Mount x Rice - Kai

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Fortsetzung zum OS "Brandt x Havertz - Mason"


Masons PoV

Ich drückte mein Gesicht in Declans Pullover, während mir stumm Tränen übers Gesicht rannen. Wir waren seit fast zwei Jahren ein Paar und ich hatte vermutlich alles, was wir uns aufgebaut hatten, zerstört, indem ich den Kuss mit Kai zugelassen hatte. Ich wusste nicht einmal, wie das passieren konnte. Plötzlich lagen seine Lippen auf meinen. Ohne über die Folgen nachzudenken, hatte ich den Kuss erwiderte. Kai gehörte zu meinen besten Freunden. Mehr war zwischen uns nie gewesen und ich hatte auch nie das Verlangen nach mehr gehabt. Ich liebte Declan, der mich glücklich machte und dem ich nun irgendwie beichten musste, dass ich einen anderen Mann geküsst hatte. 

  "Was ist los, Mase?", fragte mein Freund besorgt, wobei er mich enger an sich drückte. Schweigend schüttelte ich den Kopf. Ich wollte nicht reden, denn dann müsste ich ihm vom Kuss erzählen. Zumindest für einige Minuten wollte ich noch seine Nähe genießen und ihn als meinen Freund bezeichnen dürfen. Ein Kuss wurde auf meiner Stirn platziert. "Ist irgendwas passiert?", stellte Declan die nächste Frage. Normalerweise akzeptierte er es, wenn ich über etwas nicht reden wollte, doch normalerweise klammerte ich mich auch nicht weinend an ihn. Es war okay, wenn ich nicht reden wollte, außer Declan machte sich wirklich Sorgen um mich, dann blieb er hartnäckig. "Wollen wir zu dir fahren?" Noch immer schweigend nickte ich. 

Der Größere löste sich etwas von mir. Mit besorgten Gesichtsausdruck musterte er mich, wobei er die Tränen aus meinem Gesicht wischte. Schützend legte er einen Arm um meine Schulter, um mich so nach drinnen zu führen. Wir verabschiedeten uns nicht vom Gastgeber und sagten auch Ben, der Declan angerufen hatte, um vermutlich selbst auch nach Hause zu gelangen, nicht Bescheid. 

Beim Auto angekommen, öffnete Declan mir die Beifahrertür. Er wartete bis ich saß und angeschnallt war, ehe er ums Auto herumlief und hinterm Lenkrad Platz nahm. 

  "Ist dir schlecht oder tut dir irgendwas weh?", erkundigte sich mein Freund, während er den Motor startete. Ich schüttelte den Kopf, welchen ich danach gegen die kühle Fensterscheibe lehnte. Ich konnte Declans Blick auf mir spüren, doch er schien entschlossen zu haben, zumindest vorerst nicht weiter nachzufragen. 

Die Fahrt bis zu meiner Wohnung verlief schweigend. Vor dem Wohnhaus parkte Declan sein Auto, schaltete den Motor ab und stieg aus. Es hätte mich auch gewundert, wenn er weiter zu seiner eigenen Wohnung gefahren wäre. In meinem derzeitigen Zustand würde er mich niemals allein lassen. Jedoch war ich mir sicher, dass sich das ändern würde, wenn er den Grund dafür erfuhr. Neue Tränen stiegen mir in die Augen. 

Die Beifahrertür wurde minimal geöffnet, weswegen ich mich aufrichtete. Declan öffnete die Tür komplett. Besorgt musterte er mich, während die Tränen stumm über mein Gesicht rannen. Ich schnallte mich ab und stieg aus, wobei Declan sofort einen Arm um meine Hüfte schlang. Er gab mir den Halt, den ich brauchte, um den Weg bis zu meiner Wohnung zu überwinden. 

Vor der Wohnungstür blieb ich stehen. Den Schlüssel hatte ich aus meiner Hosentasche rausgezogen, hielt ihn nun aber fest umklammert. Sobald wir meine Wohnung betraten, war es unvermeidbar, dass ich Declan vom Kuss mit Kai erzählte. Ich konnte es nicht bis zum nächsten Morgen herauszögern. Ich konnte nicht von Declan erwarten, dass er die Nacht bei mir verbrachte, obwohl ich wusste, dass er es nicht tun würde, wenn er die Wahrheit kennen würde. Es wäre ihm gegenüber nicht fair. 

Declan griff vorsichtig nach dem Schlüssel, um ihn mir abzunehmen. Doch ich entzog ihm meine Hand sofort, umklammerte den Schlüssel fester und drückte die geschlossene Faust gegen meine Brust. Ich wollte nicht in meine Wohnung. 

  "Lass uns doch reingehen, Mase." Sanft strich der Größere über meinen Arm. 

