47. Fatima

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Connor

Ich rannte Fatima hinterher. Sie hatte Percy, mit einem Schlag, die Nase gebrochen und war wütend aber auf wen? Warum hasste sie Ärzte so? Was war in ihrer Vergangenheit passiert, dass sie so war? Fatima rannte zur Hadeshütte und schloss sich ein. Ich rannte zur Tür und klopfte mehrere Male. "Fatima, bitte mach auf. Ich will mit dir reden. Du hast Probleme und ich will dir helfen. Wir im Camp sind eine große Familie. Bitte lass mich rein.", flehte ich. Die Tür wurde plötzlich aufgerissen und Fatima zog mich in die Hütte. Sie schloss schnell wieder die Tür ab und lehnte sich an sie. Tränen flossen ihr über das Gesicht. "Was ist passiert? Ich weis, dass etwas los ist. Noch nie bist du so auf jemanden losgegangen. Ich will dir helfen.", sagte ich sanft. Fatima schaute zu mir und schluchzte: "Meine Zwillingsschwester wurde mir weggenommen. Ärzte haben meine Familie zerstört. Ich war ein Jahr lang von meiner Schwester getrennt. Als sie wieder da war, hat es sich so angefühlt als wäre sie es nicht. Sie ist dort gestorben. Meine komplette Familie ist tot. Ich habe niemanden mehr. Niemand hat mich verstanden. Ich bin von Deutschland abgehauen. In der Nacht, mitten in einem Schneesturm bin ich von Zuhause weggelaufen. Ich wollte euch finden. Ich war nicht sicher ob ihr wirklich existiert aber ich hatte so ein Gefühl. Ein Gott oder eine Göttin hat mich ermutigt und ich habe mich auf die Suche gemacht. Man hat mich nicht gesucht. Ich war zu schwach. Zu schwach um meine Familie zu retten. Zu schwach Bianca zuretten. Zu schwach mich gegen das Jugendamt zuwehren. Ich habe Nico im Stich gelassen. Ich habe alle im Stich gelassen. Niemand wollte mich. Ich war anders als sie. Sie hatten Angst. Angst vor mir. Meinem wahren Ich." Sie weinte bitterlich. Ich lief zu ihr und umarmte sie. Sie umarmte mich auch und weinte in mein T-shirt. Beruhigend streichelte ich ihr über den Rücken. "Ssshh. Ganz ruhig. Ich bin ja da. Du hast jemanden der dich akzeptiert. Wir verstehen dich. Wir sind wie du. Du hast hier Freunde und eine Familie. Du wirst deine Schwester wiedersehen, da bin ich mir sicher.", beruhigte ich sie. "Danke Connor.", flüsterte sie. Dann stand ich auf und bot ihr meine Hand an. Sie nahm sie und ich zog sie hoch. Dann lächelte sie mich an und und schloss die Tür wieder auf. Ich nickte ihr fröhlich zu und öffnete die Tür. Plötzlich stolperten Nico und Will in die Hütte. "Habt ihr uns belauscht?", fragte Fatima gespielt empört. "Nein. Wir haben vor der Tür gewartet und uns an der Tür abgestützt. Dann wurde die Tür geöffnet und wir sind in die Hütte gefallen.", erklärte Will peinlich berührt. Nico nickte schnell. "Gut. Jetzt steht auf und kommt rein.", sagte Fatima. Das taten sie auch und ich verabschiedete mich freundlich von Fatima: "Tschüß. Wenn du mich brauchst komm zu mir." Fatima nickte respektvoll und ich ging. Strahlend schlenderte ich zur Hermeshütte. Dort merkte ich wie mich viele meiner Brüder wütend anschaute. Verwirrt fragte ich: "Was ist denn los? Warum seid ihr so wütend?" Einige schnaubten nur wütend, Andere beschmissen mich mit irgendwelchen Sachen. Ich wisch aus und rannte aus der Hütte. Schnell eilte ich zum Speißepavellion und suchte in der Küche nach Essen. Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter und fragte: "Was suchst du?" Ich fuhr herum und sah Chiron. "Ach ich suche halt etwas zu Essen für... naja auch egal.", sagte ich schnell. Chiron nickte, sah aber nicht ganz zufrieden aus und ging. Ich beilte mich und suchte weiter nach Essen. Warum waren meine männlichen Geschwister so wütend auf mich? Ich habe ihnen nichts getan. Warum waren nur die Jungs sauer auf mich? Hatten sie ein Geheimnis? Wollten sie mir was antun? Aber was? Egal. Ich konzentrierte mich wieder auf meine Suche. Nach einiger Zeit hatte ich alles beisammen und machte schnell Essen. Das stapelte ich in einen Korb aus Schilf und summte eine Melodie vor mich hin. Ich machte auch etwas zu Trinken und füllte es in eine Flasche. Diese packte ich mit zwei Bechern in den Korb und lächelte. Jetzt war ich fertig. Ich nahm den Korb und ging zum Wald. Dort legte ich ihn an Thalias Fichte und lief zum Lagerfeuer. Einige Andere waren auch schon da.

Der Enkel des HadesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt