Leons PoV
Ich hasste die Liebe. Sie machte einen angreifbar und verletzlich. Sie konnte das Schönste auf der Welt sein, wenn alles passte. Doch gleichzeitig konnte sie für einen auch den Untergang bedeuten. Eine unerwiderte Liebe tat verdammt weh und Niemand konnte einem sagen, wann der Schmerz nachlassen oder gar verschwinden würde.
Ich hatte mir schon lange eingestanden, dass ich für Joshua Kimmich mehr empfand als nur Freundschaft. Mir reichten die Umarmungen nach einem erzielten Tor oder einem Sieg nicht aus. Ich wollte mehr als die kurzen Gespräche in der Kabine. Ich wollte der Grund für sein glückliches Lächeln sein und seine Stütze in schweren Zeiten. Ich wollte für ihn mehr sein als nur ein Mannschaftskollege.
Joshua war jedoch schon seit mehreren Jahren an Lina vergeben. Die Beziehung hielt schon zu lange an, um mir Hoffnung zu machen, dass es nur etwas Vorübergehendes sein könnte. Zudem hatten die Beiden ja auch noch einen gemeinsamen Sohn.
Doch das Glück schien plötzlich doch auf meiner Seite zu sein.
Im Frühjahr 2020 erzählte Joshua uns in der Mannschaftskabine, dass er und Lina sich einvernehmlich getrennten hätten, da es einfach nicht mehr passte. Ich hatte versucht, mir die Freude über die Trennung nicht anmerken zu lassen, was gar nicht so einfach gewesen war.
Um die Verbesserung meiner Chance zu feiern, war ich am gleichen Tag noch nach Düsseldorf gefahren, wo ich mich mit Max Meyer traf, der als einziger von meinen Gefühlen wusste. Er zählte zu meinen besten Freunden, war selbst nicht mit Joshua befreundet und konnte, im Gegensatz zu meinen Freunden von früher, die nicht mit Fußball ihr Geld verdienten, eher die Situation nachvollziehen, in der ich mich befand. Er war daher von Anfang an mein Ansprechpartner gewesen, wenn es um Josh ging. Zu meinem Glück war Max auch ausgerechnet zu der Zeit in Deutschland und stimmte sofort zur, mit mir feiern zu gehen.
In der Nacht floss reichlich Alkohol. Die Tatsache, dass nur weil Josh und Lina sich getrennt hatten, er nicht automatisch meine Gefühle erwiderte, verdrängte ich erfolgreich. Es war ein Schritt in die richtige Richtung und das reichte mir für diese Nacht.
Am nächsten Tag begannen Max und ich verkatert über das weitere Vorgehen zu reden. Ich musste den richtigen Moment finden, um Joshua näher zu kommen. Immerhin konnte ich ihn nicht direkt nach seiner Trennung nach einem Date fragen. Mal davon abgesehen, wusste ich ja nicht mal, ob er Interesse am gleichen Geschlecht hatte. Ich würde mich also vorsichtig herantasten müssen.
Max und ich waren schließlich zum Entschluss gekommen, dass ich mich noch einen Monat komplett ruhig verhalten sollte, ehe ich die ersten Annäherungsversuche starten würde, um irgendwann nach einem Date zu fragen.
Unser Plan scheiterte, bevor ich überhaupt mit der Annäherung beginnen konnte. Die Schuld am Scheitern trug Joshua bzw. Lina mit ihrer Schwangerschaft.
Zwei Wochen nach der Trennung erfuhr Lina von ihrer Schwangerschaft und erzählte natürlich auch Josh, dass er erneut Vater werden würde. Die Beiden entschlossen es doch noch einmal als Paar zu versuchen.
Leider schien es tatsächlich zu klappen. Im Oktober 2020 brachte Lina ein Mädchen zur Welt und wie schon bei der Geburt seines Sohnes, platzte Joshua beinahe vor Stolz. Er war mehr als nur glücklich. Es war schön ihn so zu sehen, aber noch schöner wäre es gewesen, wenn ich der Grund für sein Strahlen gewesen wäre.
Ich versuchte mich damit abzufinden, dass meine Liebe für immer unerwidert bleiben würde. Es tauchte jedoch ständig eine leise Stimme in mir auf, die nicht zuließ, dass ich die Hoffnung komplett aufgab. Nur zu gerne hätte ich mit dem Thema abgeschlossen, doch es schien unmöglich zu sein. Denn auch im Sommer 2021 waren meine Gefühle noch unverändert.
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Fußball OS-Sammlung (boyxboy)
FanfictionEine Fußball OS-Sammlung (boy x boy) mit Kimmich x Goretzka (Kimetzka), Havertz x Brandt (Bravertz), Reus x Götze (Götzeus) und L. Hernández x Pavard