Hernández x Pavard - Neustart

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Wunschsatz: "Komm zurück zu mir, ich kann das nicht alleine."

Benjamins PoV

Ich brauchte einen Neustart. Ein neues Land, einen neuer Verein, neue Freundschaften und eine neue Chance. 

Doch gleichzeitig brachte der Neustart auch eine fremde Umgebung, eine Sprache, die ich nicht verstand, völlige Fremde und die Notwendigkeit, sich erneut beweisen zu müssen, um regelmäßig spielen zu dürfen, mit sich.  

Vielleicht würde ich über die Nachteile leichter hinweg sehen können, wenn ich nicht eine Mannschaft zurück lassen müsste, die wie eine zweite Familie für mich geworden war. Ich hatte mich immer darauf verlassen können, dass einer meiner Mannschaftskollegen für mich da war, wenn ich sie brauchte. Ich vertraute ihnen blind und hätte am Liebsten noch einige Jahre beim FC Bayern gespielt. 

Schweren Herzens hatte ich mich dennoch für einen Wechsel entschieden, weil ich es keinen Tag länger in München ausgehalten hätte. Ich musste die Stadt und den Verein verlassen, um meinem Herz zumindest die Chance zu geben, sich vom Schmerz zu erholen. Ich musste weg, um über meinen Noch-Mitspieler hinweg zu kommen. 

Da ich meinen Wechselwunsch erst gegen Ende des Transferfensters gegenüber meines Beraters geäußert hatte, war ich darauf eingestellt gewesen, dass all zu gutes Angebot mehr zu erhalten. Es wäre mir jedoch egal gewesen, solange ich nicht länger in München bleiben musste. Irgendwie hatte mein Berater schließlich ein Angebot vom AC Mailand eingeholt, welches vom Vorstand des FC Bayern sogar akzeptiert wurde. 

Für die Besprechung der letzten Details, sowie für die Vertragsunterzeichnung war ich nach Italien geflogen. Die Gesprächsführung überließ ich meinem Berater, da ich wusste, dass ich ihm vertrauen konnte. Während noch einige Punkte ausdiskutiert wurden, fragte ich mich in Gedanken, ob ich wirklich das Richtige tat. Ich kam immer wieder zum gleichen Entschluss ... Ich hatte keine andere Wahl. 

Der Vorstand des AC Mailand war wirklich um mich bemüht. Da sie ihr Jahresbudget schon ziemlich verplant hatten, waren sie nicht in der Lage mir das Gehalt zu zahlen, welches ich beim FC Bayern erhielt. Sie versuchten mich von ihrem Verein zu überzeugen, damit ich den Einkommensverlust hinnahm. Wäre ich in einer anderen Situation gewesen, hätte ich mich sicherlich nicht so einfach überzeugen lassen, doch zum Zeitpunkt der Verhandlung spielte das Geld für mich keine Rolle. Ich wollte einfach nur meinen Neustart. 

Nach dem Gespräch wurden mein Berater und ich noch übers Gelände geführt. Wobei unsere Verhandlungspartner vermutlich weiterhin das Ziel verfolgten, mir zu beweisen, wie toll ihr Verein war. 

Als wir draußen an den Trainingsplätzen entlang liefen, wo gerade einige Spieler dabei waren sich aufzuwärmen, entdeckte ich eine Person, die ich bei meinem Fluchtplan nicht bedacht hatte. Theo Hernández. 

Sein Bruder war der Grund, warum ich München verlassen wollte. Ich wollte Lucas nicht mehr jeden Tag sehen müssen. Jedoch war es auch nicht optimal, dass ich stattdessen täglich Theo in meiner Nähe hätte. Er würde mich an seinen älteren Bruder erinnern, obwohl ich genau diesen vergessen wollte. 

Theo sah in unsere Richtung und unsere Blicke trafen sich. Irritiert sah der Verteidiger mich an. Bevor er auf die Idee kommen konnte, ein Gespräch mit mir anzufangen, wandte ich mich von ihm ab und folgte meinem Berater und dem Vorstand weiter übers Gelände. 

Es fühlte sich an, als wären Stunden vergangen, als wir endlich wieder am Startpunkt unserer Tour ankamen. Nur knapp konnte ich ein erleichtertes Seufzen unterdrücken. Ich wollte einfach nur in mein Hotelzimmer, welches ich für eine Nacht bewohnte, bevor ich am nächsten Tag meinen Vertrag beim AC Mailand unterschreiben würde. 

Fußball OS-Sammlung (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt