Brandt x Havertz - 1 Woche Zweisamkeit

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Julians PoV

Ich hatte in einem einwöchigem Urlaub noch nie weniger getan und dennoch war es einer meiner Schönsten gewesen. London hatte unzählige Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, doch davon hatte ich nicht eine Einzige gesehen. Marco Reus hatte mir vor meiner Abreise mitgeteilt, dass ich ihm gefälligst ein Souvenir mitbringen sollte, doch ich war in keinem einzigen Geschäft gewesen. Schon häufig hatte ich gehört, dass es in London nur regnete, doch davon hatte ich nichts mitbekommen. 

Nach meiner Landung in London war ich auf direkten Weg mit einem Taxi zu Kais Wohnung gefahren und hatte diese nach dem Betreten kein einziges Mal mehr verlassen. Wir hatten lediglich die Tür geöffnet, um Essensbestellungen anzunehmen. 

Kai und ich hatten es tatsächlich geschafft, dass wir beide gleichzeitig eine Woche Urlaub frei hatten. Zunächst hatten wir überlegt, ob wir gemeinsam ein neues Land erkunden wollten, doch schlussendlich kamen wir zum Entschluss, dass wir einfach nur die Zweisamkeit genießen wollten und das ging genauso gut, wenn nicht sogar besser, in einer unserer Wohnungen. 

Da mein Urlaub aufgrund der unterschiedlichen Trainingszeiten ein paar Stunden früher als der von Kai begonnen hatte, hatte ich angeboten nach London zu kommen. Während Kai noch Training hatte, konnte ich also schon anreisen und wir konnten früher sehen. 

Von der Außenwelt hatten wir uns komplett abgeschottet. Unsere Handys lagen irgendwo stummgeschaltet in der Wohnung und sogar sämtliche Rollos hatten wir runter gezogen. Mein Zeitgefühl hatte ich ziemlich schnell verloren. Durch die heruntergelassenen Rollos war uns nicht mal klar, ob es Nacht oder Tag war. Doch gerade das machte den Urlaub so schön. 

Wir lebten in unserer eigenen Welt mit unserem eigenem Rhythmus. Nach dem Urlaub würde es schwer werden, wieder in den normalen Tagesrhythmus zu finden, doch darüber würden wir uns dann Gedanken machen.  Zur Zeit war ich noch viel zu sehr in unserer kleinen, perfekten Welt gefangen, wo ich einfach nur die Nähe meines Freundes genießen konnten. 

Eng aneinander gekuschelt lagen wir im Bett. Mein Atem normalisierte sich langsam. Eigentlich wäre eine Dusche nicht schlecht, um den Schweiß von unseren Körpern zu waschen, aber es gefiel mir einfach viel zu gut in Kais Armen. Ich war noch nicht bereit dafür, diese Position aufzugeben. Meinen Kopf hatte ich auf Kais Brust abgelegt, während ich mit den Fingern Muster auf seinen Oberkörper zeichnete. Kai hatte den Kopf etwas zur Seite gedreht, wodurch er sein Gesicht in meinen Haaren vergraben konnte. Seine Hand strich sanft über meinen Rücken. 

  "Können wir nicht einfach für immer hier liegen bleiben?", flüsterte mein Freund in die Stille hinein. 

  "Das klingt sehr verlockend. Ich wäre sofort dabei." Kai brummte, als ich meinen Kopf etwas in den Nacken legte, weswegen er sein Gesicht aus meinen Haaren nehmen musste. Ich sah lächelnd zu ihm hoch. "Ich liebe dich." Ebenfalls lächelnd lehnte Kai sich etwas vor und hauchte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. 

  "Ich liebe dich auch, Jule." Ich streckte ihm mein Gesicht etwas weiter entgegen. Kai, der meine stumme Aufforderung direkt verstand, küsste mich zärtlich. Genüsslich seufzte ich gegen seine Lippen, ehe ich den Kuss erwiderte. 

Nachdem wir uns gelöst hatten, legte ich meinen Kopf zurück in die vorherige Position. 

  "Wenn ich einfach bleibe, müsste ich Marco auch nicht erklären, warum ich ihm nichts mitgebracht habe", meinte ich.

  "Das allein ist doch schon Grund genug, um zu bleiben." Schmunzelnd drückte ich einen Kuss auf Kais Haut. 

  "Nicht unbedingt, aber du wärst Grund genug."

  "Da hast du natürlich Recht. Ich bin ja auch viel besser als Reus."

  "Dieser Aussage wird Marco vermutlich nicht zustimmen."

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