Fußball OS-Sammlung (boyxboy)

Brandt x Havertz - Mailbox

Julians PoV

In meiner Wohnung war ein gleichmäßiges Klingeln zu hören. Während ich wartete, dass mein Anruf, den ich auf laut gestellt hatte, angenommen wurde, begann ich mir Essen zu kochen. Es würde einfach Nudeln mit Tomatensoße geben, da mir zu mehr die Motivation fehlte. Nach dem Essen würde ich es mir auf der Couch bequem machen und die freien Tage mit einer Folge einer neuen Serien beginnen. 

Statt der Stimme meines Freundes ertönte seine Mailbox, was mir ein Seufzen entlockte. 

  "Harvey, wenn ich gerne eine Bandansage hören würde, würde ich bei irgendeiner Hotline anrufen. Wärst du also vielleicht so gütig und gehst endlich an dein Telefon? Das ist jetzt das vierte Mal in Folge, dass ich von dieser fremden Frauenstimme vertröstet werde", hinterließ ich eine weitere Nachricht auf der Mailbox von Kai, ehe ich den Anruf beendet. 

Während ich weiter kochte, schaute ich immer wieder in die Richtung meines Handys, um auf gar keinen Fall den Rückruf zu verpassen. Nicht nur, dass ich mir dann sicherlich einige blöde Sprüche anhören müsste, ich würde auch die Chance, Kais Stimme zu hören, versäumen. Wir waren in den letzten Tagen kein einziges Mal zum Telefonieren gekommen, was für uns wirklich ungewöhnlich war. Zumindest fünf Minuten waren immer drin gewesen. Es war sowieso schon schwer meinen Freund nicht immer bei mir haben zu können, aber nun auch noch auf Gespräche mit ihm verzichten zu müssen, gefiel mir überhaupt nicht. 

Als das Klingeln meines Handys ertönte, ließ ich die Nudeln, die ich gerade ins Wasser kippen wollte, einfach auf die Anrichte fallen und griff nach meinem Handy. Ein Seufzen entfuhr mir, als ich den angekündigten Anruf von Marco sah. Für einen Moment überlegte ich, den Anrufer einfach wegzudrücken, um die Leitung für Kai freizuhalten, doch ich kannte Marco und konnte mir den Vortrag, wenn er davon erfahren würde, schon ausmalen. Ich nahm den Anruf also entgegen. 

  "Was gibt's?", begrüßte ich meinen Mitspieler. 

  "Mario ist zu Besuch."

  "Das ist schön für dich und wieso erzählst du mir das jetzt?"

  "Wir wollen einen Spieleabend machen." 

  "Wir, bedeutet Marco", ertönte im Hintergrund Marios Stimme. 

  "Dann tut das", erwiderte ich. 

  "Nicht zu zweit. Mit mehreren Leuten", führte Marco den Plan weiteraus. "Unter anderem mit dir", ergänzte er. 

  "Ich warte auf einen Anruf von Kai." Am anderen Ende der Leitung herrschte für einen Moment Stille, weswegen ich die Augen verdrehte. Es würde sicherlich ein Kommentar folgen, den ich gar nicht hören wollte. Bevor Marco seine Meinung jedoch äußern konnte, raschelte es kurz. Dann ertönte Marios Stimme lauter als zuvor. Offenbar hatte er das Handy an sich genommen. 

  "In Marcos Haus gibt es auch Empfang. Wenn Kai also anruft, kannst du auch hier mit ihm telefonieren. Du kannst dafür ja auch in die Küche, auf die Terrasse oder sonst wo hin gehen. Wir versprechen auch, dass wir nicht lauschen werden."

  "Dir glaube ich das auch. Dein Freund ist aber einfach zu neugierig", schmunzelte ich. 

  "Das kann ich schlecht bestreiten."

  "Ich bin nicht neugierig", behauptete Marco im Hintergrund. 

  "Natürlich nicht, Schatz", kam es sarkastisch von Mario. 

  "Das ist eine Frechheit. Ihr könnt euch nicht einfach gegen mich verbünden. Beim Spieleabend werdet ihr schon sehen, was ihr davon habt." Während Marco sich weiter aufregte, klingelte es an meiner Wohnungstür. Ohne die Diskussion zwischen Mario und Marco, ob der Ältere nun neugierig war oder nicht, zu unterbrechen, ging ich, nachdem ich den Herd ausgestellt hatte, zur Tür, um diese zu öffnen.