  "Nein", hauchte ich. 

  "Warum nicht." Ich schwieg. "Vorschlag, du schließt jetzt die Tür auf und ich hol nur eben etwas zu trinken raus. Wenn es dir lieber ist, setzen wir uns einfach einen Augenblick auf die Treppe. Wir können auch zu mir fahren oder irgendwo anders hin. Du musst nur mit mir reden und ich bringe dich hin, wo auch immer du hinmöchtest." Ich verfluchte Declan in dem Moment dafür, dass er so fürsorglich war. Er war es nur, weil ich zu feige war, ihm die Wahrheit zu sagen. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wohnungstür und ließ mich langsam dran herabrutschen bis ich aufm Boden saß. Sofort kniete Declan vor mir, der sich offensichtlich unsicher war, ob ich absichtlich gehandelt hatte oder zusammengebrochen war. In seinen Augen erkannte ich neben der Sorge um mich inzwischen Angst. "Verdammt, Mason, rede endlich mit mir. Was ist los?" Seine Hand legte sich sanft an meine Wange. Mit dem Daumen wischte er einige meiner Tränen weg. 

  "Kai und ich haben uns geküsst", flüsterte ich. Declan erstarrte in seiner Bewegung. Er sah mich einfach nur an bis er mich plötzlich in eine feste Umarmung zog. 

  "Du verdammter Idiot", kam es beinahe erleichtert von ihm, wobei er mich fester an sich drückte. 

  "Was?", brachte ich hervor. 

  "Ich dachte, dir wäre irgendwas passiert. Eigentlich sollte ich sauer auf dich sein, aber gerade bin ich einfach erleichtert, dass du unversehrt bist."

  "Ich wollte das nicht, Declan."

  "Hat Kai dich gezwungen?"

  "Nein, er wollte das selbst nicht. Es ist einfach irgendwie passiert. Ich habe doch selbst keine Ahnung, wie das passieren konnte. Aber der Kuss hatte nichts zu bedeuten. Ich liebe dich. Ich habe keine Interesse an Kai. Außerdem ist er mit Julian Brandt zusammen." Seufzend drückte Declan mir einen Kuss auf die Stirn. 

  "Dich darf man auch keine fünf Minuten aus den Augen lassen und erst Recht nicht, wenn Alkohol im Spiel ist. Wie schaffst du es immer wieder in kürzester Zeit in ein völliges Chaos zu geraten?" 

  "Es tut mir leid." 

  "Ich weiß, immerhin muss ich seit vierzig Minuten ertragen, dass du weinst. Natürlich bin ich nicht begeistert davon, dass du Jemand anderes geküsst hast, aber das reicht noch lange nicht, um mich loszuwerden. Vorausgesetzt natürlich, dass das wirklich ein einmaliger Ausrutscher im betrunkenen Kopf war. Wenn das jetzt zur Gewohnheit wird ..."

  "Nein, es wird nie wieder passieren, versprochen", unterbrach ich ihn. 

  "Ich liebe dich, Mase." Declan löste sich ein kleines Stück von mir, um mich zärtlich küssen zu können. Sofort legte ich eine Hand in seinen Nacken, um ein Ende des Kusses zu vermeiden. Ich spürte an meinen Lippen, dass Declan wegen meiner Aktion grinste, ehe er den Kuss vertiefte. 

Nur widerwillig ließ ich zu, dass der Kuss schließlich doch endete. Der Größere griff nach dem Schlüssel, welchen ich irgendwann in den vorherigen Minuten fallen gelassen haben musste, da er aufm Boden lag. Noch in kniender Position schloss er die Wohnungstür auf. Da ich jedoch noch immer an dieser lehnte und zwar die Bewegungen meines Freundes verfolgt, aber nicht über das Ergebnis nachgedacht hatte, kippte ich beim Öffnen der Tür nach hinten in meinen Wohnungsflur. Declan, an welchen ich mich noch festgehalten hatte, zog ich einfach mit mir. Neben meinem Kopf stütze er sich aufm Boden ab, während er schmunzelnd zu mir runter sah. 

  "Hey", hauchte ich. Declan verdrehte grinsend die Augen, ehe er lachen musste, sich vorlehnte und sein Gesicht gegen meine Halsbeuge drückte. Ich vergrub lächelnd eine Hand in seinen Haaren. 

  "Du bis ein Idiot", murmelte er gegen meine Haut. 

  "Ich weiß", erwiderte ich. "Aber dein Idiot." Mein Freund hob seinen Kopf. Aus dem Grinsen war ein liebvolles Lächeln geworden. 

  "Nur meiner." Zärtlich legte er seine Lippen auf meine. 

Ich war einfach nur erleichtert, dass ich Declan nicht verloren hatte. 

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