nicht wissen.

Nachdem wir angekommen waren saß Wincent die ganze Zeit vorm Laptop und arbeitete irgendwas, während ich mich mit meinen Uni Sachen beschäftigte. „Schatz, kannst du wenigstens noch kurz einkaufen gehen?", fragte ich irgendwann. „Geht das nicht morgen.", brummte Wincent. „Nein, wir brauchen heute Abend noch ein paar Sachen." „Ich muss aber noch was Arbeiten." „Ja Wincent, ich würde ja einkaufen gehen, aber ich kann nicht.", verdrehte ich die Augen. „Nu zick mich doch nicht an, ich kann nichts dafür, dass du dir den Fuß gebrochen hast.", sagte er trocken. „Dein Ernst? Gehst du jetzt einkaufen?", erwiderte ich einfach nur. „Jaha, gleich. Was brauchst du?", kam es genervt von Wincent. Wollten wir nicht genau das vermeiden? Ich schnappte mir einen Zettel und notierte alles, was wir brauchen könnten. Ich knallte Wincent den Zettel vor die Nase und verzog mich mit meinem Laptop ins Bett.

„Einkäufe sind da, ich schnapp mir Goldi.", streckte Wincent eine Stunde später seinen Kopf durch die Tür. Wie lange würde es wohl noch dauern, bis es wieder so richtig knallen würde? Ich versuchte einfach ruhig zu bleiben und ging wenig später in die Küche, irgendwer musste sich ja um das Abendbrot kümmern. Mit den Krücken war auch das gar nicht so einfach und so stellte ich diese irgendwann beiseite und hüpfte einfach auf einem Bein durch die Küche. Gut, ab und an belastete ich den Fuß auch mal leicht, denn das durfte ich mittlerweile laut Physio. Zwanzig Minuten später hatte ich einen Auflauf im Ofen und begann abzuwaschen, als Wincent und Goldi wiederkamen. Ohne ein Wort verschwand er im Bad und so langsam fühlte ich mich echt ein bisschen verarscht.

Als dann aber das Essen auf dem Tisch stand, da kam Wincent doch tatsächlich um die Ecke und setzte sich zu mir. „Kannst du mir mal verraten, was los ist?", fragte ich ruhig. „Nichts, ich wollte nur arbeiten.", brummte Wincent. „Und deswegen werde ich ignoriert?", hakte ich nach. „Ich hab dich nicht ignoriert, mir war nur nicht nach Reden.", erklärte er. Also wenn man das als Erklärung bezeichnen wollte. Ich nahm es einfach so hin und konzentrierte mich auf das Essen, was mal wieder nicht so gut klappte. Zum Glück kommentierte Wincent das einfach nicht, sondern verschwand nachdem er satt war wieder hinter seinem Laptop. Ich machte mich also daran alles aufzuräumen und fluchte dabei nicht gerade wenig, immerhin konnte ich nicht so, wie ich wollte. Nachdem die Küche wieder auf Vordermann gebracht war, setzte ich mich auch nochmal an meine Sachen. Um 22 Uhr hatte ich dann aber echt keinen Bock mehr und wollte einfach nur noch mit meinem Freund entspannt kuscheln. Ich hüpfte zu Wincent und setzte mich auf seinen Schoß. „Kommst du mit mir ins Bett?", flüsterte ich und begann Küsse an seinem Hals zu verteilen. „Geh schonmal, ich komm nachher hinterher.", murmelte er nur und schob mich zur Seite. Okay, wow. Was sollte das denn jetzt. Irritiert verschwand ich erst im Bad und legte mich danach ins Bett. Ich machte dann einfach die Augen zu und hoffte, dass ich meine Gedanken verdrängen konnte.

Pläne oder Träume // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt