Fußball OS-Sammlung (boyxboy)

Osterspezial (Teil 10)

Leons PoV

Ich ärgerte mich über mich selbst, dass ich so naiv gewesen war und direkt in die Falle von Lucas und Benjamin gelaufen war. Während ich nur tatenlos herum sitzen konnte, hatte Joshua es geschafft, die restlichen fünf Eier zu organisieren. Ich hätte meinen Freund gerne unterstützt und ihn nicht die ganze Arbeit allein machen lassen. Doch vor allem würde ich gerne wissen, was während meiner Gefangenschaft wirklich alles passiert war ... insbesondere auf Julian Weigl bezogen.  

Ich konnte den Ex-Freund von Josh noch nie leiden. Bereits während der Beziehung der Beiden hatte ich den Kerl gehasst. Damals hatte ich bereits Gefühle für Joshua gehabt, doch schien dieser glücklich mit Julian zu sein. Die Distanz zwischen München und Dortmund hatte ihre Beziehung überstanden, doch mit Julians Umzug nach Portugal gaben sie ihre Beziehung auf. Sie hielten es beide für die richtige Entscheidung, obwohl sie einander noch liebten. Sie waren sich sicher, dass 2.500 km einfach eine zu große Entfernung war, um eine glückliche Beziehung zu führen. Sie wollten nicht am Versuch, es doch irgendwie zu schaffen, kaputt gehen. Sie wollten die gemeinsame Zeit nicht als Katastrophe enden lassen, sondern sie positiv in Erinnerung behalten. Schon mehrfach hatte ich mir insgeheim gewünscht, sie hätte es doch versucht und wären dran gescheitert. Ich hätte dann vielleicht noch einige Monate auf Joshua warten müssen, doch hätte ich dann zumindest Gewissheit gehabt. Nun fragte ich mich ständig, ob die Beiden es geschafft hätten und ob vielleicht noch immer Gefühle im Spiel waren, was Josh bestritt. 

  "Lass uns zu Thomas, bevor uns irgendwas dazwischen kommen kann", riss Josh, der das Schlafzimmer betrat, wo ich aufm Bett saß, mich aus meinen Gedanken. 

  "Und dann?", hakte ich nach. 

  "Dann haben wir das Spiel gewonnen, können uns entspannt zurücklehnen und Thomas bei der Suche nach seinen Sachen zusehen."

  "Bleiben wir hier?" 

  "Thomas hat das Gelände für zwei Tage gebucht, dann können wir den verbleibenden Tag doch noch nutzen, ehe wir zurück nach München fahren."

  "Was ist mit den Nachkömmlingen? Wo schlafen die?"

  "Mario bei Marco und Bene bei Mats. Bei Thomas und Robert in der Hütte müssten auch noch zwei Schlafplätze frei sein, da können Jules und Ju schlafen. Um Antoine kann Lucas sich kümmern." Ich nickte lediglich, woraufhin mein Freund zu mir kam. Direkt vor mir blieb er stehen. Während ich zu ihm hochsah, fuhr er mit einer Hand durch meine Locken. "Hör auf dir deinen Kopf über Julian zu zerbrechen. Das ist Vergangenheit. Du bist meine Gegenwart und meine Zukunft." Er lehnte sich zu mir runter und küsste mich zärtlich. "Ich liebe dich, Leon", flüsterte der Blonde und küsste mich erneut. 

  "Ich liebe dich auch", erwiderte ich lächelnd, ehe ich aufstand. Ich drückte Josh noch einen Kuss auf die Lippen und griff dann nach dem Rucksack mit den zehn grünen Eiern. "Lass uns unseren Sieg endgültig machen." Noch immer komplett in schwarz gekleidet und mit Sonnenbrille tauchte Julian Draxler im Türrahmen auf. 

  "Der Begleitschutz steht bereit", informierte er uns grinsend. Hinter ihm im Flur entdeckte ich Julian Weigl, der weiterhin im Partnerlook mit seinem Namensvetter unterwegs war. 

  "Dann wollen wir mal. Immerhin müssen wir danach noch ein Poker-Turnier organisieren", meinte Josh und lief Richtung Tür. Ich folgte ihm. Unser selbsternannter Begleitschutz schloss sich uns an. 

Beim Ziel angekommen trafen wir Robert auf der Terrasse an. Thomas Stimme war aus dem Inneren der Hütte zu hören. 

  "Ich habe jetzt zum dritten Mal alles abgesucht. Das verdammte Teil ist weg, aber wie kann das angehen? Ich war nur wenige Minuten unterwegs, du saßt währenddessen doch die ganze Zeit auf der Terrasse und die Eingangstür ist abgeschlossen. Wie soll sich Jemand Zutritt zur Hütte verschafft haben, um mein Handy zu klauen? Außerdem wer ist denn so verrückt und bricht am helllichten Tag irgendwo ein, wo unzählige Leute herum laufen? Wenn hier ein Fremder aufm Gelände gewesen wäre, hätte das doch irgend Jemand mitbekommen?"