45. Krankheit

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Will

Ich trat mit Nico aus den Schatten. Wir waren in der Krankenstube. Er setzte sich mit grimmigem Gesichtsausdruck auf eines der Krankenbetten. Besorgt fragte ich ihn: "Nico, was ist denn los? Warum bist du so schlecht gelaunt?" Nico schaute auf und sagte sehr besorgt: "Ich mache mir Sorgen um Fatima. Hast du bemerkt wie Conner sie angeschaut hat als sie es nicht bemerkt hat? Oder hast du bemerkt wie fast jeder Junge uns beobachtet und belauscht hat? Ich frage mich was sie von Fatima wollen. Sie sah auch so traurig aus als sie den Göttern etwas geopfert hat. Aber merkwürdig ist vor allem, dass sie Hera und Aphrodite geopfert hat. Warum?" Sein Blick war sehr finster. "Ich weis auch nicht was los ist aber wir sollten ein Auge auf Fatima haben.", schlug ich vor. "Ja.", sagte er knapp. Ich kam langsam auf ihn zu und küsste ihn. Er küsste mich zurück und löste sich nach einiger Zeit wieder. "Ich liebe dich, Will Solace.", sagte er. "Ich liebe dich auch, Nicolas di angelo.", erwiederte ich. Er lachte: "Das ist immernoch nicht mein Name aber ich nehme ihn an. Sonst habe ich ja keinen langen Namen mit welchem du mich ärgern kannst." Ich lacht auch. Wir unterhielten uns noch etwas und Nico brachte mir etwas Latein bei. Nach ein bis zwei Stunden hörten wir ein Klopfen an der Tür. Verwundert ging ich zur Tür und öffnete sie. Leo und Kalypso standen draußen und Leo fragte: "Kannst du Kalypso untersuchen?" "Ja. Aber gibt es irgendwelche Probleme?", antwortete ich. "Ich habe irgendwie Schmerzen in den Armen und in der Beckengegend.", sagte Kalypso. Leo schaute sie panisch an. Schnell sagte ich: "Leg dich auf das Bett. Ich kümmere mich um dich. Nico, bitte gib Leo Beruhigungstabletten. Er dreht sonst durch." Blitzschnell rannte Nico zu der Kommode und holte weiße Tabletten heraus. Diese steckte er Leo in den Mund und zwang ihn zum Kauen. Leo schluckte nach einigen Minuten die Tabletten herunter und Nico ließ ihn los. Ich holte währenddessen eine grüne Salbe und verteilte diese auf meinen Handflächen. Dann sprach ich ein Gebet an Apollo und sah mir Kalypsos Körper an. Nach einigen Minuten ließ ich meine Hände sinken und sagte traurig und geschockt: "Es tut mir Leid aber Kalypso ist krank. Sie kann nicht sterben aber ihre Kinder. Die Krankheit ist nicht heilbar. Wir können versuchen soviele Kinder wie möglich zuretten aber wir müssten dich operieren." Sie nickte weinend und Leo hielt sie ebenfalls weinend im Arm. "Morgen habe ich Zeit um dich zu operieren. Wenn wir Glück haben stirbt keiner. Nico wird auch da sein.", sagte ich traurig. Kalypso nickt wieder nur stumm. Ich kann es nicht mitansehen und drehe mich unter Tränen weg. Leo stand auf und trug Kalypso aus der Krankenstube. Ich spürte zwei Arme die mich umarmten. Es war Nico. "Seid wann magst du Umarmungen?", fragte ich geschockt. "Seid du in mein Leben getreten bist.", flüsterte er. Ich schluchzte und drehte mich zu ihm um. Dann umarmten wir uns weinen. Nach einigen Minuten lösten wir uns wieder und setzten uns auf das Bett. "Wir können sie nicht allein operieren. Wir brauchen ein Kind des Hypnos und Kinder des Apollo.", sagte Nico nach einigen weiteren Minuten des Schweigens. "Und Fatima.", sagte ich mit fester Stimme. "Was?", fragte Nico verwundert. "Sie ist die beste Ärztin hier im Camp..." "NENN MICH NICHT ÄRZTIN!", fuhr Fatima mich plötzlich wütend an. Wir wirbelten zur Tür herum wo sie stand. Wütend und mit einem Blick den ich noch nie bei jemandem gesehen habe blickte sie mich an. Dann sagte sie: "Ich operiere Klaypso natürlich. Weder sie noch die Kinder dürfen sterben. Aber nenne mich nie wieder Ärztin. Diese Monster haben meine Familie zerrissen. Ermordet. Meine Zwillingsschwester wurde mir weggenommen und als sie wieder da war, waren sie alle nicht mehr richtig da. Diese Monster haben mir alles genommen. Sie haben mich gequält. Aber irgendwann bin ich abgehauen. Ich war feige und zerstört. Ich war schwach. Ich hätte meine Familie retten können, wenn ich eine Minute früher aufgestanden wäre um meine Schwester zuumarmen. Doch ich habe meine Schwester nie wieder gesehen. Ich konnte mit niemandem sprechen. Ich hatte nichts und niemanden. Ich wusste immer, dass ich eine Halbgöttin bin. Ich habe euch immer gesucht. Ich wollte zu euch. Ich wusste wie du dich fühlst, Nico. Deshalb hatte ich immer ein großes Interesse an dir gezeigt. Du warst wie ich. Du hast alles verloren aber weitergemacht. Ich wollte auch weitermachen. Doch als ich deine Schwester sah. Da wusste ich, wer ich war. Ich wusste wo ich hin muss. Ich hatte eine Aufgabe. Ich hatte ein Leben bekommen. Ich musste Caelum beschützen. Ich musste euch finden und leben." Tränen flossen ihre Wangen hinunter und sie schluchzte. Wir liefen zu ihr und umarmten sie.

Der Enkel des HadesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt