Joshuas PoV
In einer Wolldecke eingekuschelt lag ich auf der Couch und döste etwas vor mich hin. Der Fernseher lief, da Leon unbedingt irgendeine Serie sehen wollte, die mich nicht weiter interessierte. Aufm Wohnzimmertisch stand eine Tasse Tee. Mir war seit einigen Tagen immer mal wieder etwas übel, zudem fühlte ich mich einfach erschöpft. Leon, der sonst immer sofort merkte, wenn es mir nur ansatzweise schlecht ging, schien dieses Mal nichts mitzubekommen. Dafür schien ihn selbst irgendwas zu sehr zu beschäftigen. Das erste Mal war es mir vor etwa sechs Wochen, am Tag nach dem Spielplatz-Besuch, aufgefallen. Ich hatte ihn mehrmals drauf angesprochen, doch behauptete er, dass alles in Ordnung sei. Schlussendlich hatte ich entschlossen, ihn zumindest vorerst in Ruhe zu lassen. Leon wusste, dass er mit mir über alles sprechen konnte und tat es normalerweise auch.
Ich öffnete die Augen einen Spaltbreit, um zu meinem Freund zu schauen, der mich ansah statt seine Serie zu verfolgen. Sein Blick wirkte nachdenklich. Langsam setzte ich mich auf und griff nach meinem Tee, der nur noch lauwarm war. Seufzend schaltete Leon den Fernseher aus und setzte sich so auf den Sessel hin, dass er mir nun komplett zugewandt war. Unsicher, was nun auf mich zukam, umklammerte ich die Tasse mit beiden Händen und sah den Größeren abwartend an.
"Laura und ich haben neulich beim Spielplatz über Kinder geredet", begann Leon zögerlich zu erzählen. Ich wusste nicht, in welche Richtung sich das Gespräch entwickeln würde, weswegen ich lieber erstmal schwieg. "Also auch über Adoption und sowas." Leons Blick wurde fragend, als würde er auf eine Reaktion von mir warten. "Laura hat gefragt, ob es auch eine Option für uns wäre", schob er den nächsten Satz nach, da ich noch immer nichts gesagt hatte. "Ich liebe die beiden Kleinen und meine wegen, könnten sie auch dauerhaft hier wohnen, aber es wäre trotzdem irgendwie auch schön, wenn wir beiden, also ohne Lina, ein gemeinsames Kind hätten. Dafür wäre halt Adoption die einfachste Variante."
"Versuchst du mich gerade zu fragen, ob wir ein Kind adoptieren wollen?", versicherte ich mich. Leon fuhr sich unsicher durch die Haare.
"Ja, irgendwie schon", murmelte er. "Aber du siehst nicht wirklich begeistert aus."
"Ich kann mir grundsätzlich vorstellen, irgendwann ein Kind mit dir zu adoptieren. Aber wie stellst du dir das aktuell vor? Wir sind doch beide ständig unterwegs und können schlecht ein Baby oder Kleinkind zu jedem Spiel und zu jeder Trainingseinheit mitnehmen, damit dann dort irgendjemand drauf aufpasst. Die meisten unserer engsten Bezugspersonen in München, spielen mit im Verein. Es würden also nur Lina und meine Schwester bleiben. Außerdem habe ich zur Zeit sowieso schon das Gefühl, dass ich zu wenig Zeit für die Kleinen habe und wenn jetzt noch ein Drittes dazu kommt, würde es nicht einfacher werden. Ich finde, dass es zur Zeit einfach der falsche Zeitpunkt für ein weiteres Kind wäre."
"Das ist ein nein?", hakte Leon nach.
"Das ist ein, lass uns damit noch warten." Der Brünette nickte leicht. Ich stellte die Tasse zur Seite, befreite mich von der Decke, stand auf und ging zu meinem Freund, um ihn kurz zu küssen. Seine Lippen verzogen sich zumindest zu einem kleinen Lächeln.
"Okay, wir warten", stimmte er zu. Ich sah ihm an, dass er auf eine andere Antwort von mir gehofft hatte, doch ich blieb bei meiner Meinung. Es war der falsche Zeitpunkt für ein weiteres Kind.
Da das Schlappheitsgefühl und die gelegentliche Übelkeit in den darauffolgenden zwei Wochen zu nahmen, machte ich nach dem Training einen Abstecher zum Mannschaftsarzt. Leon, der sowieso mit Serge und Niklas in die Stadt wollte, erzählte ich davon nicht.
Dr. Braun checkte mich einmal komplett durch und nahm zudem eine Blutprobe. Da er auf den ersten Blick nichts feststellen konnte, wollte er zunächst das Ergebnis der Blutprobe abwarten.
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Fußball OS-Sammlung (boyxboy)
FanfictionEine Fußball OS-Sammlung (boy x boy) mit Kimmich x Goretzka (Kimetzka), Havertz x Brandt (Bravertz), Reus x Götze (Götzeus) und L. Hernández x Pavard